Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 15. Sitzung / Seite 123

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Aber darüber hinaus: Die Eigenvorsorge soll nicht eine Frage der Klassen sein. Ich verbitte mir die­sen Klassenkampf, der hier initiiert wird. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

17.22


Präsident Dr. Heinz Fischer: Frau Abgeordnete Fuhrmann, der erste Teil war völlig in Ord­nung, ein zweiter Teil wird in der Form nächstes Mal nicht mehr vorkommen.

Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Wittauer. – Bitte.

17.22


Abgeordneter Klaus Wittauer (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Kol­le­gin Weinzinger macht sich in Bezug auf das Budget Gedanken darüber, ob Weiblichkeit darin enthalten ist, ob es „Beamter“ oder „Beamtin“ heißt. – Ich möchte Ihnen sagen, auch in der Bun­deshymne heißt es „Heimat bist du großer Söhne“ – schreiben wir da auch „Schwes­tern“ da­­zu? (Beifall bei den Freiheitlichen.) „Einig laß in Bruderchören“ – schreiben wir da auch „Schwes­ter“ dazu? Ich bin durchaus dazu bereit, mit Ihnen eine Diskussion darüber zu führen, aber heute reden wir über das Budget, also bleiben wir beim Budget. (Beifall bei den Frei­heitlichen.)

Der Budgetvoranschlag dieser Regierung für die Jahre 2003 und 2004 zeigt, dass es für uns ein wesentlicher Faktor ist, den Wohlstand in Österreich zu sichern und damit zukunftsorientiert und verantwortungsvoll auch für die nächsten Generationen umzugehen. Soziale Standards, die Siche­rung des Gesundheitssystems und auch der soziale Frieden für die Zukunft stehen für uns im Mittelpunkt. (Zwischenruf bei der SPÖ.) – Wo Ihr Mittelpunkt ist, wissen wir: auf der Straße und nicht hier herinnen im Parlament. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Auch in schwierigen Zeiten wie diesen, in denen die Konjunktur angeschlagen ist, wird diese Bun­desregierung zeigen, wie verantwortungsvoll sie Politik umsetzt. Wir stellen die Menschen in diesem Land, die uns gewählt haben, in den Mittelpunkt, und wir gehen mit ihnen so um, wie es ihnen zusteht: verantwortungsvoll, zukunftsorientiert – sowohl für die Menschen als auch für un­ser Land.

Für die Landwirtschaft wird das 3-Milliarden-€-Paket voll umgesetzt. Vor allem für unsere klein­strukturierte Landwirtschaft und für den Konsumenten ist dies eine unglaublich wichtige Maß­nah­me. Die Qualitätssicherung unserer Produkte bleibt erhalten, das umweltbewusste Vorge­hen in unserer Landwirtschaft wird gesichert. Auch das ist eine Leistung für die Menschen und unsere Lebensqualität.

Auch für Umweltmaßnahmen werden die vorgesehenen Budgetmittel von 2004 bis 2006 von 30 Millionen € auf 90 Millionen € aufgestockt, um die Erreichung des Kyoto-Ziels anzustrengen. Eine intakte Umwelt ist auch eine Voraussetzung dafür, die Lebensqualität in unserem Land sicher­zustellen.

Der Erfolg der bisherigen Politik dieser Regierung gibt uns Recht: Wir haben die drittniedrigste Ar­beitslosenrate in Europa, die Jugendarbeitslosenrate ist niedriger als im restlichen Europa. Die Gefahr für ältere Arbeitnehmer, arbeitslos zu werden, wird durch spezielle Maßnahmen so ge­ring wie möglich gehalten. In diese Maßnahmen werden heuer 4 Millionen € investiert. – Auch dafür können wir dieser Regierung ein Dankeschön sagen.

Meine Damen und Herren! Die Menschen erwarten sich von uns – und dafür sind wir schließlich ge­wählt worden –, dass wir nicht nur Visionen haben, sondern sie auch umsetzen. Trotz des Zieles eines Nulldefizits, das auch weiterhin unser Ziel bleiben wird, kann in einer welt­wirt­schaft­lich schwierigen Lage, eben um der Wirtschaft zu helfen, ein kleines Budgetdefizit in Kauf ge­nom­men werden. Das Ziel, bis 2006 wieder ein Nulldefizit zu erreichen, wollen wir natürlich nicht aus den Augen verlieren.

Ich habe die Ausführungen des Herrn Kollegen Cap heute Vormittag sehr genau verfolgt. Ich hat­te den Eindruck, sein Auftritt glich mehr dem eines Marktschreiers und war mit Halb­wahr­heiten gespickt. – Verschonen Sie die Zuschauer und uns damit! Wahr ist: Die Sozialdemo­kra­ten haben es geschafft, in 30-jähriger Regierungszeit sage und schreibe 162 Milliarden € an


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