Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 14. Sitzung / Seite 139

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SchwerarbeiterInnen bis zu 24 Prozent weniger und für junge Leute von heute in 25 Jahren bis zu 40 Prozent weniger. Dazu ist zu sagen: Das würde geschehen, würde nichts unternommen werden. Wir arbeiten daran, dass diese Pensionsreform die Pensionen auch in Zukunft sichert. (Zwischenruf der Abg. Silhavy.)

Frau Kollegin Silhavy, Sie schreiben in Ihrem Dringlichen Antrag, bei der „Hackler-Regelung“ würden von denjenigen, die wegen langer Versicherungsdauer in die vorzeitige Alterspension gehen können, nur rund 10 Prozent profitieren. Wir haben eine bestimmte Vorstellung von der „Hackler-Regelung“, und wir werden diese Materie noch weiter verhandeln. Ich bin Parla­mentarier und bin es gewohnt, so lange zu verhandeln, bis es zu einer Beschlussfassung kommt, und wir werden bis zum 4. Juni verhandeln. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Ich werde mir das genau anschauen. Die Freiheitlichen haben eine bestimmte Vorstellung, und wir haben mit den Vertretern der ÖVP schon darüber gesprochen, dass wir Änderungen be­ziehungsweise weitere Verbesserungen bei der „Hackler-Regelung“ haben wollen. Wir wollen nicht, dass bei der „Hackler-Regelung“ von der Bruttopension abgerechnet wird, sondern wir wollen, dass jemand dann, wenn er oder sie 45 oder 40 Versicherungsjahre – dies gilt für Frauen – erreicht hat, ohne Abschläge, egal wie alt er oder sie ist, in Pension gehen kann (Bei­fall bei den Freiheitlichen), weil die Ausbildungszeit immer länger wird. Das durchschnittliche Ende der Ausbildungszeit liegt heute, wie Sie wissen, bei 21 Jahren. 21 plus 45 ergibt 66. Also können wir uns diesen Schmus sparen. Es ist begreifbar, für jeden verständlich: Hackler sollen mit 45 Versicherungsjahren oder, für Frauen geltend, mit 40 Versicherungsjahren ohne Abschläge in Pension gehen können. Das werden wir in Verhandlungen, in Gesprächen mit der ÖVP durchsetzen. Dann steht einem solchen Beschluss nichts mehr im Wege. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Sie haben in Ihrem Dringlichen Antrag Berechnungen drinnen, die nicht stimmen. Ich gebe Ihnen aber Recht, wenn Sie bekritteln, dass ohne Abfederungsmaßnahmen ein Absenken des Steigerungsbetrages von 2 auf 1,78 Prozent sofort eine Reduktion der Pensionen bewirkt. Da gebe ich Ihnen völlig Recht. Wenn Sie sagen, dass im Jahr 2007 der Verlust auf Grund dieser Maßnahmen zirka 10, 11 Prozent betragen wird, dann gebe ich Ihnen völlig Recht – wenn nichts geschieht, aber einen entsprechenden Vorschlag dazu habe ich schon gemacht. (Zwischenruf der Abg. Silhavy.)

Frau Kollegin Silhavy! Ich habe nicht so viel Zeit, um auf Ihre Zwischenrufe einzugehen. Hören Sie mir zu!

Nun zu den schlechten Aufwertungsfaktoren in der Vergangenheit – und da waren die Sozialdemokraten gemeinsam mit der ÖVP in der Regierung –: Sie haben es verabsäumt, die schlechten Aufwertungsfaktoren bei den lang zurückliegenden Versicherungszeiten durch bessere Aufwertungsfaktoren zu ersetzen. Wenn wir diese schlechten Aufwertungsfaktoren, die nur zirka 60 Prozent des Tatsächlichen ausmachen, auf den Tariflohnindex erhöhen, dann verliert bei einer längeren Durchrechnung niemand etwas, sondern es profitieren die Arbeiter und die Frauen. Warum? (Abg. Mag. Prammer: Sie machen es ja nicht!) – Weil jemand mit 20 bis 35 Versicherungsjahren innerhalb dieser 15 Jahre fest gearbeitet und hohe Beiträge in der Hochkonjunktur gezahlt hat. Diese Gruppen sind auch durch das heutige System benachteiligt, weil sie nicht so bewertet werden, geschätzte Damen und Herren! In diese Richtung werden wir arbeiten. (Demonstrativer Beifall bei der SPÖ.)

Wichtig ist aber eine Harmonisierung der Pensionssysteme, ein Abbau der Privilegien, denn niemand wird es verstehen, dass es Leute gibt, die eine Ministerpension und nebenbei einen Abgeordnetenbezug kassieren. Das wird niemand verstehen! (Beifall bei den Freiheitlichen, der SPÖ und den Grünen.)

Dort müssen wir anfangen! Ich bin völlig Ihrer Meinung, dass es da rigorose Maßnahmen und auch einen Solidaritätsbeitrag von jenen geben muss, die heute in Pension sind und eine Pension, die über der ASVG-Höchstpension liegt, erreichen. (Jawohl-Rufe und demonstrativer Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

 


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