Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 14. Sitzung / Seite 159

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Ich möchte daher darauf hinweisen, dass ich heute im Rahmen dieser Sitzung einen Antrag mit dem Titel „Soforthilfeprogramm für österreichische Sportvereine“ eingebracht habe. Es geht dabei um eine kleine, aber sehr wichtige Reparatur in den Vereinsrichtlinien.

Geschätzte Damen und Herren! Viele Vereine können im Rahmen ihrer Tätigkeit, auch wenn sie nicht nicht gemeinnützig agieren, in ihren Statuten aber noch reparaturbedürftige Teile enthalten sind, die Gemeinnützigkeit verlieren. Im Falle eines solchen Verlustes der Gemein­nützigkeit ist laut Verordnung des Finanzministeriums Unverzüglichkeit angesagt. All diejenigen unter Ihnen, die mit Vereinen und Vereinswesen zu tun haben, wissen, was das für einen Verein bedeutet, nämlich dass er unverzüglich eine Generalversammlung einberufen muss. Das bedeutet wiederum zusätzlichen bürokratischen Aufwand, zusätzliche Kosten. Für viele ist das in dieser Kürze schlicht und einfach nicht zu schaffen.

Ich stelle daher meinen Antrag, der darauf abzielt, umgehend die Vereinsrichtlinien 2001 dahin gehend zu ändern, dass gemeinnützige Vereine, deren Statuten in einzelnen Punkten gegen diese Vereinsrichtlinie verstoßen, diese, längstens bis 30. Juni 2004, zu ändern haben. Bis zu diesem Zeitpunkt verlieren sie nicht die Gemeinnützigkeit, wenn sie sich ansonsten gemein­nützig verhalten und die beanstandeten und zu beanstandenden Punkte der Statuten dieses Vereines nicht gelebt werden.

Ich ersuche jetzt schon, im Sport- und im Finanzausschuss diesem Antrag zuzustimmen.

Warum ich aber jetzt noch um das Gewicht des Herrn Staatssekretärs Schweitzer zusätzlich bitten und worauf ich hinweisen möchte: Wir haben heute – unter anderem bei der Budgetrede des Herrn Finanzministers – gehört, dass es auch um die finanzielle Dotierung des Sportes geht. Und was die finanzielle Dotierung des Sportes anlangt, möchte ich schon daran erinnern, dass es in Österreich vor den Wahlen von allen Parteien die Zusage gegeben hat, den Sport höher dotieren zu wollen. – Das ist de facto nicht der Fall! Wir wissen alle, wovon wir reden.

Herr Schweitzer, wir wissen’s ganz genau: Eine höhere Dotierung für den gesamten Sport gibt es nicht – und das ist schade! Heute wurde hier ja unter anderem in der Diskussion über den Dringlichen Antrag auch eine Abfangjägerdebatte geführt (Abg. Scheibner: Debatte war das keine, das war ein ...!), und in dieser konnten wir hören, dass es da so genannte Kompen­sations-, also Gegengeschäfte geben soll. (Zwischenruf des Abg. Murauer.)

Ich kann Ihnen sagen – der Herr Finanzminister ist jetzt leider nicht mehr anwesend –: Diese Gegengeschäfte stehen in den Sternen, sind vielleicht ein Märchen – aber vielleicht sind sie es auch nicht. (Abg. Murauer: Sie kennen sich aber gut aus bei den Gegengeschäften!) Was aber sicher ist, ist, dass jeder Euro, den der Finanzminister für den Sportbereich zur Verfügung stellt, doppelt zurückkommt: durch die Wirtschaft, durch den Tourismus und durch die Gesund­heits­förderung der Bevölkerung. Und dazu, meine Damen und Herren, gibt es wissenschaftliche Unter­suchungen. All das ist wissenschaftlich belegt – im Gegensatz zu den Gegengeschäften im Zusammenhang mit dem Abfangjägerkauf! (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Dr. Grüne­wald. – Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Zum Schluss kommend möchte ich Sie, Herr Staatssekretär Schweitzer, noch einmal auf­fordern, Ihr Gewicht dort in die Waagschale zu werfen, wo es notwendig ist, nämlich bei der höheren finanziellen Dotierung des Sportes, ebenso bei Frau Bundesministerin Gehrer, die ja zu Beginn dieser Debatte noch kurz anwesend war, um auch ihr zu sagen, wie wichtig der Sport in der Schule ist und dass es keinen Sinn macht, Sportstunden zu kürzen, auch nicht im BMHS-Bereich.

Auf alle Fälle sollten Sie, Herr Staatssekretär Schweitzer, sich mit Ihrem Gewicht dort ein­setzen, wo es darum geht, ein faires, ein gerechtes und für alle brauchbares Berufssportgesetz zu initiieren. Da werden wir gerne mit dabei sein.

In diesem Sinne wünsche ich uns, dass es ein positives Gesetz für die SportlerInnen in Österreich wird. – Danke. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen. – Abg. Schasching überreicht dem auf der Regierungsbank sitzenden Staatssekretär Mag. Schweitzer


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