Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 15. Sitzung / Seite 24

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ein Doppelbudget für die Jahre 2003 und 2004, ein Budget, das zu Recht als Zukunftsbudget bezeichnet wird, ein Budget, das aus meiner Sicht als Budget der Verantwortung zu bezeichnen ist, als Budget, das dem Motto „Verantwortung für die Zukunft übernehmen“ gerecht wird.

Die Eckpunkte dieses Doppelbudgets, das gestern vom Herrn Finanzminister in beeindrucken­der Art und Weise präsentiert wurde, meine Damen und Herren (ironische Heiterkeit bei der SPÖ), sind erstens: Wir wollen – und diese Bundesregierung wird dafür Sorge tragen –, dass der Weg der Konsolidierung, der Weg der soliden Budgetpolitik selbstverständlich konsequent auch in dieser Legislaturperiode im Kabinett und vom Kabinett Schüssel II fortgesetzt wird.

Es ist klar, meine Damen und Herren – und das gebietet einfach einerseits der politische Haus­verstand, andererseits aber der wirtschaftliche Hausverstand –, dass ein Staat nicht anders agieren kann als ein privater Unternehmer oder ein Haushalt: Man kann auf Dauer nicht mehr ausgeben, als man einnimmt, weil man sonst einen ungedeckten Wechsel auf die Zukunft zieht. Und das ist nicht unsere Politik! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Eder: Da ist ein Unterschied!)

Es bleibt daher als Ziel ganz selbstverständlich das Nulldefizit, weil ich meine, dass sich auch der Staat genau aus seiner wirtschaftspolitischen und gesellschaftspolitischen Verantwortung heraus dieses Ziel selbst setzen muss. Aber es ist notwendig, den Weg zu diesem Ziel so zu ge­hen, dass man letztendlich auch auf die wirtschaftlichen Notwendigkeiten und auf die wirt­schaftliche Situation Rücksicht nimmt. Daher ist der Weg in Richtung eines Nulldefizits so zu gehen, dass es über den Konjunkturzyklus erreicht wird, wodurch es zu einem ausgeglichenen Haushalt kommt.

Ich denke mir, dass die in diesen beiden Budgets vorgegebenen Zahlen letztendlich genau die­ser Zielsetzung gerecht werden. Und ich erinnere nur, liebe KollegInnen – hätten Sie gestern auf­merksam „Mittagsjournal“ gehört! (Widerspruch bei der SPÖ und den Grünen) –, an das, was Professor Kramer gesagt hat. Er hat seitens des Instituts für Wirtschaftsforschung ers­tens festgestellt: Das ist ein solides Budget, basierend auf den vorsichtigen Prognosen des Wirt­schaftsforschungsinstitutes. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Zweitens hat er auch klar gesagt: Es ist gerade in dieser Konjunktursituation notwendig, dass vom Budget auch die richtigen Impulse ausgehen. Er hält daher ein Defizit in einem bestimmten Zeit­raum und in einer bestimmten Dimension dann für durchaus vertretbar, wenn es in guten Zeiten tatsächlich wieder zu einem Überschuss kommt, der ein langfristiges Defizit eben gar nicht erst entstehen lässt. (Abg. Dr. Fischer: Aber mit der ÖVP gibt es keine guten Zeiten!)

Der zweite Eckpunkt – Herr Präsident Fischer, vielleicht interessiert Sie das besonders – ist, dass wir im Bereich des Budgets einen konsequenten Weg auch bei der Senkung der Ver­waltungskosten fortsetzen, nach dem Motto „Besser für den Bürger und billiger für den Steu­erzahler“. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Und ich sage Ihnen, dass es diese Bundesregierung war und ist, der ein ganz wesentlicher Schritt schon gelungen ist, indem etwa die Personalausgaben des Bundes, die Personalkosten des Bundes von 5,27 Prozent des BIP im Jahr 1999 auf 4,5 Prozent des BIP im Jahr 2004 zu­rückgehen werden. Wir reden nicht, wir handeln nach dem Motto „Besser für den Bürger, billiger für den Steuerzahler“! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Selbstverständlich wissen wir, dass hier nicht das Ende eines Prozesses erreicht ist, nein, ich bin allen hier im Parlament vertretenen Parteien und den Gebietskörperschaften sehr dankbar da­für, dass es in einem gesamtösterreichischen Konsens möglich ist, dass der Österreich-Kon­vent die große Staatsreform angeht, um damit letztendlich auch den Spielraum in den öffent­lichen Haushalten bei Bund und Ländern für notwendige Zukunftsinvestitionen zu erhöhen.

Apropos Zukunftsinvestitionen: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Budgets für die Jahre 2003 und 2004 geben genau die richtigen Impulse für die Zukunftsinvestitionen unseres


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