Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 14. Sitzung / Seite 156

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Sportstaatssekretär gelungen ist, das jährliche Sportbudget um 1,5 Millionen zu erhöhen. Dafür gilt unser Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

Also keine Kürzungen, sondern richtige, zukunftsweisende Maßnahmen. Auch wenn es nicht der große Wurf ist, so ist es doch ein bedeutender Beitrag, den Sport zu unterstützen, für die Menschen Wichtiges zu tun.

Heuer, 2003, kommt dieser Mehrbetrag insbesondere dem Behindertensport zu Gute, im nächsten Jahr wird er für den Schulbereich verwendet werden, unter dem Motto „Erziehung durch Sport“ beziehungsweise „Spaß durch Sport“; richtungweisend für die Zukunft unserer jungen Mitbürger.

In diesem Zusammenhang darf ich eine sehr sinnvolle Anregung vorbringen: Es sollte uns ge­lingen, dass in Zukunft jede Schule einen ausgebildeten Sportlehrer fix verpflichtet. Das wäre eine wichtige Maßnahme, um für später – vorbeugend für die eigene Gesundheit – die richtige Ausübung des Sports zu gewährleisten.

Mein besonderes Augenmerk gilt in diesem Zusammenhang der Sport- und Freizeit­unfall­ver­sicherung, wie sie so schön heißt, die keine Strafsteuer ist – das möchte ich gleich vorweg festhalten, da mein Kollege Peter Wittmann dies sagte. Eine Versicherung bedeutet einfach, für den Notfall gerüstet zu sein. Sie ist also keine Strafsteuer (Abg. Gradwohl: Ganz so kann es nicht sein!), sondern ein notwendiges Regulativ der Eigenverantwortung, insbesondere jenen gegenüber, die im Sport verantwortungsvoll vorgehen; nämlich gegenüber jenen, die ohne Rücksicht übertreiben und der Allgemeinheit zur Last fallen.

Man muss auch im Sport verantwortungsvoll umgehen, und diese Freizeitunfallversicherung schafft ein bewusstseinsbildendes Element, um das man sich in den letzten Jahrzehnten keine Sorgen oder Gedanken machen musste. Dass übertriebene Sportausübung zu gewaltigen Mehrkosten bei der Behandlung von Verletzungen führte und uns letztlich auch die Grenzen aufzeigte, ist ein Faktum, und es ist wichtig, hier rechtzeitig zu reagieren, andererseits aber auch bewusst an die Eigenverantwortung zu appellieren. Dieses Regulativ der 0,1-prozentigen Versicherung ist, wie ich glaube, eine zeitgemäße, richtige Maßnahme im Interesse des Sports, aber viel mehr noch im Interesse der Sportler selbst.

Ich kann Ihnen auch sagen, wie viel das im Jahr ausmacht: durchschnittlich 19 €. – Meine Damen und Herren! Wenn Sie schauen, welche Produkte es auf dem Sportgerätemarkt um 19 € gibt, werden Sie feststellen, dass es zu diesem Preis noch keine Sportgeräte und -artikel gibt – ich kenne keine! –, die sind alle teurer. (Abg. Dr. Kräuter: Ein Tischtennisball ist billiger!) Daher ist es, denke ich, gerechtfertigt – auch im Interesse des Sportlers –, diesen Betrag einzuheben, um auch künftig im Notfall – mit welchem Sportgerät auch immer ein Unfall geschehen mag – versorgt zu sein.

Wir kennen den übertriebenen Ehrgeiz gerade im Sport, das geht von den Tourengehern bis zu den Lawinenunfällen, von Extremen wie Paragleiten, aber auch bis hin zum Radfahren, das zunimmt und boomt, Gott sei Dank. Wir haben sehr viele hervorragende Radstrecken, Mountainbike-Strecken in Österreich, 16 000 Kilometer sind ausgewiesen, die nicht einmal von allen in Anspruch genommen werden, aber das ist auch ein Beitrag für den Sport und für die Freizeitgestaltung in unserem Land. Ich meine, dass diese Leute in Zukunft gesichert werden müssen, liegt in unserer Verantwortung den Sportlern gegenüber.

Zum Berufssportgesetz wurde viel gesagt, es ist einfach ganz wichtig. Es wird zwar in Zukunft keine Pleiten von Vereinen verhindern, aber es schafft einfach mehr Transparenz in den Vereinen. Vereine sind einfach kleine und mittlere Unternehmer und unterliegen in Wirklichkeit auch denselben Kriterien wie in der Wirtschaft.

Wir werden noch viele Gespräche führen müssen. Es gibt noch viele Fragen, es gibt her­vorragende Gutachten, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass es in – ich schätze einmal – baldi­ger Zeit ein Berufssportgesetz in Österreich geben wird.

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite