Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 17. Sitzung / Seite 46

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eigenen Soldaten zu schützen, die am Boden eingesetzt sind, um die Durchführung von Hilfsaktionen zu ermöglichen. Auch die Überwachung internationaler Großveranstaltungen im Bereiche von Österreich und im Umfeld ist wichtig.

Meine Damen und Herren! Gerade das sollten Sie auch erkennen: dass sich hier die Lage grundsätzlich geändert hat und dass auch diese Luftraumüberwachungsflugzeuge für ganz moderne Bedürfnisse eingesetzt werden müssen (Abg. Dr. Glawischnig: Die sind für Kriege!) – für Bedürfnisse, meine Damen und Herren von der SPÖ, die im Rahmen der „Petersberg-Aktionen“ auf europäischer Ebene beschlossen worden sind, als Sie den Bundeskanzler gestellt haben!

Ich darf Sie daran erinnern, dass es Kanzler Klima war, der die „Petersberg-Aktionen“ unterschrieben und auf europäischer Ebene unterstützt hat – die „Petersberg-Aktionen“, bei denen es um friedenserhaltende und friedenschaffende Maßnahmen geht. Das ist eine vollkom­men neue Lage, zu der Sie sich endlich einmal klar bekennen sollten! (Abg. Dr. Wittmann: Sie haben keine Ahnung! – Abg. Dr. Puswald: Kein Zusammenhang!)

Meine Damen und Herren! Auch die Grünen polemisieren gegen die Nachbeschaffung der Ab­fangjäger. Ich konstatiere aber zufrieden, dass Sie nicht grundsätzlich gegen Abfangjäger sind. Das war für mich vollkommen neu. Der Herr Bundessprecher hat nämlich angekündigt, er sei für eine Neuausschreibung. (Abg. Öllinger: Damit Sie sich blamieren!) Daraus folgere ich, dass auch Ihnen die Nachbeschaffung der Abfangjäger ein Anliegen ist. Ich begrüße das, und mich freut das auch! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Sie polemisieren gegen die Zahl von 18 Stück. Das freut mich auch! Ich konstatiere, dass die Oppositionspartei eigentlich für die Anschaffung von 24 Stück Abfangjäger ist. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Ich konnte das heute schon mit Verwunderung im Rechnungshofausschuss feststellen. Sie sollten hier, Herr Kollege Kogler, nicht dagegen polemisieren, dass diese Bundesregierung in der Hochwasserkatastrophe eine richtige Maßnahme gesetzt hat, nämlich Budgetmittel frei­zumachen, um zu helfen. Ich finde das schäbig, dass Sie das hier polemisch verwenden! (Abg. Öllinger: So eine matte Polemik! – Abg. Dr. Puswald: ... um die Bevölkerung zu täuschen!)

Meine Damen und Herren! Die Regierung hat mit der Nachbeschaffung der Luftraum­über­wachungsflugzeuge eine richtige Maßnahme gesetzt, die zur Gewährleistung der Sicherheit der österreichischen Bevölkerung notwendig ist, und parallel dazu wird sie es auch nicht ver­absäumen, die sozialpolitisch notwendigen Maßnahmen, vor allem im Bereich der Sanierung des Pensionssystems, weiterzuführen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

16.53


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gemeldet ist als Nächster Herr Abgeordneter Dr. Pilz. Redezeit: 7 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

16.53


Abgeordneter Dr. Peter Pilz (Grüne): Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich nehme zur Kenntnis, dass die Österreichische Volkspartei und Reste der Freiheitlichen Partei nach wie vor der Meinung sind, dass Österreich Kampfflugzeuge braucht, um seinen Luftraum verteidigen zu können. Kleine Frage: Gegen wen: gegen die Schweiz, gegen Liechtenstein oder – und das ist die einzige sonstige Möglichkeit – gegen NATO-Staaten? (Abg. Scheibner: Mein Gott! Lauter Plattitüden! Solch ein Unsinn!) Das ist die Botschaft der österreichischen Bundesregierung (Abg. Murauer: Sie sind doch ein gescheiter Mensch! Fällt Ihnen nichts anderes ein?): Wir kaufen vier bewaffnete und 14 unbewaffnete Kampfflugzeuge, um Österreich gegen die Airforce der Vereinigten Staaten, die deutsche Luftwaffe, die britische Luftwaffe, die italienische Luft­waffe und so weiter zu verteidigen. (Abg. Scheibner: Sie selber haben gesagt, wir dürfen keine Überflüge zulassen!)

Meine Damen und Herren! Militärisch ist das – und das wissen Sie – schlicht und einfach Unsinn! (Beifall bei den Grünen. – Abg. Scheibner: Pilz, der Militärexperte! – Abg.


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