sage Gott sei Dank – zwölf Jahre länger ihre Pension genießen können. Wer diesen Tatsachen nicht ins Auge blickt, der handelt fahrlässig, weil er die Zukunft gefährdet, weil er die Sicherheit der Altersvorsorge in Zukunft untergräbt. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)
Wir dürfen die Augen auch nicht davor verschließen, dass gesunkene Kinderzahlen, gesunkene Geburtenzahlen natürlich das Verhältnis zwischen aktiven Beitragszahlern und Pensionisten verändern. Wir dürfen die Augen weiters nicht davor verschließen – und wer das tut, handelt unverantwortlich, Herr Abgeordneter –, dass derzeit nur etwa 3 Prozent aller Menschen zum gesetzlichen Pensionsalter in Pension gehen und 97 Prozent aus unterschiedlichen Gründen früher. Wir können diese Tatsachen nicht wegreden, wir können diese Tatsachen aber vor allem auch nicht wegstreiken, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Ich sage Ihnen ganz ehrlich: Hier den Kopf in den Sand zu stecken, würde Gefahr für die Zukunft bedeuten. Zu lange ist das in diesem Lande geschehen! Sepp Wille ist heute schon mehrfach zitiert worden. Ich verwende nur einen Satz und den vollständig. Er lautet – ich zitiere –: So sind mehr als 15 Jahre verschlafen worden. Oft greift die Politik eben erst dann, wenn sie die Tatsachen dazu zwingen. – Zitatende.
Wir handeln, meine Damen und Herren! Wir handeln verantwortungsvoll, wir handeln zeitgerecht. Wann, wenn nicht jetzt, ist Zeit zu handeln? (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Ich bedanke mich daher ausdrücklich bei Bundeskanzler Dr. Schüssel und bei Vizekanzler Herbert Haupt, dass Sie den Mut hatten und haben, dieses heiße Eisen in einer Art und Weise anzugreifen, dass wir heute sagen können: Es liegt ein Konzept vor, das der Zielsetzung nachhaltige, soziale und gerechte Sicherung der Altersvorsorge tatsächlich entspricht. Diese Vorlage, dieses Konzept, wird die Zukunft für die jungen Menschen genauso sicherstellen wie für jene, die bereits jetzt den Ruhestand genießen können. Verantwortungsvolle Politik für Österreich, das ist das Motto, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Natürlich ist die Frage berechtigt, und ich halte das für eine der wichtigsten Diskussionen, wie die Gesamtkonzeption langfristig aussieht. Die Menschen haben ein Recht darauf, das zu wissen. Ich denke, wir haben die einzig richtige Zielsetzung gewählt, nämlich auch in Zukunft eine starke, umlageorientierte, staatlich organisierte erste Säule der Altersvorsorge als tragende Säule, als Rückgrat der Altersvorsorgung zu haben. Aber es ist ganz klar, dass zu dieser ersten Säule eine zweite und eine dritte Säule ergänzend dazu kommen müssen. Ich verstehe nicht, dass diese zweite und dritte Säule dort oder da in Frage gestellt werden.
Herr Abgeordneter Gusenbauer! Sie und die SPÖ haben damals auch dank der Initiative der Sozialpartner die „Abfertigung neu“, die Mitarbeitervorsorge mitverhandelt, eine Idee, die aus den Reihen der Österreichischen Volkspartei gekommen ist. Sie ist Realität, sie ist Wirklichkeit! Reden Sie nicht etwas schlecht, was positiv für die Zukunft wirkt. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Herr Abgeordneter Gusenbauer! Wir haben mit der Allgemeinen Zukunftsvorsorge in der letzten Legislaturperiode den generellen Durchbruch für die dritte Säule geschaffen. Was wir jetzt mit der Veränderung im Pensionskassengesetz machen, ist, dass die Pensionskassen ihre Aufgaben für die Sicherung der dritten Säule auch dann wahrnehmen können, wenn auf Grund wirtschaftlicher Entwicklungen Schwankungen in den Erträgen von Veranlagungen eintreten. Würden wir das jetzt nicht machen, dann würden wir tatsächlich diese dritte Säule gefährden. Nein, wir handeln jetzt, wir handeln verantwortungsvoll und wir handeln richtig! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)