Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 18. Sitzung / Seite 107

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

hört ihm so lange nicht, solange er nicht amtlich als behindert anerkannt ist. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

14.37

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort ist nunmehr Frau Abgeordnete Dr. Partik-Pablé gemeldet. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.37

Abgeordnete Dr. Helene Partik-Pablé (Freiheitliche): Sehr geehrte Damen und Her­ren! Eigentlich wollte ich mich heute hauptsächlich mit der Sozialdemokratie beschäfti­gen, aber Frau Abgeordnete Haidlmayr hat mich herausgefordert.

Frau Abgeordnete! Sie haben gesagt, das, was sich heute abgespielt hat, ist derart von jenseits – oder so ähnlich. Ich muss Ihnen schon zurückgeben – bei aller Sympathie, die ich für Sie habe, wenn es um gemeinsame Behindertenanliegen geht –: Das, was Sie heute hier gesagt und an Vorwürfen erhoben haben, ist auch jenseits von allem, was man sich überhaupt nur vorstellen kann. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Sie haben nämlich nicht nur große Unkenntnis bewiesen, sondern auch Kraut und Rü­ben durcheinander gebracht. Frau Abgeordnete! Da Sie so unsachlich bei Ihrer Rede waren, möchte ich Ihnen auch gleich unsachlich Folgendes zurückgeben: Vorgestern im Bundesbehindertenbeirat haben Sie ebenfalls Vorwürfe an die anwesende Werbe­agentur losgelassen, die diese empört zurückgewiesen hat, weil sie überhaupt nicht bewiesen sind. Und genau solche Vorwürfe haben Sie auch heute vorgebracht.

Sie verwechseln pausenlos eine zehnprozentige Deckelung zur Verhinderung sozialer Härten mit einer zehnprozentigen Kürzung. (Abg. Wittauer: Das ist ein Unterschied: Deckelung und Kürzung!) Sie sagen, jeder hat eine zehnprozentige Kürzung. Tatsäch­lich ist es so, dass jeder eine zehnprozentige Deckelung hat.

Sie müssen auch zur Kenntnis nehmen, dass es eine Kürzung der Politikerpensionen gegeben hat und dass vieles von dem, was Sie vorgebracht haben, ganz einfach nicht richtig ist. Nehmen Sie das zur Kenntnis!

Ich komme schon zu Ihnen, Frau Abgeordnete Silhavy. Sie haben mir heute auch schon sozusagen eine Munition gegeben oder ein Hölzl geworfen. (Abg. Dr. Jarolim: Sie hätten sagen sollen: Aus der Seele gesprochen!) – Aus der Seele gesprochen. – Ich wundere mich ja wirklich über die Debatte, und zwar insoferne, als offensichtlich die Sozialdemokratie nicht zur Kenntnis nehmen möchte, dass es dringenden Handlungs­bedarf gibt, dass es eine staatspolitische beziehungsweise eine soziale Notwendigkeit ist, eine Pensionsreform durchzuführen, um die Pensionsleistungen in Zukunft zu si­chern.

Die Experten sagen heute, wenn 1990 eine Reform durchgeführt worden wäre, dann würde es nicht solch einschneidender Maßnahmen wie jetzt bedürfen.

Doch was machen Sie? – Herr Verzetnitsch kritisiert: Wenn wir – und damit meint er den ÖGB – von Reformen reden, dann geht es uns um das und um das und um das – und dann kommt eine Reihe von pauschalen Forderungen. Aber wenn es am Runden Tisch dann darum geht, konkrete Forderungen zu artikulieren, dann hört man nichts! Ich habe von den Leuten, die beim Runden Tisch dabei waren, auf die Frage: Ja was will eigentlich die SPÖ, was will Herr Verzetnitsch? zur Antwort bekommen: Er sagt nichts, außer: Zieht das alles zurück, und verhandeln wir irgendwann weiter!

In die gleiche Richtung geht auch der Entschließungsantrag der Frau Abgeordneten Prammer, den sie heute eingebracht hat. Was sagt sie? – Sie erhebt die Forderung:


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite