Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 15. Sitzung / Seite 35

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nicht einmal die ÖVP! – Abg. Scheibner – in Richtung des Abg. Dr. Wittmann –: Schau mal, wer bei dir klatscht!)

Herr Kollege, eines muss ich Ihnen schon sagen: Mit geballten Fäusten kann man keine Hände ausstrecken! – Damit haben Sie sich demaskiert. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Kehren Sie an den Verhandlungstisch zurück, meine sehr geehrten Damen und Herren von der Opposition! (Abg. Dr. Wittmann: Angeblich der Koalitionspartner!) Diskutieren wir über eine sinn­volle, ehrliche Zukunftssicherung der Pensionen! Als junger Abgeordneter, der erst seit fünf Mo­naten in der Politik ist (Abg. Dr. Wittmann: Das merkt man!), wünsche ich mir das. Ich habe es mir zum Ziel gesetzt, dass es möglich sein muss, eine so wichtige Reformmaßnahme, die uns alle betreffen wird, in einem Vier-Parteien-Konsens zu beschließen. (Abg. Dr. Cap: Was sagt die ÖVP dazu? – Abg. Öllinger: Zurück an den Start! Dann ist es okay!)

Was passiert, wenn das nicht gelingt? – Von der nächsten Regierung wird dann wieder herum­ge­bastelt, kommt es wieder zu einem Flickwerk, und die Menschen werden neuerlich verun­sichert.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Bundesregierung setzt im vorliegenden Budget­ent­wurf auf die größte Steuerreform der Zweiten Republik, damit sich Arbeit und Leistung in unserem Land wieder lohnen. Das sind Maßnahmen und Ziele, die auch wir Freiheitliche in vie­len Debatten seit vielen Jahren eingefordert haben. Besonders wichtig ist uns dabei die Ent­las­tung der kleinen und mittleren Einkommensbezieher. Für diese Grundsatzhaltung haben gerade wir Freiheitliche in den letzten Monaten sehr viel riskiert.

Steuerpflichtige mit einem Bruttojahreseinkommen von bis zu 14 500 € werden künftig von den Steu­ern befreit. (Abg. Brosz: Was ist mit denen, die jetzt schon keine Steuer zahlen?) Damit wer­den in etwa 200 000 Österreicherinnen und Österreicher, die heute noch Steuern zahlen, mor­gen jeden Euro ihres Einkommens behalten können. Das ist eine große Entlastung der öster­reichischen Steuerzahler. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Dieses Budget sieht eine gezielte Förderung der Eigenkapitalbildung durch eine Halbierung des Steuersatzes auf nicht entnommene Gewinne vor. Betriebe bekommen wieder mehr finanziellen Spiel­raum. Dies verstärkt die Investitionsanreize, die wir gerade jetzt, in dieser schwierigen konjunkturellen Situation, brauchen.

Wir machen endlich Schluss mit der 13. Umsatzsteuervorauszahlung, einem Relikt der SPÖ-Fi­nanz­minister. Wir werden nicht zulassen, dass diese 13. Umsatzsteuervorauszahlung in Öster­reich ihr zehnjähriges Jubiläum feiert. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wohin uns die sozialdemokratische Regierungspolitik führen kann, sehen wir am Beispiel Deutschlands: geringes Wachstum! Deutschland war früher eine Wirtschaftslokomotive, Deutschland ist heute der Wirtschaftswachstumsbremser Europas. Es besteht Handlungsbedarf und die Gefahr, dass Deutschland heuer wieder einen „blauen Brief“ aus Brüssel erwarten darf.

Das wollen wir Österreich ersparen. Rot-Grün ist nicht die Antwort auf die Probleme der Zeit. Wir wollen eine Politik, die die Wirtschaft in Österreich stimuliert, die den Menschen in unserem Land mehr Einkommen sichert. Ich bin davon überzeugt, dass die Bundesregierung diese ehr­gei­zigen Ziele erreichen kann, und ich wünsche der Bundesregierung bei der Umsetzung alles Gute. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

11.12


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Van der Bellen. – Bitte.

11.12


Abgeordneter Dr. Alexander Van der Bellen (Grüne): Herr Präsident! Meine Damen und Her­ren! „Karl-Heinz! Das war eine brillante Rede!“ – Das stammt aus dem Stenographischen Proto-


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