Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 15. Sitzung / Seite 139

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rungs­stab des Bankensektors und nahezu alle wichtigen politischen Funktionen in sechs von neun Bundesländern?

Sehr geschätzte Damen und Herren des Hohen Hauses! Dieser ungeheure Machtapparat (Abg. Schöls: Warum beschimpfen Sie den Wähler?), der auf alle politischen Ressourcen der Re­publik Österreich zugreifen kann (Abg. Dr. Partik-Pablé: Schreien Sie nicht so am Ende des Abends!), dieser riesige Apparat bringt keine anderen Entwürfe zusammen als die nun vorlie­genden­: Langweiliges, Phantasieloses, Altbackenes aus der Requisitenkammer der Politik, Wie­der­auf­getautes, das schon längst – und zu Recht – tief gefroren war. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Ich verstehe die KollegInnen von der Freiheitlichen Partei, dass sie grantig werden, da sie da über­haupt keine Erwähnung finden. Sie müssen sich halt mit parlamentarischer Arbeit wieder in Erin­nerung bringen. (Abg. Mag. Posch: Die tun ja nichts!) Es scheint aber so zu sein, dass gute Ideen weniger aus der Sattheit als aus dem Hunger entstehen. Und das scheint auch der Herr Fi­nanz­minister gemeint zu haben, als er vom angesetzten Speck gesprochen hat, der die Re­gie­rung an der Bewegung hindert. (Heiterkeit und Beifall bei den Grünen.)

Noch ein Rätsel zum Abschluss: Warum nur um alles in der Welt schlagen so viele Menschen die ausgestreckten Hände des Herrn Bundeskanzlers aus? (Abg. Dr. Partik-Pablé: ... Warum quä­len Sie uns so am Abend?) – Ich kann nur vermuten. Ich selbst habe erlebt, dass ausge­streckte Hände von ÖVP-Machtträgern meistens bedeuten, dass sie vorher lange bei guten Ideen abgewachelt haben. (Abg. Scheibner: Wo sind die guten Ideen?) Wenn sie es dann nicht mehr verhindern konnten, haben sie die Ideen an sich gerissen. – Danke schön. (Beifall bei den Grü­nen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

18.28


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Prinz. – Bitte.

18.28


Abgeordneter Nikolaus Prinz (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Mei­ne Damen und Herren! Frau Kollegin Rest-Hinterseer, ich verstehe Ihre Aufgeregtheit und Ihren Neid eigentlich nicht. In einer Demokratie werden politische Funktionen nach den Wahler­geb­nissen vergeben, oder wollen Sie es vielleicht anders? (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeord­neten der Freiheitlichen. – Abg. Eder: Das sind lauter politische Funktionen!? ... alles Schwar­ze!)

Meine Damen und Herren! Das gestern im Parlament präsentierte Doppelbudget für die Jah­re 2003 und 2004 ist für den ländlichen Raum und die bäuerlich strukturierte Landwirtschaft eine sehr gute Grundlage. Mit dem 3-Milliarden-€-Paket garantieren wir den bäuerlichen Fami­lien Sicherheit bezüglich der öffentlichen Mittel. Diese Sicherheit ist gerade jetzt wichtig, um neue und zukunftsorientierte Schwerpunkte in der Investitionsförderung setzen zu können. Schließ­lich stehen wir kurz vor der EU-Erweiterung, und unsere bäuerliche Landwirtschaft muss sich rüsten, um im ständig härter werdenden Wettbewerb bestehen zu können.

Unsere Bauern können diese Herausforderung aber nur dann annehmen, wenn sie von der Ge­sellschaft, also von uns allen, dabei entsprechend unterstützt werden, denn letztendlich profi­tieren wir alle davon, dass unsere bäuerlichen Produkte von höchster Qualität sind.

Aber es ist nicht nur die Markenqualität, die unsere bäuerliche Produktion auszeichnet, es sind auch das gute Wasser und die gute Luft. Unsere Kulturlandschaft wird von den Bauern ge­schützt und umsichtig gepflegt. Unsere Bauern wissen um ihre Verantwortung (Abg. Dipl.-Ing. Pirkl­huber: Und Bäuerinnen!), daher müssen auch wir in diesem Haus unsere Verantwor­tung, für die oft mühsame Arbeit der Bauern ein angemessenes Einkommen sicherzustellen, wahrnehmen. Es ist meiner Meinung nach billig und polemisch, öffentliche Zuwendungen für die Landwirtschaft zu kritisieren. Wir würden es uns zu einfach machen, die Ausgleichszahlungen in Bausch und Bogen zu verurteilen. Das ist kurzsichtig und hat mit der Realität in der bäuerlichen Welt nichts zu tun! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

 


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