Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 18. Sitzung / Seite 168

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Die „Presse“ schreibt: Der ÖGB wollte es wissen. Jetzt weiß er es. Die Österreicher sind nicht in eine Radikalisierung hineintreibbar. Damit ist auch das Gewicht des ÖGB zum Segen des Landes reduziert. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

In den „Oberösterreichische Nachrichten“ heißt es: Hätten nicht Fernsehen und Zeitungen so ausführlich berichtet, wäre der gestrige Streik an der Mehrheit der nicht auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesenen Bürger beinahe spurlos vorüber gegan­gen.

Die „Kronen Zeitung“ – das muss man sich vorstellen! – schreibt: Der Streik hat be­gonnen bei den ÖBB. Das ist jenes Unternehmen, wo die überwiegend pragmatisierten Mitarbeiter mit 52,6 Jahren in Pension gehen und wo bei bei den über 50-Jährigen im Schnitt 100 Krankenstandstage pro Jahr anfallen. Völlig klar, dass man dort gegen diesen Pensionsreformantrag zu Felde ziehen muss.

Der „Standard“ schreibt: Eine Nichtreform des Pensionssystems wäre eine Ungerech­tigkeit gegenüber den Jungen.

Als Sportler weiß ich um meine Stellung in der Öffentlichkeit, und ich weiß auch, dass ich eine gewisse Vorbildwirkung habe. Ich glaube, als Erwachsene haben wir über­haupt großen Einfluss auf die jungen Leute, und wir haben auch verantwortliche Auf­gaben. Einige haben wir auch hier in diesem Haus zu übernehmen – und eine davon ist, dafür zu sorgen, dass unsere Nachkommen ein aussichtsreiches Leben, auch ein gerechtes und soziales Pensionssystem zu erwarten haben, und dass wir für die jun­gen Menschen zumindest jene Rahmenbedingungen schaffen, von denen wir selbst uns vorstellen können, dass sie gut für unser eigenes Leben sind.

Selbstverständlich sollten wir auch Vorbildwirkung für junge Menschen haben; Jugend­liche sind ja immer irgendwie darauf bedacht, uns Erwachsene ein bisschen nachzu­ahmen. Ich glaube aber nicht, dass es im Sinne einer Vorbildwirkung ist, ihnen einzu­reden zu versuchen, dass Streiks konstruktiv seien, sondern wir sollten den jungen Menschen mitgeben, dass es sinnvoll ist, Probleme im Dialog zu lösen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Apropos Dialog: Da möchte ich ganz kurz auf die Ausführungen des Kollegen Broukal eingehen und skizzieren, wie dieser Dialog von Seiten der SPÖ hier betrieben wird. Und da gebe ich auch meiner Nachrednerin Melitta Trunk gleich ein bisschen Ge­sprächsstoff. In der „Kärntner Woche“ gibt es eine Anzeige der SPÖ, in der es heißt – ich zitiere –:

„Nationalrat Lichtenegger ist dafür verantwortlich, dass wir 40 Prozent weniger Pensio­nen bekommen.“

Also eine bezahlte Lüge mit Steuergeldern! (Zwischenrufe bei der SPÖ.) – Das ist nicht die Art von Dialog, die wir uns wünschen! – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Abgeordneter, den Vorwurf der „Lüge“ bitte ich Sie zurückzuziehen, sonst muss ich Ihnen einen Ordnungsruf erteilen. (Abg. Dr. Partik-Pablé – in Richtung des Abg. Lichtenegger –: Sag: „die Unwahrheit“!)

 


Abgeordneter Elmar Lichtenegger (fortsetzend): Ich nehme den Vorwurf der Lüge zurück. (Zwischenrufe bei der SPÖ. – Beifall bei den Freiheitlichen für den das Red­nerpult verlassenden Abg. Lichtenegger.)

18.17

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Trunk. – Bitte. (Ruf: Lügnerin ...!)

 


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