Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 18. Sitzung / Seite 42

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Jahre und Jahrzehnte bleiben müssen. Aber machen Sie nicht die private Vorsorge oder die Be­triebspensionen schlecht; schließlich haben wir sie gemeinsam, sogar ein­stimmig, be­schlossen, meine Damen und Herren! Mitarbeitervorsorge beziehungs­weise steuerli­che Eigenvorsorge waren immer ein Thema. Viele Menschen haben ge­sagt, es müsse Spielräume geben, damit man auch selbst vorsorgen kann. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Sehr ernst genommen haben wir die Einwände vor allem der Arbeitnehmerseite, dass der Arbeitsmarkt durch die Maßnahmen bei den Frühpensionen unter Umständen massive Spannungen erleiden könnte. Wir haben stundenlange Diskussionen mit Ex­perten, mit Professor Guger und Professor Marin, am Runden Tisch geführt, und wir haben auch die Zahlen außer Streit gestellt. Für den gesamten Zeitraum, also für die nächs­ten vierzehn Jahre, kommt dadurch ein zusätzliches Angebot von 80 000 Men­schen auf den Arbeitsmarkt zu, das heißt pro Jahr etwa 5 000, 6 000 zusätzliche Arbeitskräfte. Wir haben darauf reagiert, indem wir das Tempo deut­lich verlangsamt haben. Wir haben darauf reagiert, indem wir ein großzügiges Sen­kungsprogramm für die Lohnnebenkos­ten entwickelt haben – 2 Milliarden Schilling oder 140 Millionen € –, damit die Betriebe ältere Mitarbeiter länger sinnvoll beschäfti­gen können.

Wir haben das Recht auf Qualifikation eingeführt. Wir haben die Zusage der Arbeitge­berseite und der Arbeitnehmerseite, dass man im Falle einer Verschlechterung der Arbeitsmarktsituation ein Sonderprogramm in Bewegung setzen könnte. Wir haben die Altersteilzeit verlängert, das Altersübergangsgeld deutlich angehoben. – In Summe ein Programm, das gerade für den Arbeitsmarkt wichtige flankierende Maßnahmen setzt, denn uns ist es nicht gleichgültig, wenn das Argument kommt, dass wir zwar die Pen­sionssicherungsreform ernst nehmen, aber die Fragen des Arbeitsmarktes in den Hin­tergrund treten lassen.

Sozial ist, was Arbeit schafft! – Das muss unsere Voraussetzung sein, das muss unse­re Zielsetzung sein, und das werden wir schaffen, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Ein wesentlicher Punkt waren die Frauen- und Kinderproblematik, die Familien. In die­sem Zusammenhang haben wir gerade aus unseren Reihen – von anderen haben wir weni­ger gehört, aber aus unseren Reihen haben wir sehr massive ... (Abg. Dr. Fischer: Das ist die sachliche Argumentation!) Sachliche Vorschläge kamen schon von unserer Seite. Einmal ausdrücklich hervorheben möchte ich hier etwa Ursula Haubner oder Maria Rauch-Kallat oder Ridi Steibl und viele andere.

Ich schließe natürlich alle Frauenpolitikerinnen mit ein, aber ich möchte einmal aus­drücklich für die konkreten Vorschläge danken, die aus unserem Klub gekommen sind; gar nicht so sehr von der Regierung allein. Ich möchte dafür danken, dass wir, FPÖ und ÖVP, die Chance gehabt haben, ein Programm zu entwickeln, das in dieser Form noch von keiner Regierung in keiner Legislaturperiode in Bewegung gesetzt wurde: zwei Jahre Pensionsbegründung, drei Jahre weniger Durchrechnung für jedes Kind, ohne Überlappungseffekte, vier Jahre Ersatzzeiten und eine deutliche Aufwertung, was de facto mit dem Ausgleichszulagenrichtsatz dazu führt, dass es nicht nur 150, son­dern deutlich über 200 Prozent sein werden, wie wir hier aufwerten werden. – In Sum­me ein Programm, das weitestgehend auch den Vorschlägen der Sozialpartner ent­spricht. Ich hoffe, dass Sie dieses Programm mit uns gemeinsam tragen werden. (Bei­fall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Vorletzter Punkt: die kleinen Einkommen; ein ganz wichtiges Thema für Herbert Haupt und auch für mich. Wir müssen darauf achten, dass nicht die „Kleinen“ draufzahlen, sondern dass wir das wirklich fair verteilen können. In diesem Zusammenhang haben wir die Familienausgleichszulage, nämlich die Zulagengrenze im Auge. Wir haben sie


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