Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 18. Sitzung / Seite 218

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sein, aus der Größe lässt sich die Richtigkeit allerdings nicht ableiten. Das hat Ihr Ta­ferl bewiesen, lieber Herr Kollege.

Vom Kollegen Pilz sind wir gewohnt, dass er sagt: Und morgen gibt es neue Unterla­gen und neue Beweise, und hier habe ich noch einen (der Redner hält ein Schriftstück in die Höhe), hier steht es, sehen Sie, einen neuen Beweis, und Sie werden noch se­hen, dass ich diese Unterlagen vorlegen werde, die alle überraschen werden! – Bis jetzt war mit den Zetteln nicht viel, Herr Kollege Pilz, außer dass Sie immer deuten und sagen, es handelt sich um geheime Dinge und Ihnen hat man und so weiter. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Nun, meine Damen und Herren, das Schlimme an diesem neuerlichen Vorstoß gegen die Beschaffung von Abfangjägern oder Luftraumüberwachungsflugzeugen ist, dass Sie jetzt dazu übergehen, pauschal und nicht konkret zu sagen, wer wann wo was ge­macht hat, sondern Sie sagen, jemand hat gesagt, und wir verdächtigen grundsätzlich pauschal, und zwar jene, die politisch verantwortlich sind. Das ist Minister Scheibner gewesen, der hat schon – Verdacht einmal grundsätzlich, irgendetwas wird schon hän­gen bleiben –, und dann Minister Plattner. Selbstverständlich, Minister Platter hat auch. Und Grasser hat vorher gesagt und nachher das Gegenteil, und Bartenstein mit den Gegengeschäften. (Beifall bei der ÖVP.)

Sie sagen: Da ist überhaupt das Übelste aller Zeiten passiert! Diese Gegengeschäfte können nicht zu Stande kommen, das kann nicht sein. – Wir haben aber in der Ver­gangenheit gesehen, dass das üblich und in Europa durchaus eine gegebene Sache ist, dass es bei solchen Beschaffungen Gegengeschäfte gibt. (Zwischenruf der Abg. Dr. Lichtenberger.) – Auch wenn Sie es nicht glauben, Frau Kollegin Lichtelberger (Heiterkeit), es ist so (Beifall bei der ÖVP): Gegengeschäfte sind eine übliche Angele­genheit bei der Beschaffung von diesbezüglichen Materialien.

Meine Damen und Herren! In sage Ihnen hier in allem Ernst: Eine 33-köpfige Kommis­sion hat darüber entschieden. Diese Kommission hat darüber befunden, dass sie im Rahmen ihrer Unterkommission eine Bewertung über die Bereiche Operation, Flugbe­trieb, Technik, Logistik und Kommerzielles durchgeführt hat, und die Entscheidung ist klar mit 4 : 1 – ich hoffe, dass dies auch in den Grundrechnungsarten mitzuvollziehen ist – für den Eurofighter ausgefallen.

Die Bundesregierung hat sich nach dem gerichtet, und wir lehnen selbstverständlich den Untersuchungsausschuss ab. Ich darf mich Minister Platter anschließen, der ge­meint hat: Wenn Sie tatsächlich Argumente haben, wenn Sie tatsächlich Beweise auf den Tisch legen können, dann gehen Sie zur Staatsanwaltschaft! Allgemeine Verdäch­tigungen, meine Damen und Herren, gibt es mit uns nicht! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

21.12

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Gaál. Redezeit: 5 Minuten. – Bitte. (Unruhe im Saal. – Präsident Dr. Fischer gibt das Glockenzeichen.)

 


21.12

Abgeordneter Anton Gaál (SPÖ): Herr Präsident! Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Herr Kollege Mürzauer beziehungsweise Murauer! (Allgemeine Heiterkeit.) Wir sind nicht gegen die Sicherheit, das weißt du sehr genau, sondern wir sind gegen den Kauf dieser Kampfflugzeuge, weil das die teuerste Fehlentscheidung einer Bun­desregierung seit Bestehen der Zweiten Republik ist, meine Damen und Herren! (Bei­fall bei der SPÖ.)

Es ist dies auch eine sehr einsame Entscheidung, meine Damen und Herren! Es ist dies eine Entscheidung gegen die Mehrheit der österreichischen Bevölkerung, die ganz


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