nachzuvollziehen,
wo diese Unfälle tatsächlich passieren und woraus insbesondere hohe
Behandlungskosten resultieren. In diesem Bereich ist eine
Freizeitunfallversicherung durchaus gerechtfertigt.
Aber in diesem
Zusammenhang muss man natürlich auch über andere Menschen in unserer
Gesellschaft diskutieren, die sich ganz bewusst einem erhöhten Risiko aussetzen
und die bisher nicht mit
höheren Beitragsleistungen zur Kasse gebeten werden. Dann diskutieren wir das
ganz offen! Wie ist es mit denjenigen, die ganz bewusst und gegen den Rat aller
behandelnden Ärzte gesundheitsgefährdendes Übergewicht in Kauf nehmen sowie
die daraus resultierenden Krankheiten, die dann auch mit sehr viel Geld
behandelt werden müssen? Ich glaube, Professor Grünewald könnte uns da als Fachmann
einiges ... (Widerspruch bei der SPÖ.)
Wir müssen darüber
diskutieren können, wenn es darum geht, Schäden, die aus unvernünftigem, gegen
besseren Rat geführten Lebenswandel resultieren. Darüber müssen wir diskutieren,
genauso wie über all diejenigen, die sich ganz bewusst extremem Alkoholgenuss
hingeben und bei denen dann die Behandlung der daraus resultierenden Schäden
von der Allgemeinheit zu tragen sind. Genauso gilt das beim Extremraucher. Auch
da wissen wir, dass er sich persönlich diesem Risiko aussetzt und die Kosten
dann der Allgemeinheit übertragen werden.
Führen wir also
diese offene Diskussion! Das wird natürlich schwierig, aber wir haben als
Verantwortliche für die Finanzierung der Leistungen, welche die Öffentlichkeit
zu erbringen hat, eben die Aufgabe, auch darüber nachzudenken, wie das in
Hinkunft gestaltet werden soll. Sie alle sind herzlich eingeladen, sich an
dieser Diskussion zu beteiligen, und ich bin überzeugt davon, dass Sie alle
Ihren konstruktiven Beitrag dazu leisten können.
Aber wenn diese
Diskussion geführt wird, dann offen, umfassend und ohne irgendwelche Einschränkungen!
Ich bin überzeugt davon, dass es eine lange Diskussion werden wird, doch wenn
wir wollen, werden wir zu einem gemeinsamen Ergebnis für diese Gesellschaft
kommen, und unter dem Strich steht ein durchschnittlich gesünderer
Österreicher – davon bin ich überzeugt –, weil er dann mehr Sport
betreibt, vernünftig Sport betreibt und wahrscheinlich auch gesünder lebt, sich
nicht mehr so dem Risiko des Übergewichts, des überhöhten Alkoholgenusses und
des Extremrauchens aussetzt, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall
bei den Freiheitlichen. – Zwischenruf des Abg. Dr. Matznetter.)
Zum
Berufssportgesetz – Herr Matznetter, es ist überhaupt kein Problem, wenn
Sie glauben, dass Sie ein Recht darauf haben, zu rauchen, zu trinken oder
Übergewicht zu haben. Dann teilen wir einfach Risikogruppen ein! Wer in diese
Risikogruppe will, der zahlt eben den höheren Beitrag, weil er auf Grund der
Daten, die dann bei diversen Gesundheitsuntersuchungen zur Verfügung stehen,
einfach in eine Risikogruppe eingeteilt wird. Es bleibt ja dem Einzelnen
überlassen, sich die Risikogruppe auszusuchen. Aber führen wir die Diskussion
öffentlich! (Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Zum Berufssportgesetz. –
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich bin froh darüber, dass wir hier
Einstimmigkeit unter den Parteien erzielen konnten, sodass wir jetzt nicht nur
darüber diskutieren, sondern endlich auch anfangen, Nägel mit Köpfen zu machen.
Die Erarbeitung und Beschlussfassung eines Berufssportgesetzes ... (Zwischenruf
des Abg. Dr. Bauer.) – Herr
Kollege Bauer, womit haben Sie denn das Problem? Mit dem Übergewicht, mit zu
viel Rauchen oder mit dem Alkoholgenuss? Extremsportler sind Sie ja nicht, wie
ich weiß. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Das Berufssportgesetz ist in Ausarbeitung und soll die Rahmenbedingungen für ein vereinsinternes Disziplinarrecht, für die Schaffung von Sportgerichten und Sportgesellschaften enthalten. Geregelt werden soll die Verwertung von Sportveranstaltungen. Der Leistungsschutz des Sportlers soll enthalten sein. Geregelt werden sollen das Verhältnis zwischen Sportler und Verein, das Ausbildungsverhältnis und die Ausbildungsentschädigung, die Kontrolle des Sportlers, das Recht auf sportliche Betätigung, die Pflicht zur Teilnahme an Verbandswettkämpfen,