(Mitberücksichtigt dabei
sind bis 2018 Inflation und reale Einkommenssteigerungen – daraus
resultieren die hohen Werte.
Die heutigen Vergleichswerte würden rund
€ 1.841,– und € 1474,– betragen.)
Die Begründung
der Regierung für all diese Maßnahmen ist, dass die Pensionen für die Jungen
„gesichert“ werden müssen.
Diese Ansage
lässt sich schon überhaupt nicht der Regierungsvorlage entnehmen:
Für alle, die
1968 oder später geboren sind, wird es zu dramatischen Pensionskürzungen bis zu
40 Prozent und mehr kommen. Als Ersatz für diesen Verlust zwingt die
Regierung die Betroffenen zu Vorsorgemodellen, die zwar steuerbegünstigt, aber
voll vom freien Spiel der Aktienmärkte abhängig sind.
Folgendes
Beispiel:
Saison und
Gastgewerbe, 43% Verlust im Jahr 2033
Sabine W., 1.7.1968 geboren.
Beschäftigungsbeginn mit 16 Jahren in der Tourismusbranche (Winter- und
Sommersaison), Einkommen: 10% über dem Mindestlohn. In der Zwischensaison
Arbeitslosengeldbezug. Mit 26 Jahren Heirat, 1 Kind, nach
2 Jahren Karenz teilzeitbeschäftigt im Restaurant des Ehemannes; Einkommen:
10% über dem Mindestlohn. Mit 46 Jahren Scheidung. Nach der Scheidung
Vollzeitbeschäftigung in einem großen Hotel; Einkommen: 30% über dem Mindestlohn.
Mit 61 Kündigung und in der Folge arbeitslos bis 65.
Versicherungsjahre: 10 Jahre Saison (jedes
Jahr 3 Monate Unterbrechung durch Arbeitslosigkeit;
7,5 Beitragsjahre; 2,5 Jahre ALG-Bezug), 2 Jahre Kindererziehungszeit,
19 Jahre Teilzeit, 15 Jahre Vollzeit, 3,5 Jahre arbeitslos und
Notstandshilfe.
Pensionsantritt mit 65 am 1.7.2033
Geltendes Recht:
49,5 x 2 = 99% GBMGL
(€ 3.914,–) höchstens 80% der besten 15 Jahre (€ 3.989,–);
= 3.191,–
Regierungsvorlage:
Prozentsatz:
49,5 x 1,78 = 88,11% GBMGL (€ 2.387,–); höchstens jedoch 80% der besten
37 Jahre, 1 Kind verkürzt den Durchrechnungszeitraum um 3 Jahre
(€ 2.353,–) = €
1.882,– minus 41%
zusätzlich
minus 2% durch Entfall einer Anpassung
Gesamtverlust 43%
(Auch hier resultieren die hohen Werte daraus,
dass bis 2033 Inflation und reale Einkommenssteigerungen mitberücksichtigt
wurden, was sich bei einem derart langen Zeitraum beträchtlich auswirkt.
Die heutigen
Vergleichswerte betragen rund € 1.100,– und € 649,– .)
Dramatisch sind
die Auswirkungen dieser Art von Reform auch auf den Arbeitsmarkt: Bis 2009
werden 400.000 Menschen teilweise deutlich länger arbeiten müssen. Woher diese zusätzlichen Arbeitsplätze
kommen sollen, kümmert die Regierung nicht. Diese Regierung rührt schon jetzt
keinen Finger für die 276.000 Menschen, die Arbeit suchen. Im Gegenteil:
Die Arbeitslosigkeit steigt, die aktive Beschäftigung sinkt.