Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 15. Sitzung / Seite 153

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Jetzt haben Sie die Rechnung: Es geht sich vorne und hinten nicht mehr aus! Sie sind beim Defi­zit. Und hier setzt sich wieder einmal die Geschwindigkeit durch, die Ihnen bei den Belas­tungen einfällt. Bei den Entlastungen schaut es jedoch anders aus!

Weil ich gerade Kollegen Stummvoll sehe, der einer der „besten Rhetoriker“ des Hohen Hauses ist: Herr Kollege Stummvoll, wie werden Sie es denn rhetorisch anlegen in der Zukunft? Sie ha­ben gesagt: Mit uns gibt es nie wieder Schulden. Mit uns gibt es keine Steuerreform auf Pump. Kollege Stummvoll! Was machen Sie mit diesen Budgets 2003/2004? (Abg. Dr. Stummvoll: Die Zin­sen für die alten Schulden müssen wir trotzdem zahlen!) Wie werden Sie diese Kurve kratzen? (Beifall bei der SPÖ.)

Ich möchte auch noch ganz kurz auf Kollegen Murauer und auf das Bundesheer eingehen. – Du kannst dich noch so bemühen, es wird dir nicht gelingen, die Verdienste der Sozialdemokratie für das österreichische Bundesheer ins schlechte Licht zu rücken! Ich darf nur an Walter Mondl erin­nern, der vorigen Sonntag seinen 80. Geburtstag gefeiert hat. Ich darf nur daran erinnern, was die sozialdemokratischen Verteidigungsminister und sozialdemokratische Bundeskanzler für dieses Heer getan haben. (Abg. Murauer: D’accord! Leider hat sich das geändert, lieber Freund! Die Zeiten sind vorbei!) Da hängt ihr sehr, sehr weit nach, lieber Kollege! (Beifall bei der SPÖ.)

Ich erinnere nur an Gelder, die vorhanden waren. Wie habt ihr diese eingesetzt? Um viel Geld wur­den die M60 nachgerüstet, dann wurden sie verscherbelt. Um viel Geld wurden die SAU­RER-SPz nachgerüstet – jetzt werden sie ausgeschieden. Artilleriebataillone habt ihr moderni­siert, dann habt ihr sie aufgelöst.

Ihr habt 55-Jährige mit 80 Prozent in die Pension getrieben. Ihr habt 60-Jährige um Posten über­haupt nicht mehr bewerben lassen. Und heute stellt ihr euch her und sagt, was ihr alles für die älteren Menschen tun werdet! Man braucht nur zu schauen, was ihr das letzte Mal gemacht habt, dann wird euch das kein Mensch mehr glauben! (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenruf des Abg. Murauer.)

Noch etwas, Kollege Murauer: Ich geniere mich nicht für die Defizite der Sozialdemokratie, denn mit diesen Defiziten wurden Werte geschaffen – mit euren Defiziten werden jedoch Werte ver­nichtet! (Beifall bei der SPÖ.)

19.27


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Schöls. – Bitte.

19.28


Abgeordneter Alfred Schöls (ÖVP): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich bin einer jener Mandatare, der auf Grund des Wahlergebnisses vom 24. November heute als Nationalratsabgeordneter hier seine erste Rede hält.

Als mich meine Fraktion auf Platz 78 der Rednerliste gesetzt hat, habe ich mir ehrlich gedacht: Eigentlich ist das mühsam! Auf der anderen Seite bin ich aber dankbar dafür, denn so hatte ich die Möglichkeit, bei 35 Wortmeldungen der Oppositionsparteien mitzuerleben, dass nicht sein kann, was nicht sein darf, und dass der Standort den Standpunkt bestimmt. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Zwischenruf des Abg. Eder.)

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Da kann Kollege Kummerer hier noch so viel behaupten und kann Kollege Gaál sich noch so bemühen und schön reden (Zwischenruf des Abg. Eder), Tat­sa­che ist: Als die Sozialdemokratie unter Bundeskanzler Kreisky für die militärische Landes­ver­teidigung verantwortlich war, hat Kreisky bagatellisiert und im Zusammenhang mit Panzern von „Ket­tenfahrzeugen“ gesprochen, weil er sich gefürchtet hat, vor seinen Linken zuzugeben, dass es Panzer gibt. Heute jedoch sprechen Sie, weil es Ihrer Oppositionsstrategie entspricht, im Hin­blick auf Abfangjägern von Kampfflugzeugen. (Abg. Gaál: Das sind sie auch: Kampfflug­zeuge!) Der Standort bestimmt also den Standpunkt! (Beifall bei der ÖVP.)

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite