Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 18. Sitzung / Seite 51

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Wir haben für die Frauen ein umfassendes Paket, in dem die berechtigten Ansprüche und die berechtigten Einwendungen, die von den Frauen an uns herangetragen wor­den sind, entsprechend umgesetzt werden und diesen Sorgen Rechnung getragen wird. Danke auch für diese Anregungen, meine Damen! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Wir haben im Bereich der Bezieher kleiner Pensionen eine entsprechende Schwer­punktsetzung in Kombination mit der Steuerfreiheit von 14 500 € mit einem Modell der Pensionsanpassung, das besonders auf die Bezieher von kleinen Pensionen eingeht. Und wir haben etwa mit dem Ausgleichszulagenrichtsatz genauso richtig gehandelt wie mit dem Paket für die älteren Arbeitnehmer und den Arbeitsmarkt.

Die Politiker werden selbstverständlich genauso dieser Reform unterzogen. Ich beken­ne mich dazu, dass wir zusätzlich zu den notwendigen Schritten auch vorsehen, dass jene Politiker, die höhere Pensionen haben, ein Solidaropfer erbringen. Mit einer Höhe von 15 Prozent ist dieses Solidaropfer meiner Ansicht nach richtig und gerechtfertigt. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Abschließend möchte ich, was den Verlauf der letzten Tage betrifft, einen Appell an den Gewerkschaftsbund richten: Sie, meine Damen und Herren vom Gewerkschaftsbund, haben den Verhandlungstisch verlassen. Sie haben sich für einen Streik entschieden. Das ist legitim. Sie haben damit aber auch die gemeinsame Linie der Sozialpartner verlassen – darauf möchte ich be­sonders aufmerksam machen!

Das Ergebnis der letzten Tage und Stunden zeigt aber: Wer verhandelt, wer den Dia­log führt, der bringt etwas weiter! (Abg. Gradwohl: Legt es einmal auf den Tisch, und dann reden wir weiter! Legt einmal auf den Tisch, was ihr verhandelt habt!) Wer ver­handelt, bringt gute Ergebnisse zustande. Wer streikt, begibt sich hingegen ins Abseits und steht in der Sackgasse. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Ich habe Interessenvertretung immer so verstanden, dass es selbstverständliche Pflicht ist, die Interessen der Mitglieder zu vertreten, dass es aber genauso selbstverständliche Pflicht ist, die Interessen der Allgemeinheit in den Mittelpunkt zu rücken – und nicht wegen Gruppeninteressen die Interessen des Staa­tes in Frage zu stellen. Das ist mein Verständnis und unser Verständnis von Interes­senvertretung! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

11.14

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Bevor Herr Abgeordneter Dr. Van der Bellen das Wort ergreift, ist kurz Folgendes abzuklären:

Wie Herr Präsident Dr. Khol bekannt gegeben hat, liegt ein Antrag Dr. Cap auf Einset­zung eines Untersuchungsausschusses nach § 33 GOG und ein Antrag Dr. Pilz vor. Nach Rücksprache mit den betroffenen Fraktionen und nach Studium der beiden An­träge, die im Kernpunkt sehr Ähnliches betreffen, könnten wir – ohne Präjudiz – festle­gen, dass beide Fraktionen das Wort zur Begründung mit je 10 Minuten erhalten und dann eine gemeinsame Debatte über die beiden Anträge durchgeführt wird.

Da es dagegen, wie ich annehme, keinen Einwand gibt, werden wir so vorgehen.

*****

Zu Wort gelangt nun Herr Abgeordneter Dr. Van der Bellen. Redezeit: 15 Minuten. – Bitte.

 


11.15

Abgeordneter Dr. Alexander Van der Bellen (Grüne): Herr Präsident! Meine Da­men und Herren! Es gibt Dinge, über die man streiten muss, soll und kann, und andere,


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