Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 15. Sitzung / Seite 45

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Dritte Zielsetzung: Entlastung der Bürger und der Betriebe. Herr Kollege Van der Bellen! Also so leicht sollte man es sich nicht machen und auf einen Rechenfehler in den Beilagen hinweisen (Abg. Dr. Van der Bellen: Die Aussagen sind das Problem!), wenn hier Maßnahmen gesetzt wer­den, durch welche 200 000 Steuerpflichtige – ich wiederhole: 200 000 Steuerpflichtige! – aus der Steuerpflicht herausfallen werden. (Abg. Dr. Van der Bellen: Ich bin eh dafür!)

Damit wird ein Schritt gesetzt – er wird im Rahmen der Budgetberatungen noch zu verbessern sein –, der das Eigenkapital der Klein- und Mittelbetriebe wieder stärken wird. Das wird den Wirtschaftsstandort attraktiver machen, und Sie wissen, Wirtschaftsstandort bedeutet Arbeits­plätze, Einkommenschancen und soziale Sicherheit.

Zu allen diesen drei Zielen bekennt sich diese Bundesregierung, und sie hat dabei die Unter­stützung der Mehrheit dieses Hohen Hauses.

Meine Damen und Herren! Wir sagen immer, der Vergleich macht uns sicher: Österreich steht heute besser da als im Jahr 1999. Wenn wir heute die internationalen Rankings anschauen, dann stellen wir fest: Wir sind weltweit die Nummer 1, was die Lebensqualität betrifft, weltweit die Nummer 1, was die medizinische Versorgung betrifft, und weltweit die Nummer 1 im Bereich Sicher­heit. Wir sind auch weltweit die Nummer 1 in der Frage der Familienfreundlichkeit.

Was die Wirtschaftskraft betrifft, so haben wir uns in den drei Jahren dieser Regierung vom 18. Platz auf den 13. Platz vorgearbeitet. In der EU sind wir an dritter Stelle, was die Ent­wicklung der Verbraucherpreise betrifft, und an dritter Stelle, was die Arbeitsmarktdaten betrifft.

Herr Kollege Van der Bellen, ich muss ehrlich sagen, ich war enttäuscht, wie Sie einfach die Ar­beitsmarktdaten so vom Tisch gewischt haben. Dass wir heute 90 000 Arbeitsplätze mehr haben als im Jahr 1999, das kann man nicht mit einer Handbewegung abtun, auch wenn man Hoch­schulprofessor ist. Uns geht es um die Arbeitsplätze für die Menschen in diesem Land, und das kann man nicht sozusagen wirtschaftstheoretisch mit einer Handbewegung wegwi­schen, Herr Kollege Van der Bellen. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Van der Bellen: Weil ich es differenziert sehe!)

Dass wir nicht nur am 1. Mai den vom Herrn Bundeskanzler erwähnten Beschäftigungsrekord von 3 166 000 Beschäftigten hatten, sondern dass wir vor allem in der sensiblen Kategorie der über 55-Jährigen 26 000 Beschäftigte mehr zu verzeichnen hatten als im Jahr 1999, das ist letztlich ein Erfolg auch dieser Bundesregierung, obwohl ich zu jenen gehöre, die sagen: Wenn wir hier über wirtschaftliche Erfolge reden, dann muss man feststellen: Das sind primär die Erfol­ge der arbeitenden Menschen in diesem Land.

Diese Regierung setzt die Rahmenbedingungen dafür, dass fleißige und tüchtige Menschen eine faire Chance haben, in diesem Land Arbeitsplätze, Einkommenschancen und soziale Si­cher­heit vorzufinden. Und das sollte man anerkennen, bei aller Kritik der Opposition! Das sind ein­fach strategische Ziele, bei denen ich froh bin, dass dieses Land bei dieser Regierung in guten Händen ist. Wir stehen besser da, als das 1999 der Fall war. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Krainer hält ein Schriftstück in die Höhe, auf dem steht: „Der teuerste Redner“.)

Lassen Sie mich auch eines sagen: Wir werden in den kommenden Wochen im Budgetaus­schuss und im Finanzausschuss dieses Doppelbudget sehr intensiv beraten. Als Vertreter einer Regierungspartei und als Obmann des Finanzausschusses sage ich Ihnen: Wir sind, wenn es konstruktive Vorschläge der Opposition gibt, bereit, darauf einzugehen. Aber nur zu erklären, Herr Kollege, wie es nicht geht, das ist für eine parlamentarische Diskussion einfach zu wenig. (Abg. Krainer: Der teuerste Redner!)

Herr Kollege, ich kann gerne auf das, was Sie hier sagen, eingehen, denn ich war jener Abge­ordnete, der als Finanzstaatssekretär sein Mandat unentgeltlich ausgeübt hat. Ich habe mein Mandat als Generalsekretär der Wirtschaftskammer unentgeltlich ausgeübt, und ich werde es ein drittes Mal ab 1. Juli unentgeltlich ausüben. Nehmen Sie sich daran ein Beispiel, Herr Kol­le­ge! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Wittmann: Vier Pensionen! – Weitere Rufe bei der SPÖ: Vier Pensionen!)

11.55


 


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