Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 17. Sitzung / Seite 37

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wenn Sie jetzt ständig irgendwelche Gutachten strapazieren, die Sie jetzt gemacht hätten: Der Vorgang bleibt zutiefst aufklärungsbedürftig. Und ich werde Ihnen das jetzt erklären, weil Sie nämlich dazu in der Tat keine einzige Antwort gegeben haben. Und Sympathie allein – mit Verlaub gesagt – ist in dieser Verantwortungsfunktion zu wenig.

Erstens: die Gefährdungslage. Ihre eigenen Untersuchungen – das haben Sie nämlich nicht zitiert – von Bundesheer und Landesverteidigungsministerium gehen davon aus, dass sich die Gefährdungslage längst geändert hat und keine konventionellen Gefährdungen mehr vorliegen. Das muss doch irgendeine Konsequenz haben! Das kann doch nicht heißen, dass wir gerade jetzt jene Kampfflugzeuge bestellen, die für Kriegseinsätze tauglich sind. Was hat denn das mit der österreichischen Luftraumüberwachung zu tun? – Erklären Sie das einmal! (Abg. Scheibner: Sie wollen es nicht wissen!)

Sie bestellen Kriegsflugzeuge – Zitat Finanzminister –, die mit Luft-Boden-Raketen operieren können. Sie bestellen Kriegsflugzeuge, die im internationalen Einsatz operieren können, und gleichzeitig wollen Sie den anderen vorwerfen, sie sollen sich gefälligst um die Neutralität kümmern, wenn sie dagegen sprechen. (Zwischenruf des Abg. Murauer.) Sie kümmern sich nicht um die Neutralität, Sie beschaffen Flugzeuge, die gegen die sicherheitspolitischen Interes­sen Österreichs sind und gegen die Ausschreibung laut Ihrem Beschaffungsvorgang verstoßen. Das kommt noch hinzu! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Ursprünglich, zu Beginn des ganzen Vorgangs, hätten die 24 Kampfflugzeuge 1,4 Milliarden kosten sollen. Später wurde bei dem damaligen Ministerratsvortrag, den Kollege Scheibner noch eingebracht hat, schon zugegeben: Na ja, lieber 1,8 Milliarden für 24 Flugzeuge, völlig „nackt“, ohne Systemkosten. Das war die erste Kostenexplosion. Und jetzt kommt der Hoch­wasserschmäh. Erklären Sie den Leuten nicht dauernd die Zahlen falsch! Erklären Sie uns, warum 24 Flugzeuge ursprünglich billiger waren als jetzt die 18! – Das soll eine Verbilligung sein? – Hupfen Sie uns das noch einmal vor, vielleicht kann das auch ein anderer Minister machen! Das ist wirklich ein Marketingmissbrauch der Hochwasseropfer, und das sollten wir gemeinsam schön langsam zurückweisen! (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

Mir ist noch kein Hochwasseropfer untergekommen, das irgendetwas von der Beschaffung Ihrer Luxuskampfjets zu haben scheint. (Abg. Scheibner: Sie haben immer den Zusammenhang hergestellt!) In Wahrheit ist es darum gegangen, dass man um diesen von Ihnen dargestellten Preis gar nicht in der Lage war, 24 Stück Eurofighter zu kaufen! Das war doch im Juli schon klar! Deshalb ist der Vorwurf des Schwindelns berechtigt. Es riecht aus allen Ritzen, egal, wo man hinschaut, nach Schiebung, was diesen Vergabevorgang betrifft. Das sollten Sie sich genauer anhören und nicht nur den Kopf schütteln. (Beifall bei den Grünen und bei Ab­geordneten der SPÖ. – Abg. Scheibner: Was Sie da alles hervorzaubern aus Ihrem Hut! – Zwischenruf des Abg. Murauer.)

Im Rahmen Ihrer Vorgangsweise ist ein Preispaket vorgegeben worden, mit dem in Wahrheit die 24 Stück nicht leistbar gewesen sind, sondern nur 18, und deshalb haben Sie diesen Schmäh aufgeführt. Und am Schluss stellt sich heraus, dass nicht einmal das möglich ist! Sie können auch mit diesen Kosten nicht alles abdecken, es kommen ständig weitere Kosten hinzu.

Nämlich nächster Punkt: die so genannte Zwischenlösung. Die Zwischenlösung war ur­sprünglich gefordert. Sie haben eine Ausschreibung veranstaltet, die dies gefordert hat, und plötzlich ist es weg. Warum? – Eurofighter ist gar nicht in der Lage, die Flugzeuge in den Jahren 2003/04 zu liefern. (Abg. Scheibner: Sie vergessen dauernd die Hälfte!) – Ja, ich ver­ges­se die Hälfte, aber ich sage die richtige Hälfte, nachdem Sie immer von der anderen reden. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

Eurofighter ist überhaupt nicht in der Lage, zu liefern! Das ist ein Vergabeschwindel, der da läuft, Kollege Scheibner!

Zwei Stück wäre Eurofighter in der Lage gewesen zu liefern, und jetzt muss man um irgendeine Zwischenlösung schnorren gehen, die teurer wird als die eigentliche Lösung. Das haben Sie im


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