Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 15. Sitzung / Seite 50

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Schauen Sie doch einmal an, welche Berufsgruppen Sie alle zu streiken aufgefordert haben! Und Sie haben auch angekündigt, wer aller in den nächsten Tagen noch streiken wird, meine sehr geehrten Damen und Herren von der SPÖ! (Abg. Gradwohl: Bleiben Sie bei der Wahr­heit! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.) Verharmlosen Sie das doch jetzt nicht!

Dieses Konsensklima in Österreich bringen Sie aber auch mit solchen Wortmeldungen und Aus­sa­gen in Gefahr, wie sie eben heute von Ihnen gemacht wurden, Herr Präsident Verzetnitsch! (Abg. Gradwohl: Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen!) Eine solche Radikalität ist hier ganz einfach nicht am Platz, Herr Abgeordneter Verzetnitsch, sondern hier im Parlament sollten wir diskutieren! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Ob eine Zerstörung des politischen Klimas im Interesse Österreichs, im Interesse der Österrei­che­rin­nen und Österreicher ist, das werden Sie zu beantworten haben! Und Sie werden die Ver­ant­­wor­tung tragen für diese Ihre Vorgangsweise, meine sehr geehrten Damen und Herren von SPÖ und ÖGB!

Ich habe eigentlich den Eindruck, Sie von den Oppositionsparteien führen – leider Gottes!, muss ich sagen – diese Debatte genauso, wie Sie das auch bei der gestrigen Debatte über den Dring­lichen Antrag gemacht haben: in einer beispiellosen Weise der Verunsicherung und Pole­misierung! Wir haben ja gesehen: Der Hauptzweck des Antragstellers gestern war, alle Vorha­ben der Regierung durch Fehl- und Falschinformationen zu untergraben!

Frau Abgeordnete Silhavy beispielsweise hat gestern – und das allen Ernstes! – behauptet, die Not­standshilfe werde abgeschafft. – Heute hingegen haben wir gehört, dass die Notstandshilfe le­dig­lich in die Sozialhilfe übergeführt wird. (Zwischenruf des Abg. Mag. Johann Maier.) Also kei­ne Rede von einer Abschaffung!

Herr Abgeordneter Cap hat sich gestern sogar dazu verstiegen, der Regierung vorzuwerfen, im Zu­sam­menhang mit den Abfangjägern gäbe es „Schummelgeschäfte“, Luftgeschäfte. – Es gibt doch wirklich keine ärgeren Verdächtigungen, als der Regierung ein „Schummelgeschäft“ vorzu­wer­fen, meine sehr geehrten Damen und Herren von der SPÖ! (Zwischenruf der Abg. Mag. Trunk.)

Aber all das liegt auf Ihrer Linie der Falschinformationen! Sie von der SPÖ wollen lediglich falsch informieren, wollen verunsichern! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Ihre Falschinformationen gehen sogar so weit – das muss man ja fast schon als lächerlich be­zeich­nen –, dass Herr Abgeordneter Gusenbauer heute Zitate von Franz Olah gebracht hat, die Gusenbauer aber Anton Benya zuschreibt! – Ich weiß nicht, Herr Abgeordneter Gusenbauer: Wollen Sie sich von Olah distanzieren? War das der Zweck? Oder ist das alles wirklich auf Ihrer Li­nie: Egal was, nur falsch muss es sein!, dann ist es sozusagen schon richtig für Sie?! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Diese Art der Auseinandersetzung sollten Sie, meine Damen und Herren von der SPÖ, ein­stel­len – genauso wie die Auseinandersetzung auf der Straße! (Abg. Mag. Trunk: Jörg Haider!) In einer parlamentarischen Demokratie ist der Ort der Auseinandersetzung nicht die Straße, son­dern das Parlament! Herr Jörg Haider geht nicht auf die Straße, um zu demonstrieren (ironische Heiterkeit bei der SPÖ), sondern er führt die Diskussionen dort, wo sie hingehören. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Ich wollte Sie heute wirklich nicht provozieren (Zwischenruf des Abg. Reheis), sondern Sie da­zu auffordern ... (Neuerliche Zwischenrufe bei der SPÖ.) Sie reagieren doch total nervös – ich würde fast sagen: hysterisch, wenn das nicht neuerlich Öl ins Feuer gießen würde –, wenn man Ihnen die Wahrheit vorhält, meine sehr geehrten Damen und Herren von der SPÖ!

Heute wollte ich die Aufforderung beziehungsweise die Frage an Sie richten, warum die Opposi­tion nicht das Positive an der Regierungsarbeit anerkennen kann. Warum ist das so? (Abg. Re­heis: Weil es nichts Positives gibt!) – Aber das stimmt doch überhaupt nicht! Trotz weltweit


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