Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 17. Sitzung / Seite 45

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Sicherheit der Pensionen, die Sicherheit unseres Gesundheitssystems, aber auch die Sicherheit in unserem Staate garantieren – aber nicht so, wie Sie das tun wollen, indem Sie sagen: Naja, es wird schon nichts passieren! Wir sind einmal prinzipiell dagegen, wie in vielen anderen Dingen auch! – So agieren wir, meine Damen und Herren, nicht! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

16.46


Präsident Dr. Andreas Khol: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Bösch. Redezeit: 7 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

16.46


Abgeordneter Dr. Reinhard Eugen Bösch (Freiheitliche): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Bundeskanzler! Meine Herren Minister! Die neutrale Schweiz betreibt 154 Jagd­flugzeuge, Finnland 64, Schweden 250 und die Slowakei 84 – aber die SPÖ veranstaltet eine Sondersitzung des Nationalrates wegen 18 Abfangjägern, die wir beschaffen wollen. „Gratu­liere“! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Diese Bundesregierung, in der wir Freiheitlichen seit dem Jahre 2000 vertreten sind, setzt klare Prioritäten. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Ich kann das Ihnen gegenüber – weil Ihre Argumente, die Sie heute in dieser Ihrer Dringlichen Anfrage vor­bringen, auch nicht neu sind – nur wiederholen: Sie setzt klare Prioritäten! Diese Bundes­regierung saniert den Staatshaushalt, sie sichert die Pensionen (Abg. Gradwohl: Wo?), und sie investiert dort, wo Sie uns Lücken hinterlassen haben.

Meine Damen und Herren, vor allem jene von der SPÖ! Auch die Lücke in der Luftraum­überwachung ist eine schmerzliche. (Abg. Öllinger: Das tut weh!) Die Argumente, die Sie heute in der Begründung Ihrer Dringlichen Anfrage bringen, sind nicht neu, sie sind abgedroschen (Abg. Dr. Gusenbauer: Aber wahr!), wir haben sie in den Ausschüssen schon gehört, und wir haben sie in zahlreichen Debatten schon erwidern können. Sie sind genauso hanebüchen wie Ihre Argumente in der Pensionsdiskussion. Auch in dieser konstruieren Sie Beispiele, die nicht der Realität entsprechen – weil noch verhandelt wird! Und mit diesen Beispielen verunsichern Sie die Bevölkerung genauso wie im Bereich der Nachbeschaffung der Abfangjäger.

Meine Damen und Herren! Die SPÖ – ich darf mit ihr beginnen – war einmal eine staats­tragende Partei (lebhafte Zwischenrufe bei der SPÖ), und in diesen Jahren hat sie immer für die Luftraumüberwachung gestimmt, hat sie immer für die Nachbeschaffung der Luft­raumüber­wachungsflugzeuge votiert, und zwar in allen Gremien, in denen sie vertreten war: hier im Parlament, in der Bundesregierung, in den Landesverteidigungsräten.

Meine Damen und Herren von der SPÖ! Sie argumentieren mit dem Hinweis: Das war in den achtziger Jahren, damals war der Kalte Krieg, und es war eine andere gesamtpolitische, gesamtmilitärische Lage! (Zwischenruf bei der SPÖ.) – Ja, das war eine andere Lage im Kalten Krieg, aber Sie werden doch nicht allen Ernstes behaupten wollen, dass wir mit der damaligen Drakenflotte wirklich einer umfassenden militärischen Bedrohung des roten Ostens hätten Widerstand leisten können. Wenn der Warschauer Pakt einen Angriff gegen den Westen ge­führt hätte, dann hätten wir auch mit unseren Draken, die Sie heute hier als Argument vorschieben, nichts ausrichten können. Schon damals war es nur eine Luftraumüberwachung! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Aber gerade die Lageänderung seit dem Zusammenbruch des Eisernen Vorhanges, meine Damen und Herren, macht es erstmals möglich, dass Österreich mit diesen relativ be­scheidenen Kräften auf die neuen Bedrohungen, vor allem des Terrorismus, antworten könnte. Das ist der Unterschied! Den sollten Sie einmal erkennen! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Öllinger: Abfangjäger gegen Anthrax!)

Kollege Cap vermutet, dass diese neuen Abfangjäger, dass diese Eurofighter nicht nur für die Landesverteidigung verwendet werden. Da haben Sie ganz Recht, Herr Kollege: Die Lage hat sich verändert! Diese Überwachungsflugzeuge sind für friedenschaffende und friedens­er­haltende Einsätze erforderlich, um die Einhaltung von UNO-Sanktionen sicherzustellen, um die


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