Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 18. Sitzung / Seite 71

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Vizekanzler, als er mit diesem Entwurf in die Begutachtung gegangen ist, von vornher­ein gesagt hat, er gehe mit diesem Entwurf in die Begutachtung, um Verhand­lungen zu führen und Verbesserungen zu erzielen (Rufe bei den Grünen: Nein!), damit alle – auch Sie – die Möglichkeit haben, während der Begutachtungsfrist ihre Vorschläge ein­zubringen. Das hat er gesagt, ich war dabei, und so ist es! (Beifall bei den Freiheitli­chen sowie des Abg. Dr. Stummvoll.)

Nehmen Sie auch Folgendes zur Kenntnis: Uns Freiheitlichen sind die unteren Ein­kommensbezieher, die eben unter 1 000 € beziehen, ein besonderes Anliegen; diese sind uns besonders wichtig. Deshalb ist es uns auch gelungen, für Familien in Pensio­nistenhaushalten mit einem Einkommen unter 1 000 € den Ausgleichszulagenrichtsatz auf 1 000 € zu erhöhen. (Abg. Dr. Glawischnig: Um wie viel wird das erhöht? Das sind genau 40 Euro mehr als jetzt! Das ist eine „großartige“ Verbesserung! Die Leute wer­den sich bedanken!) Das haben wir auch in den Verhandlungen erreicht. Man muss sich den Verhandlungen eben stellen, dann gibt es Möglichkeiten, hier etwas zu errei­chen. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Puswald: Außer Peanuts nichts er­reicht!)

Außer Peanuts nichts erreicht, sagen Sie, Kollege Puswald. – Dann frage ich Sie: Was haben Sie jahrzehntelang erreicht? Sie haben all diese Ungerechtigkeiten erreicht, von denen Sie heute selber sprechen! Ungerechtigkeiten im Pensionssystem müssen ver­bessert und verändert werden. Das sind die Ungerechtigkeiten, die Sie unter sozialisti­scher Regierung geschaffen haben. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Das müssen wir jetzt beheben und verbessern! Genau um diese Peanuts geht es, die nämlich Sie verteilt haben, die Sie gemacht haben (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP), jene Unge­rechtigkeiten, die Sie geschaffen haben. Genau darum geht es jetzt!

Deshalb, lieber Kollege Verzetnitsch, auch die Deckelung, die Sie jetzt quasi als nichts bewerten, wobei Ihr eigener Experte im Ausschuss gesagt hat, 15 Prozent wären auch schon ausreichend, also diese Deckelung haben wir jetzt mit 10 Prozent festgelegt. Verluste über 10 Prozent wird es nicht geben. Das auch deshalb, damit wir der Gräuel­propa­ganda, die Sie hier an den Tag gelegt haben, wirklich den Wind aus den Segeln neh­men. (Abg. Reheis: Im Liegen umfallen!)

Man muss bei dieser gesamten Diskussi­on auch dazu sagen: 10 Prozent an Verlusten wird es nur für einige wenige geben. Durchschnittlich werden die Verluste nur 3 bis 4 Prozent betragen. Das, was Sie ma­chen, ist Verunsicherung und Sand in die Augen streuen. (Abg. Dr. Glawischnig: Das glauben Sie wohl selbst nicht!) – Das glaube ich sehr wohl, wir werden es Ihnen be­weisen. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Kollege Verzetnitsch! Sie hätten die Möglichkeit gehabt – und Sie haben diese histori­sche Chance vertan (ironische Heiterkeit bei der SPÖ) –, hier so mitzuwirken und mit­zugestalten, wie es eigentlich unter den Sozialpartnern sein sollte. (Abg. Verzetnitsch: Wir sind keine Jasager!)

Sie sollen nicht Jasager werden, das soll hier niemand (Abg. Dr. Glawischnig: Wie die FPÖ ja sagt!), aber Sie sollen die Möglichkeiten, die Sie haben, auch nutzen! Ich würde den Verhandlungstisch nicht verlassen, wenn ich die Dinge, die mir wirklich wichtig sind, nicht durchbringen kann. Sie hätten sehr wohl, auch wenn Sie im Kreis geschickt worden sind, sitzen bleiben und sagen können: Aber wir verhandeln weiter – im Sinne unserer Arbeitnehmer, im Sinne derer, die wir vertreten! Aber Sie haben mutwillig den Verhandlungstisch verlassen, weil es Ihnen nicht so wichtig ist, denn Ihr Motto heißt: Demonstrieren statt reformieren! Das ist Ihr Motto! (Abg. Reheis: Ihr Motto ist: Umfal­len!)

Ihr Motto ist genauso Verunsicherung, statt den sozialen Frieden in Österreich auf­rechtzuerhalten. Sie wollen gar nicht, dass es in einzelnen Pensionsbereichen zu Ver-


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite