Den
Sportverantwortlichen unserer Regierung – allen voran unserem
Bundeskanzler, aber auch unserem Staatssekretär – wünsche ich für ihre
Arbeit alles Gute, aber besonders: viel Erfolg für den Sport und die
Bevölkerung in unserem Land. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und den
Freiheitlichen.)
18.31
Präsident
Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter
Prähauser. – Bitte.
18.31
Abgeordneter
Stefan Prähauser (SPÖ): Herr Präsident! Herr
Staatssekretär! Hohes Haus! Es ist angenehm, über eine Sache zu diskutieren,
von der man weiß, dass ein Vier-Parteien-Konsens im Raum steht und man wirklich
sachlich und vor allem rechtzeitig diskutieren kann. Es ist nämlich in der
letzten Zeit öfter passiert, dass Gesetzesmaterien als diskussionswürdig
dargestellt wurden, die aber schon beschlossene Sache waren. Dieses Mal hat man
das Gefühl, dass man noch beizeiten Ideen mit einbringen kann. Das macht das
Ganze interessant und wert, dass man mit entsprechendem Ernst an die Sache
herangeht.
Herr
Staatssekretär! Du hast es heute geschafft, aus mir, der eigentlich stolz war,
ein militanter Nichtraucher zu sein, einen Menschen mit schlechtem Gewissen zu
machen, weil ich als extremer Mitraucher dem Herrn Finanzminister
die Tabaksteuer vorenthalte. Was ich sagen möchte, ist Folgendes: Es wird nicht
immer leicht sein, die Ursachen für irgendwelche Unpässlichkeiten, Krankheiten
und Verletzungen, die letztendlich zu einer ärztlichen Versorgung führen, zu
eruieren. Ich würde also wirklich darum bitten, damit sehr sorgfältig umzugehen.
Was oder wer ist
ein Berufssportler? – Der Spagat reicht vom Sportler, der Einnahmen in
Millionenhöhe hat, bis zu jenem, der, wie wir sagen, Handgeld in der Höhe von
350, 400 € bekommt, in Vereinen ab der Landesliga – ich denke jetzt
einmal an Fußball, so etwas gibt es aber auch in anderen Sportarten bis hin zum
Tischtennis. Wenn man gleichzeitig weiß, dass geringfügig Beschäftigte
anzuführen haben, was sie verdienen, und über eine entsprechende Summe hinaus
steuerpflichtig sind, sozialversicherungspflichtig sind – wenn es auch nur
Pauschalen sind –, dann kann man natürlich bei solchen Angelegenheiten im
Sport die Augen nicht verschließen. Auf der anderen Seite aber sollte man das
Kinde nicht mit dem Bad ausschütten und Vereine vor Tatsachen stellen, denen
sie nicht gerecht werden können.
Die Vereine
erfüllen in ihrer Breite aus meiner Sicht eine gewaltige Aufgabe. Sie ziehen
die Jugend zu jungen Sportlern heran, sie listen auf, sie schauen: Wo sind
geeignete Talente?, und führen diese heran – die werden dann spezifisch
weiterbetreut. Sie haben aber auch noch eine andere Aufgabe, nämlich
gleichzeitig dafür zu sorgen, ein Betätigungsfeld für die Jugend zu sein, sie
von Dummheiten abzuhalten – ich sage das ganz bewusst so.
Damit einhergehend
sollte bereits in jungen Jahren eine entsprechende Ausbildung erfolgen. Es darf
nicht so sein, dass jemand mit 15, 16 oder 17 Jahren das Gymnasium
„schmeißt“, in der Hoffnung, ein hervorragender Sportler zu werden, es
möglicherweise dann nicht schafft – das passiert oft, wie wir wissen, sei
es durch Verletzung oder man ist dann doch nicht gut genug – und mit 20,
22 Jahren am Anfang einer Berufsausbildung steht. Man hat also auf etwas
gesetzt, das nicht zum Erfolg geführt hat. Die Politik ist dazu aufgerufen,
dafür zu sorgen, dass es für solche Sportlerinnen und Sportler Zukunftschancen
gibt.
Ob jetzt das
Berufsbild eines Sportlehrlings die richtige Antwort ist, das mag ausdiskutiert
werden. Ich sehe da ein großes Problem auf uns zukommen, denn wer möchte schon
als Trainer, als Ausbildner einen gescheiterten Sportler haben? Es sollte eher
jemand sein, der Reputation vorweisen kann. Daher müssen wir beizeiten danach
trachten, dass die Grundausbildung unserer Sportlerinnen und Sportler
professionell erfolgt, sodass sie sich später, wenn sie es im Sport nicht
schaffen, in einen normalen Betrieb oder in einen Beruf eingliedern können.
Meine Damen und Herren! Wir müssen es auch schaffen, den – gemeindeeigenen, hätte ich beinahe gesagt – in der Gemeinde tätigen Sportvereinen die Möglichkeit der Eigenmittelbeschaffung zu geben; nicht nur ein Bierzelt, bei dem man dann streitet, ob es besteuert wird oder