Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 14. Sitzung / Seite 160

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den Football. – Dieser wirft ihn zu Abg. Kopf, welcher ihn auffängt. – Demonstrativer Beifall der Abg. Dr. Brinek.)

18.43


Präsident Dr. Heinz Fischer: Frau Abgeordnete Schasching, habe ich Sie richtig verstanden, dass der Antrag, von dem Sie gesprochen haben, ein selbständiger ist, der jetzt nicht zur Abstimmung gelangt? (Abg. Schasching bejaht dies.) – Okay.

Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Lunacek. – Bitte. (Abg. Murauer: Die Gegen­geschäfte hat sie drin ...!)

18.43


Abgeordnete Mag. Ulrike Lunacek (Grüne): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Als mein Kollege Kurt Grünewald zuerst bei der Anfragebesprechung von den „Olympioniken“ sprach, dachte ich, er ist in der falschen „Besprechung“, beim falschen Thema. Als ich dann drauf kam, dass er nicht die Teilnehmer der Sportolympiade meinte, son­dern die der Burschenschaft „Olympia“, war ich wieder beruhigt, denn zum Glück ist Mensur-Fechten keine olympische Disziplin – und wird es wohl auch in Zukunft nicht sein. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Scheibner: Aber Steine-Werfen auch nicht!)

Aber als Freizeitunfall sind Mensur-Fechtereien vielleicht schon zu bezeichnen, denn schließ­lich gehen jene Männer, die das freiwillig tun, voll der Kenntnis des Risikos und in voller Eigen­verantwortung in dieses Fechten. Und wenn sie dann verletzt sind, mit diesen Schmissen, ist es doch so, dass sie sich nicht immer selber verarzten, sondern sehr wohl das Krankenhaus aufsuchen müssen und dort verarztet werden, und zwar auf Allgemeinkosten. – Also, Herr Staatssekretär, ich würde Ihnen vorschlagen, dass man in den Kontext der Freizeit-Unfall­versicherungen auch die Mitglieder von schlagenden Verbindungen hineinnimmt und diese auf­fordert, ebenfalls solche Versicherungen abzuschließen. Das wäre doch eine sinnvolle Maß­nahme, um die Kosten in den Spitälern zu reduzieren.

Aber kommen wir nun zum Berufssportgesetz und zur Frage, wie diese Gesetzesvorlage behandelt werden soll. Wir sind auch der Meinung, dass das grundsätzlich eine gute Initiative ist; es ist ja ein Vier-Parteien-Antrag. Es gibt einige offene Fragen, die wir in den Aus­schuss­sitzungen dann wohl klären werden.

Herr Staatssekretär Schweitzer, ich möchte einen Punkt ansprechen, wo Sportler, und zwar sowohl Profis als auch AmateurInnen, gemeinsam aktiv sind, nämlich bei den diversen Laufsportarten, bei den Marathons etwa. Sie selbst, Herr Staatssekretär, sind ja auch ein Läufer und wissen, wie das ist, wenn SpitzensportlerInnen und AmateurInnen gemeinsam laufen.

Etwas, was ich Sie, Herr Staatssekretär, fragen möchte, ist, ob Ihnen schon einmal aufgefallen ist, dass gerade die Spitzensportlerinnen da ziemlich benachteiligt sind. Es gibt Marathons, bei denen das Preisgeld für Frauen, für Spitzensportlerinnen um einiges geringer als das für die männlichen Spitzensportler ist. Beim Wien-Marathon sind das, glaube ich, an die 4 000 €, um die die Spitzensportlerinnen weniger bekommen als die Männer. (Abg. Großruck: Wenn sie gewinnen, kriegen sie es auch!) Und dieser Unterschied sollte ausgeglichen werden!

Mir ist schon klar, dass die Veranstalter dieser Marathons keine staatlichen Organisationen sind, aber: Für Sie als Staatssekretär für Sportangelegenheiten wäre es doch etwas, wenn Sie einmal ein Schreiben an alle Veranstalter richten und diese auffordern würden, gleich hohe Preisgelder für Spitzensportlerinnen und Spitzensportler zu zahlen. Und es ist nicht so, dass das noch nirgends üblich wäre, sogar in Österreich: Beim Wachau-Marathon ist das Preisgeld für Männer und Frauen gleich hoch. Bei den großen Marathons in New York, in Chicago, in Boston oder auch in Honolulu erhalten Siegerinnen und Sieger das gleiche Preisgeld – nur in Wien noch nicht!

Also, Herr Staatssekretär: Ich fordere Sie auf, das einmal öffentlich kundzutun und eine Aufforderung an alle VeranstalterInnen zu richten, alle gleich zu behandeln und Männern und


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