seine notwendigen
Sozialmaßnahmen nicht mehr mitträgt, die für Deutschland notwendig sind. Dabei
beneiden sie uns in Österreich darum, dass wir diese Pensionsreformen noch in
einer relativ guten Phase machen. (Beifall bei der ÖVP.)
Meine Damen und
Herren von der Opposition! Deshalb finde ich es unverantwortlich, wenn Sie hier
die Österreicher mit ihrer Werbung in Geiselhaft nehmen. Sie laden sie zur
Geisterbahnfahrt ein, Sie sagen: „Kommen Sie zu mir in die Geisterbahn, in der
ersten Reihe sitzen Herr Gusenbauer und der Gewerkschaftsboss“, dann geht es in
das Loch hinein, und dort fürchten sich alle.
Das ist ein
falscher Zugang! Wir sind hier, um Probleme zu lösen und um der Jugend zu sagen –
und ich appelliere, das auch zu tun –: Liebe Jugend, nur diese Reformen,
die wir beschließen werden und denen in der Debatte vielleicht noch der eine
oder andere Zahn gezogen wird, garantieren auch der heutigen Jugend, dass sie
später einmal eine Pension bekommen wird. Das ist der Zugang, den wir haben. (Beifall
bei der ÖVP.)
Ein heutiger
Pensionist braucht überhaupt keine Angst zu haben! Deshalb verstehe ich auch
die Beschwerdebriefe der Pensionistenverbände überhaupt nicht, die reihenweise
eingehen. Sie beschweren sich über die Pensionsreform. Deren Pension ist gesichert,
das möchte ich auch feststellen! Worum es aber geht, ist, dass die Pensionen
der heutigen Jugend bis 30, 35, 40 gesichert sind. Darum geht es, und das ist
verantwortungsvolle Politik, nicht jedoch Politik wie bei Gusenbauer: Länger
studieren, kürzer arbeiten, früher in Pension gehen, längere Pension: das heißt
höhere Pension. Diese Rechnung geht nicht auf, meine Damen und Herren!
Deshalb ist diese
Regierung sehr verantwortungsvoll. Es wäre hier leichter, Almosen zu verteilen,
Pensionistenbriefe hinauszuschicken und die Jugend zu beruhigen, aber das ist
der falsche Zugang. Wir schenken reinen Wein ein! Herr Gusenbauer ist angeblich
ein Spezialist für reinen Wein: Er weiß, dass der reine Wein vielleicht nicht
immer so gut schmeckt wie ein Cuvée, wie ein Verschnitt, bei dem man nicht
weiß, was drinnen ist, aber bei einem reinen Wein ist wahrscheinlich
garantiert, dass ich am nächsten Tag nicht Kopfweh habe. Bei einem anderen, bei
dem ich nicht weiß, was drinnen ist, bekomme ich Kopfweh, und das wollen wir
nicht. Wir wollen, dass die Österreicher einen klaren Kopf haben und nicht
wegen Verwässerung mit irgendwelchen anderen Dingen schließlich nicht mehr
wissen, wo es langgeht. (Beifall bei der ÖVP.)
Meine Damen und
Herren! Ich komme mit einem Vierzeiler zum Schluss:
Sorgen von der
Früh bis spät
plagen den Kanzler
und Herrn Fred,
dem einen geht es
um die Pension,
dem anderen um den
Côtes du Rhône.
(Beifall und
Heiterkeit bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
18.55
Präsident Dr. Heinz Fischer:
Zu Wort gelangt
Herr Abgeordneter Krainer. – Bitte.
18.55
Abgeordneter Kai Jan Krainer (SPÖ): Kollege Großruck, Sie
schenken den jungen Leuten nicht reinen Wein ein, sondern Sie wollen die jungen
Leute bei Wasser und Brot darben lassen in der Pension! (Beifall bei der
SPÖ. – Abg. Dr. Brinek: Mein Gott! – Weitere Zwischenrufe
bei der ÖVP.)
Schön reden,
schönreden – es war gestern eine „schöne“ Rede. (Abg. Dr. Trinkl:
Und Sie tun krankbeten!) Wenn man so zugehört hat, hat man den Eindruck
gehabt, es ist alles schön, alles wird immer schöner: mehr Geld für die
Ausbildung, mehr Geld für die Pensionen, mehr Geld für die Infrastruktur, mehr
Geld für die Umwelt, mehr Geld für alles! Er hat auch brav alle Ressortchefs
aufgezählt und sich bedankt, er hat eine ganz artige, schöne Rede gehalten.