nicht. Das meine
ich damit nicht. Ich glaube, man sollte den Fachverbänden die Chance geben,
Sponsoren zu lukrieren, aber diesen Sponsoren auch etwas bieten zu
können – die Eintritte allein sind zu wenig, die Werbetafel allein ist zu
wenig. Vielmehr sollte man den Sportlern darüber hinaus die Chance geben, auch
medial auftreten zu können.
Da der ORF sehr
restriktiv entscheidet, wer in seinen Sportsendungen auftreten kann, mit
derartigen Auftritten aber der Verband in der Lage ist, werbemäßig etwas zu
verkaufen, sollte man noch einmal auf TW 1 zurückkommen. Dort könnte man
den Randsportarten die Chance geben, medial in Erscheinung zu treten.
Zeitungen, die Presseförderung bekommen, könnte man zwingen, diese
Veranstaltungen anzukündigen. So bekämen Vereine und Sportverbände die Chance,
für ihre Tätigkeit Sponsoren zu finden, und der Staat würde finanziell
entlastet.
Letztendlich dient
so etwas dazu, den Vereinen die Möglichkeit zu geben, die Sportler
heranzuziehen, vorzubilden, um dann den Spezialisten, den guten Trainern, die
Möglichkeit zu geben, hervorragende Sportler, von denen einige Mitglieder
unseres Parlaments sind, zu formen – zum Stolze Österreichs! (Beifall
bei der SPÖ.)
18.36
Präsident
Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete
Schasching. – Bitte. (Abg. Schasching begibt sich zum Rednerpult
und legt dort einen Football vor sich auf das Rednerpult.)
18.36
Abgeordnete
Beate Schasching (SPÖ): Herr Präsident! Herr
Staatssekretär! Geschätzte Damen und Herren im Hohen Haus! Ich habe Ihnen hier
einen Football mitgebracht, ganz bewusst, und zwar deshalb, weil wir heute das
Berufssportgesetz diskutieren und weil ich (Abg.
Kopf hält die Hände in Fanghaltung
hoch) – Sie können ihn fangen? Das probieren wir nachher aus! Ich weiß
nicht, ob der Herr Präsident damit einverstanden ist.
Präsident
Dr. Heinz Fischer: Absolut nicht! (Allgemeine Heiterkeit.)
Abgeordnete
Beate Schasching (fortsetzend): Na eben! Ich
würde mich zwar freuen, wenn es hier im Hohen Haus ein wenig sportlicher
zuginge, aber das riskiere ich nicht, Herr Präsident. (Abg. Scheibner: Das steht
nicht in der Geschäftsordnung!) Vielleicht dann anschließend draußen, Herr
Kollege Kopf. (Abg. Neudeck: Das ist ein Kopf-Ball!)
Aber, Herr Kollege
Kopf, gerade deshalb freut es mich, dass Sie so gezeigt haben (die Rednerin ahmt die oben beschriebene
Handbewegung des Abg. Kopf nach),
denn das Berufssportgesetz, das wir heute auf Antrag aller vier Parteien
diskutieren, soll nämlich kein Fußballer-Gesetz werden (Abg. Neudeck: Aber Football
ist nicht Fußball!), sondern
ein Gesetz, das allen österreichischen Sportlerinnen und Sportlern und allen
Sportarten gerecht wird. Daher bitte ich dich, Herr Staatssekretär, dein ganzes
Gewicht – das heute schon ein paar Mal angesprochen wurde (Staatssekretär Mag. Schweitzer: Das ist wenig!) –
in die Waagschale zu werfen (Abg. Parnigoni: Leichtgewichtig!), damit die Arbeitsgruppe auch
dahin gehend tätig wird und tatsächlich auf alle Bedürfnisse und alle
Sportarten entsprechend Rücksicht nimmt.
Es gibt in Österreich
über 50 anerkannte Sportarten. Das vorliegende Gesetz soll auf alle Fälle eines
nicht, nämlich gegen den Sport und gegen die Sportler gerichtet sein.
Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich gebe zu bedenken, dass es
diesbezüglich noch einiges an Gefahrenpotential in dieser Diskussion gibt und
großes Augenmerk auf alle Bereiche gelegt werden muss.
Das
Berufssportgesetz, das wir brauchen, soll nämlich nicht, wie ich schon gesagt
habe, gegen die Sportler gerichtet sein. Ich muss darauf hinweisen, dass genau
das in der vergangenen Gesetzgebungsperiode leider passiert ist: Sie haben
nämlich sehr wohl, möglicherweise im guten Glauben, Positives zu tun, Gesetze
geschaffen, die sich gegen die Sport Ausübenden richten und jetzt mit Ihrer
Hilfe vielleicht wieder bereinigt werden können.