Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 15. Sitzung / Seite 81

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Meine Damen und Herren! So ist auch das Landesverteidigungsbudget im Rahmen dieses Bud­gets, das vorgelegt wurde, zu sehen. Mit diesen 1,7 Milliarden € wird der Stand der Landesver­tei­digungsbudgets der letzten Jahre im Wesentlichen gehalten. Es wird dem Bundesheer die Möglichkeit gegeben, in den neuen Herausforderungen, die es gibt, auch auf internationaler Ebene zu bestehen. Es geht nicht darum, dass im Rahmen dieses Budgets und überhaupt im Rah­men dieser Legislaturperiode auch nur ein Cent in die Beschaffung der Luftraum­überwa­chungs­flugzeuge, in die Beschaffung der Eurofighter hineinfließen soll. Das heißt, die in polemi­scher Art und Weise erfolgte Verknüpfung des Landesverteidigungsbudgets mit dieser Be­schaffung ist unzulässig und entspricht nicht den Tatsachen. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Vielmehr geht es dabei um wichtige Investitionen, die sichergestellt werden, meine Damen und Her­ren: um die Verbesserung der persönlichen Ausrüstung unserer Soldaten, um Neubauten und Renovierungen der Unterkünfte, um Optimierung in der Ausbildung, um den Ausbau orts­fester Funknetze, um den Nachkauf im Bereich der Kfz-Flotte, die im Wesentlichen veraltet ist – es soll um den Nachkauf von 300 bis 400 Kfz gehen –; es soll die Einführung des Ulan-Pan­zers, die Einführung von Black-Hawk-Hubschraubern und die Einführung von Hercules-Trans­portflugzeugen sichergestellt werden. Black-Hawk-Hubschrauber brauchen wir notwendig für allfällige Assistenzeinsätze im Katastrophenfall, wir waren ja in den letzten Jahren schon oft in dieser Situation. Genauso verhält es sich mit dem Ulan-Panzer: das ist ein Schützenpanzer, der unseren Soldaten vor allem im schwierigen Auslandseinsatz helfen soll, dort unbeschadet den Auftrag erfüllen zu können.

Meine Damen und Herren! Das Verteidigungsbudget, das wir in diesem Jahr auf dem Tisch lie­gen haben, ist ein knappes, aber es ist im Wesentlichen doch akzeptabel, damit das Bundes­heer den Weg in die Zukunft gehen kann. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

14.28


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Ab­ge­ordnete Dr. Moser. Ich erteile es ihr.

14.28


Abgeordnete Dr. Gabriela Moser (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Her­­ren! Im Anschluss an meinen Vorredner: Blättern Sie noch einmal Seite 23 der Ausführun­gen des Herrn Finanzministers auf, da ist zu lesen:

„Diese Steuerreform wird Österreich Flügel verleihen.“

Ja, „Flügel“, und Sie haben sie genannt: Die „Flügel“ sind im Militärhaushalt, das gehört konkret unter „Flügel“, und auch die Steuerreform, die ja im Vorfeld eine massive Belastungswelle aus­lö­sen wird und auslöst, wie im Budget nachzulesen ist: bei den Beitragszahlungen, bei den Pen­­sionsmaßnahmen et cetera. Das ist es im Endeffekt, dass wir uns das leisten, was mein Kollege Kogler schon an den Abschluss seiner Debattenbeiträge gestellt hat, nämlich dieses un­­nötige Kriegsflugzeug. Hier haben Sie im Bereich des Verteidigungsressorts wieder eine Vor­leistung für das, was später kommen soll und wofür die Steuerreform mit „Flügeln“ irgendwie über Österreich zieht. Was aber im Endeffekt mit „Flügeln“ über Österreich fahren und fliegen wird, das werden wahrscheinlich diese sündteuren Militärflugzeuge sein. – Das nur aktuell im An­schluss an Ihren Debattenbeitrag.

Heute ist die Generaldebatte angesagt, bei der Generaldebatte geht es um generelle Fest­stellun­gen und um eine generelle Kritik. Generelle Kritik heißt für mich – der Herr Finanzminister ist ja nicht mehr hier, auch der Herr Staatssekretär ist weg, deswegen: Herr Wirtschaftsminister beziehungsweise Herr Verkehrsminister, bitte nehmen Sie sich kein Beispiel an den Marketing-Schmähs des Herrn Finanzministers! (Beifall bei den Grünen.)

Es war an drei, vier Stellen so deutlich, dass er uns Abgeordneten Zahlenspiele zumutet, die jegli­cher Substanz und jeglicher Realität entbehren, die auch dem zuwiderlaufen, was hinten im Tabellenteil vermerkt ist, und dass er das zusätzlich nicht nur uns Abgeordneten zumutet, son­dern die ganze Bevölkerung schlichtweg für blöd verkauft. Das wollen wir uns einfach nicht län-


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