Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 18. Sitzung / Seite 100

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Ich lese es Ihnen vor: Lücken für Frauen, welche Kinder großgezogen haben, werden geschlossen. Erhöhung der pensionsbegründenden Kindererziehungszeiten von 18 auf 24 Monate, und zwar rückwirkend ab Einführung des Kinderbetreuungsgeldes mit 1. Jänner 2002; Reduktion des Durchrechnungszeitraumes pro Kind um drei Jahre; zusätzliche jährliche Aufwertung von Kindererziehungszeiten – 2028 werden sie dop­pelt so viel wert sein wie heute. – Soweit also zur Wahrheit!

Ich glaube, damit ist alles gesagt gegenüber den Frauen. Wir haben viele Dinge mit hineinreklamiert. Die Frauen können, wie ich meine, stolz darauf sein, dass sie diese Vertretung haben. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! In unserer Gesellschaft gibt es einen breiten Konsens dar­über, dass diese Pensionsreform notwendig ist, um den Generationenvertrag aufrecht­zuerhalten und auch zu sichern. Trotz dieses breiten Konsenses ist es für uns Freiheit­liche nicht nachvollziehbar, dass sich die Gewerkschaft verweigert, die Opposition ver­weigert und mit diesen Dingen auf die Straße geht. Denn: Was war der eigentliche Grund dieser Streiks? – Harmonisierung. Wir haben aber gerade in den letzten Tagen in wirklich ausgewogenen Verhandlungen mit unserem Koalitionspartner auch dieses Problem gelöst. Die Harmonisierung findet also statt! – Ich bin neugierig, ob Sie dem dann zustimmen oder sich verweigern werden.

Für Sie war die Harmonisierung ein wesentlicher Punkt. Ich lese es Ihnen vor:

Harmonisierung: Einheitliches Pensionsrecht ab 2004 für alle Erwerbstätigen unter 35 Jahren und Berufsanfänger auf Basis des ASVG; Schaffung eines beitragsorientier­ten persönlichen Pensionskontos mit einer leistungsorientierten Komponente, die unter anderem besonders Kindererziehungszeiten, Mutterschutz, Familienhospizkarenz, Prä­senz- und Zivildienstzeiten entsprechend berücksichtigt; Harmonisierung der Bei­trags­sätze und Beitragsgrundlagen bei gleichzeitiger Vereinheitlichung der Leistungen; Ver­besserte Aufwertung von Beitragszeiten ab 2004 unter Berücksichtigung der Lohn­ent­wicklung; Schaffung einer Mindestpension für Bedürftige – die Forderung nach 1 000 €, also das, was wir im Wahlkampf schon versprochen haben, wird damit umge­setzt.

Und da sagt man dann vielleicht, 45 € Ausgleichszulage sind nichts wert? – Für diese Menschen sind 45 € sehr viel wert, denn sie müssen davon leben, und sie leben von wenig. Ich wäre froh, wenn ich ihnen 2 000 € geben könnte, aber es ist leider Gottes nicht möglich, weil die Sozialdemokraten in guten Zeiten das gute Geld verwirtschaftet haben. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Zwischenrufe bei den Grünen.)

Gleichzeitig ist die Harmonisierung des Pensionsrechtes der Landes- und Gemeinde­bediensteten nach den für die Bundesbediensteten geltenden Grundsätzen durchzu­führen. – Das ist meiner Meinung nach auch wichtig.

Das, was mir persönlich ganz gut gefällt und was man gut vertreten kann, das sind die Privilegien der Sozialversicherungsträger sowie anderer Körperschaften und staatsna­her Betriebe, wo die Grundsätze dieses Pensionsrechtes auch umgesetzt werden. Gleiches Recht für alle! Ich glaube, das haben sich die Menschen verdient.

Im Zuge der Harmonisierung sind die Pensionsversicherungsträger zusammenzufüh­ren. – Also wenn man dagegen ist, dann muss mir einer meiner Nachredner begrün­den, wie man hier gegen eine Harmonisierung sein kann, obwohl man einen Tag davor dafür auf die Straße gegangen ist.

Wir Freiheitlichen, unter Federführung von Vizekanzler Herbert Haupt, konnten in der Vergangenheit tagtäglich Erfolge verbuchen, die in tagelangen Verhandlungen der ÖVP – das muss ich zugeben – abgerungen wurden. Gesamtdeckelung aller künftigen Pensionen, Hacklerregelung, Schwerarbeiterregelung, Altersübergangsgeld, Abschaf-


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