Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 15. Sitzung / Seite 126

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Diese Daten zeigen mir, dass die Reformen, die unter der Regierung unseres Bundeskanzlers Schüssel gemacht wurden, sehr gut waren. Unse­re Regierung wird auch weiterhin eine gute und vorausschauende Politik machen. Wir haben mit 4,1 Prozent die niedrigste Arbeitslosenrate in der EU. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten, wie ich meine, können sich diese Zahlen sehen lassen.

Was wir aber auch brauchen, ist eine umfassende Steuerreform. Die erste Etappe erfolgt be­reits im Jänner 2004. Die Bürger und Unternehmer werden entlastet, und Einkommensbezieher mit weniger als 14 500 € pro Jahr werden überhaupt keine Steuern mehr zahlen. Das wiederum bedeutet für Österreich eine Verbesserung als Konsum- und Wirtschaftsstandort.

Auch unser Pensionssystem gehört angepasst. Demographische Veränderungen machen dies notwendig. Die durchschnittliche Zahl der Pensionsbezugsjahre ist in den letzten 30 Jahren von neun auf 20 Jahre gestiegen. Ohne Reform wird dieses System einfach nicht mehr finanzierbar sein.

Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Ich möchte unserem Landwirtschaftsminister Sepp Pröll dafür danken, dass er die Budgetzahlen für die Landwirtschaft halten konnte. Die Ein­kom­men der Bauern auf dem Markt sind im vergangenen Jahr wiederum um 5 Prozent gesunken. Die Ausgleichszahlungen und das 3-Milliarden-€-Paket für Umwelt und Landwirtschaft aus dem Bundesbudget begrüße ich deshalb sehr. Sie sind unbedingt notwendig, um die Einkommen der Bauern und auch die Bewirtschaftung zu sichern.

Besonders wichtig ist meiner Ansicht nach die Förderung der ländlichen Entwicklung. Zirka 120 Millionen € fließen heuer in die Anpassung und die Entwicklung von ländlichen Gebieten: in die Berufsausbildung, in die Niederlassung von Junglandwirten, in Forstmaßnahmen und land­wirt­schaftliche Investitionen. 2004 werden es sogar zirka 140 Millionen € sein. Insgesamt be­trägt das Budget für die Landwirtschaft zirka 2 Milliarden €.

Als nächster Schritt – ich habe es schon betont – muss auch für die Landwirtschaft die Steuer­reform kommen, denn es ist wichtig, dass wir unter den gleichen Bedingungen wie andere Land­wirte in den EU-Ländern produzieren können. Nur so können unsere Bauern auch in Zu­kunft gesunde Lebensmittel erzeugen und wichtige Investitionen tätigen.

Mit dem vorliegenden Budget zeigt die österreichische Bundesregierung Verantwortung und Kom­pe­tenz. Das wird für Österreich und seine Bürger eine weitere positive Entwicklung brin­gen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

17.37


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Ing. Gartlehner. – Bitte.

17.37


Abgeordneter Ing. Kurt Gartlehner (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzter Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich glaube, dass man nach der Präsentation dieses Doppelbudgets – das übrigens historisch gesehen nicht das erste ist, wie Kollege Walch, glau­be ich, sich das eingebildet hat – wirklich (Abg. Dr. Trinkl: Zufrieden sein kann! Sehr zu­frieden sein kann!) sagen kann, dass der Lack von dieser Reformregierung ab ist und dass sich diese Regierung mit ihren Ansprüchen, die sie uns im Jahr 2000 vermittelt hat, auf Grund ihrer konkreten Politik inzwischen selbst ad absurdum führt. (Beifall bei der SPÖ.)

Es ist natürlich ein weiterer Gipfel eines missglückten Marketing-Gags, dass die größte Steuer­reform der Zweiten Republik angekündigt wird, das dann aber konkret für rund 1,3 Millionen Menschen so aussieht, dass sie mit 40 Cent Steuerersparnis pro Monat rechnen können.

Ich will gar nicht weiter zurückblicken, schauen wir nur auf die letzten neun Monate. Es hat Na­tionalratswahlen gegeben, und es hat relativ lange gedauert, bis ein Budgetentwurf vorgelegt wer­­den konnte. Das war allerdings nicht zum Schaden des Staates, weil ja der Bundes­regie­rung auf Grund bestehender Regulierungen diese restriktive und sparsame Politik aufgezwun-


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite