Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 15. Sitzung / Seite 44

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Argumente, dann brauchen Sie keine so lauten Zwischenrufe! (Beifall bei der ÖVP und den Frei­heitlichen. – Abg. Brosz: Sie haben eine Doppelpension!)

Meine Damen und Herren! Nun aber zurück zum Doppelbudget. Dieses Budget 2003/2004 ist erstens ein Budget der Stabilität, es ist ein Budget der Verantwortung, es ist ein Budget der Zu­kunfts­­gestaltung. (Abg. Öllinger: Sprechen Sie zu den Pensionen!) Diese Bundesregierung be­greift Politik nicht als Tages-Hickhack, sondern als Zukunftsgestaltung, als Verantwortung für die Zukunft. (Abg. Dr. Wittmann: Wie viel Pensionen beziehen Sie? Drei Pensionen!) Diese Re­gie­rung hätte ein viel leichteres Leben, wenn sie diese Reformen nicht machen würde, aber die übernächste Regierung würde dann wahrscheinlich vor dem Zusammenbruch des Pen­sions­systems stehen. Das ist gelebte Verantwortung für die Zukunft, meine Damen und Herren! Genau das ist der Unterschied zwischen Regierung und Opposition.

Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich eines sehr deutlich sagen: Ich glaube, das Wert­volle dieses Doppelbudgets besteht aus meiner Sicht darin (Abg. Öllinger: Das glaube ich: Aus Ihrer Sicht ist das wertvoll!), dass diese Budgets nicht erratisch isoliert in der Landschaft stehen, sondern sich nahtlos einfügen in eine Strategie mit der Zielsetzung: Wo soll Österreich 2010 stehen? Diese Regierung ist die erste Regierung, die über Legislaturperioden hinaus denkt, und die Zielsetzung des Bundeskanzlers: Wir wollen Top 3 in Europa werden!, ist eine langfristige strategische Ausrichtung.

Da gibt es drei strategische Ziele wirtschaftspolitischer Art:

Erstens: Stabilität im Staatshaushalt. – Das Nulldefizit ist – und das haben wir immer gesagt – der Startschuss für eine über den Konjunkturzyklus ausgewogene, ausgeglichene Budgetpolitik. Es wäre absurd zu sagen: Jedes Jahr muss unter dem Strich genau null Komma null heraus­kom­men – beim Bundesbudget, bei den neun Landesbudgets und bei weit über 1 000 Gemein­de­budgets! Es geht um Stabilität, gesehen über den Konjunkturzyklus. Dieses Budget ist ein Beitrag zur Erreichung des strategischen Zieles, das da heißt: Stabilität im Staatshaushalt.

Zweite Zielsetzung: Investitionen in die Zukunft. Wir werden bei den Budgetberatungen die Zah­len, die Sie in Frage stellen, Herr Kollege Van der Bellen, noch sehr ausführlich diskutieren. Nur: Ich bitte um Verständnis, aber ich glaube den Zahlen, die die Experten des Finanzministe­riums zusammengestellt haben, natürlich schon mehr als Ihren Zahlen (Abg. Dr. Van der Bel­len: Das sind die Zahlen des Finanzministeriums!), zumal Sie selbst gesagt haben, Sie seien kein Experte. Ich glaube den Experten des Ressorts mehr als Ihren Angaben.

Es lässt sich halt nicht abstreiten, wenn man einen Vergleich zwischen 1999 – alte Regierung – und dem Budget 2004 zieht (Abg. Dr. Van der Bellen: Warum nicht 1951?): Wir haben hier Zu­kunftsinvestitionen, bei denen es gewaltige Steigerungen gibt.

Herr Kollege, Sie können noch so viel lächeln: Es ist eine Steigerung, wenn man für Bildung und Wissenschaft im Jahr 1999 7,5 Milliarden € ausgegeben hat und im nächsten Jahr 9 Milli­arden € ausgibt. Das ist eine Steigerung um 20 Prozent! (Abg. Dr. Van der Bellen: Nein! Er hat es immer noch nicht verstanden!)

Es ist ein Unterschied, Herr Kollege Van der Bellen, ob ich für das hochrangige Straßennetz – das liegt mir auch als Abgeordnetem meines Wahlkreises sehr am Herzen – wie im Jahr 1999 650 Millionen € einsetze oder das Doppelte, nämlich 1,3 Milliarden €.

Es ist ein Unterschied, ob ich für Forschung und Entwicklung – und das ist letztlich die Zukunft eines Wirtschaftsstandortes: Innovation, Forschung, Entwicklung, Technologie – 1,2 Milliarden € wie im Jahr 1999 ausgebe oder wie jetzt 1,6 Milliarden €. Das ist eine Steigerung um 35 Pro­zent.

Herr Kollege Van der Bellen! Wir können vielleicht darüber streiten, ob es 35 oder nur 33 Pro­zent sind, aber das sind gewaltige Steigerungen für die Zukunft dieses Landes, und ich finde, das sollte man bei diesem Budget der Zukunftsgestaltung und der Verantwortung für die Zu­kunft hervorheben. (Beifall bei der ÖVP.)

 


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