Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 17. Sitzung / Seite 44

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

„Ausführlich wurde Fischer nach dem weiteren Gang in der Draken-Bestellung gefragt. Der SP-Klubobmann bekannte sich zu den von allen drei Parteien gefaßten Beschlüssen“ – das waren noch Zeiten, Herr Gusenbauer: Alle drei Parteien waren dafür! – „über die Luftraumüber­wa­chung und zu den mit Schweden geschlossenen Verträgen.“

Meine Damen und Herren! Sie sehen, es gibt drei verschiedene Sichtweisen in diesem Hohen Haus, und das sollten auch die Zuhörer zu Hause wissen. Es gibt die Grünen, die das Bun­desheer ablehnen, die sagen: Wir brauchen das Bundesheer nicht, wir brauchen die Soldaten nicht! – Auch Bürgermeister Häupl hat sich in diese Richtung schon geäußert, auch der Chef der SPÖ-Jugend Kollross, aber die Grünen verstärkt. Deswegen verstehe ich auch, dass sie nicht für die Luftraumüberwachung und für die Flugzeuge sind (Abg. Mag. Kogler: Wir sind für das Sparen!) und dass sie – mangels anderer Argumente – das Mittel des Schwindels, Diffamierungen und Verdächtigungen und Lüge und Betrug anwenden müssen. (Abg. Dr. Trinkl: So sind sie halt!)

Das Ziel der Grünen ist es, das Bundesheer entsprechend in Misskredit zu bringen (Abg. Öllinger: Nein, andere!) und auch jene, die sich bemühen, eine aufrichtige, ordentliche, über­schaubare, transparente Beschaffung vorzunehmen. (Abg. Mag. Kogler: Die „Trägerraketler“! – Abg. Mandak: Die Regierung!)

Die Sozialdemokratische Partei hat – wie sich der jetzige Klubobmann damals dazu geäußert hat, entzieht sich meiner Kenntnis – seit 2. Februar 2000 eine Wendung um 180 Grad voll­zogen. Vorher hat sie sich noch zur Luftraumüberwachung bekannt, zwar nicht mit wehenden Fahnen, aber gleichsam nach dem Motto: Wenn wir ehrlich sind, sollten wir eigentlich noch ein wenig zur Verfassung stehen wollen! – Aber die Verfassung scheint für Sie, meine Damen und Herren von der SPÖ, derzeit überhaupt keine Rolle zu spielen (Abg. Dr. Gusenbauer: Für diese Regierung spielt die Verfassung wirklich keine Rolle!), sondern Sie sehen in der Verfassung offensichtlich ein Blatt Papier, auf welchem draufsteht, dass wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln unser Land verteidigen sollen, unsere Grenzen schützen sollen. Am 2. Februar 2000, als die Regierung „Schüssel I“ angetreten ist, hat sich die Sozial­demokratie gedreht und ist zum Linkspopulismus übergegangen, und sie ist seither gegen die Luftraumüberwachung.

Meine Damen und Herren! Ich habe es von dieser Stelle aus schon des Öfteren gesagt: Ich kenne kein anderes Land – und weil hier heute auch Militärattachés anwesend sind und zuhören, betone ich es noch einmal: Es gibt kein anderes Land! –, in welchem eine Diskussion über die Frage: Sollten wir unseren Luftraum und unsere Grenzen kontrollieren und sichern oder sollten wir das nicht tun? überhaupt stattfindet. (Abg. Dr. Trinkl: Unverantwortlich ist das!) Es ist eigentlich schändlich, dass wir darüber diskutieren müssen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Die Argumente gegen die Luftraumüberwachung lauten: Weil wir von befreundeten Staaten, darunter vielen NATO-Mitgliedern, umringt sind! – Dazu darf ich sagen: Das sind die meisten anderen europäischen Länder auch, und trotzdem erneuern ... (Zwischenruf des Abg. Dr. Puswald.) – Herr Kollege, Sie dürften sich mit dieser Frage überhaupt noch nie befasst haben, außer in Form von Zwischenrufen; Sie vermitteln zumindest diesen Eindruck. (Beifall bei der ÖVP.) Horchen Sie zu, damit Sie endlich ein bisschen schlauer werden!

Jedes Land legt einen Schwerpunkt auf die Überwachung seines Luftraums – sind wir da einer Meinung? –, jedes Land erneuert seine Luftstreitkräfte – aber wir diskutieren darüber, ob wir unseren Luftraum kontrollieren und überwachen sollen! Ich glaube, dass uns da die Schweiz durchaus als Beispiel dienen kann: Die Schweiz hat 138 Luftraumüberwachungsflugzeuge zur Verfügung und überwacht bei internationalen Veranstaltungen permanent ihren Luftraum, weil sie sagt: Bei uns in der Schweiz passiert nichts! – Ähnlich sollten wir in Österreich auch denken! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Diese Bundesregierung ist angetreten, Sicherheit zu vermitteln. Klubobmann Molterer hat schon darauf hingewiesen: Wir wollen für unsere Bürger die


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite