Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 15. Sitzung / Seite 67

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1 000 € verdienen würden. – Eigentlich müssten Sie sich bei uns dafür bedanken, dass wir jetzt einen Mindestlohn von 1 000 € einführen (Rufe bei der SPÖ: Wo denn?), denn das wird diesen Frau­en zugute kommen. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.) Selbst­verständlich! Das ist doch im Budgetbegleitgesetz enthalten. (Abg. Mag. Prammer: Wir würden mitstimmen mit Ihrem Antrag! Wo ist der Antrag?) Genauso wie, dass 14 500 € Jahresein­kom­men steuerfrei sein sollten.

Das ist doch eine wesentliche Verbesserung! Wir haben Ihnen ein Hölzl geworfen, das auch die Ge­werkschaft auffangen könnte (Beifall bei den Freiheitlichen), dass man eben diese 1 000 € einführt. (Abg. Mag. Prammer: Wo ist der Gesetzesantrag?) – Das kommt alles noch! (Abg. Schie­der: Wann kommt der Antrag?) Alles zur rechten Zeit! (Abg. Mag. Wurm: Am Sankt-Nim­merleins-Tag!)

Wir beschließen das Budgetbegleitgesetz am 4. Juni und danach das Budget. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) – Wir werden schauen, was herauskommt.

Frau Kollegin Prammer, Sie haben weiters gesagt, auf die Frauen sei in diesem Budget und beim Budgetbegleitgesetz vergessen worden. (Abg. Mag. Prammer: Ja!) – Ich sage Ihnen: Wir haben festgeschrieben, dass pro Kind drei Jahre Kindererziehungszeit als Verkürzung der Durchrechnungszeit herangezogen wird. Auch das ist eine wesentliche Verbesserung! (Abg. Mag. Prammer: Milchmädchenrechnung! Bringt den Frauen nichts!)

Eine weitere Verbesserung für Frauen gibt es bei der Berücksichtigung der Kinderbetreuungs­zeit, nämlich eine Aufstockung von 18 auf 24 Monate. (Abg. Mag. Prammer: Milchmädchen­rech­nung! Bringt den Frauen nichts!)

Weiters wird der Faktor, der für die pensionsbegründenden Zeiten während der Kinderer­ziehung herangezogen wird – die Basis ist die Ausgleichszulage –, auf 150 Prozent erhöht. Das ist eine wesentliche Verbesserung! (Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Mag. Prammer.)

Frau Kollegin Prammer, von Ihnen wird oft kritisiert und gesagt, dass die längere Durchrech­nung so schlecht sei. (Abg. Scheibner – in Richtung SPÖ –: Die haben Sie selbst gefordert!) – Wir wollen die diesbezüglichen Aufwertungsfaktoren so verbessern, dass länger zurück liegen­de Zeiten besser bewertet werden. (Abg. Mag. Wurm: Wissen das der Bundeskanzler und der Finanzminister?) Das ist ein gemeinsames Versäumnis der Sozialdemokraten und der ÖVP aus der Vergangenheit. Man hat auf diese Aufwertungsfaktoren vergessen. (Beifall bei den Freiheit­li­chen.) Sie liegen zum Teil nur bei 60 Prozent!

Wenn man diese Faktoren nach dem Tariflohn-Index anpassen würde, dann wäre damit vor allem Frauen und Arbeitern sehr geholfen. – Ganau das wollen wir in Verhandlungen umsetzen, ge­schätzte Frau Prammer! (Abg. Mag. Wurm: Wo steht das? – Abg. Mag. Prammer: Wo denn?)

Auf jeden Fall wissen wir alle, dass bei den Pensionen etwas geschehen muss. Das Schlimmste wäre, dass dort nichts geschieht. Herr Präsident Fischer, Sie nicken – wir alle sind der Meinung, dass dort etwas geschehen muss. Die einen sagen: Man muss ja nicht alles auf ein­mal machen!, die anderen sagen: Alles auf einmal, das ist das einzig Wahre! Auch ich bin dieser Meinung: Man sollte Nägel mit Köpfen machen, und man sollte es bald machen. Von einem Durchpeitschen ist keine Rede, aber Eile ist geboten.

Die Pensionsreformkommission hat drei Jahre lang gearbeitet – unter der Leitung von Professor To­mandl –, und meines Wissens waren die Sozialpartner dort mit eingebunden, auch die Se­niorenvertreter, und diese Pensionsreformkommission hat Folgendes gefordert: Eine längere Durchrechnung – ich habe ja schon erläutert, was noch vorgesehen ist und so weiter – ist ein Thema, das andere ist, das faktische Pensionsalter an das Regelpensionsalter heranzu­füh­ren. Da muss man dann eben irgendwo ansetzen.

Wenn mich jemand fragt, wo man dabei ansetzen solle (Abg. Mag. Wurm: Stummvoll, da müs­sen Sie ansetzen!), dann sage ich, man müsse bei jenen ansetzen, die den Durchschnitt


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