Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 20. Sitzung / Seite 24

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Etwas wurmt mich schon auch ein wenig, Herr Kollege Molterer und Herr Kollege Stummvoll: Sie betonen immer: die Veränderung der Alterspyramide, die Herausforde­rung, die hier vor uns steht. (Abg. Mag. Molterer: Das stimmt auch!) – Das stimmt. Aber die Antwort darauf kann nicht allein diese Art von Pensionskürzungsmaßnahmen oder irgendeine Art von Pensionskürzungsmaßnahmen sein. Sie sollten – das hätte ich mir auch beim Budgetbegleitgesetz erwartet – doch darüber nachdenken, wie denn die begleitenden Parallelmaßnahmen, die absolut notwendig sein werden, jetzt schon an­gegangen werden. (Abg. Mag. Molterer: Lohnnebenkostensenkung!)

Zum Beispiel: die Erhöhung der Erwerbsquote für Frauen. Wo sind die Maßnahmen in diesem Bereich? – Sie haben ein Kindergeld durchgesetzt. Gut und schön. Aber wir wissen alle, dass das die Frauen zu einem erheblichen Teil dazu gebracht hat, zu lan­ge nicht im Erwerbsleben zu stehen. Wir wissen, dass die Erwerbsquote der Frauen, ihre Teilnahme am Arbeitsmarkt erhöht werden muss. Wo sind die entsprechenden Maßnahmen? Wir können nicht zehn oder 20 Jahre warten, bis sich die Alterspyramide ändert, das muss jetzt gemacht werden. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

Oder: die Maßnahmen im Bereich der so genannten Zukunftsaufgaben, die zu beschwören Sie nicht müde werden. Wo sind die Maßnahmen im Bereich der Forschung und Entwicklung? Ich hätte mir erwartet, dass diese im Budgetbegleitgesetz vorkommen – nichts davon steht drinnen! Zuerst haben Sie uns einzureden versucht, dass 800 Millionen € mehr für Forschung und Entwicklung, Bildung und Wissenschaft ausgegeben werden. Das war ein Schmäh, sonst nichts! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Andere Maßnahmen finde ich nicht. Im Gegenteil: Wenn man sich die Mühe macht, den Nationalen Forschungs- und Innovationsplan vom 3. Dezember durchzulesen – das ist Ihr Rat, der Rat für Forschung und Technologieentwicklung, der von der schwarz-blauen Regierung eingesetzt worden ist; gute Leute –, so kann man davon ausgehen, dass die Forschungs- und Entwicklungsquote bis 2005 auf 2,5 Prozent er­höht werden soll. Im nächsten Papier, Österreichischer Forschungs- und Technologie­bericht 2003, unterschrieben von Ministerin Gehrer und Minister Gorbach – schön auf­geteilt, ÖVP und FPÖ –, wird das Ziel stillschweigend auf 2006 verschoben.

In beiden Berichten wird ausführlich dazu Stellung genommen, wie auch die öffentli­chen Ausgaben, nicht nur die Unternehmensausgaben, bis 2005 – von mir aus 2006, wenn Sie es schon stillschweigend verschoben haben – erhöht werden müssen. Wie spiegelt sich das im Budget für 2003/2004 wider? – Gar nicht! So nehmen Sie Zu­kunftsaufgaben wahr, so nehmen Sie die Aufgaben wahr, von denen wir alle hier im Saal, alle vier Parteien, zu betonen, wie wichtig diese sind, nicht müde werden: Bil­dung, Ausbildung, Forschung, Entwicklung, Innovation! (Zwischenruf der Abg. Dr. Bri­nek.)

Die Ausgaben für die Universitäten sinken im Jahre 2003 – das wissen Sie ganz ge­nau, Frau Kollegin Brinek; Sie wissen ganz genau, dass die Rektoren schon um die Zahlungsfähigkeit der Universitäten fürchten –, sie werden 2004 etwas ansteigen, um wieder auf dem Niveau von 2002 zu sein.

Die Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsförderung durch den Bund, meine Damen und Herren von ÖVP und FPÖ, hinkt weit zurück hinter jenem Plan, den Sie einhalten müssten – nach Ihrem eigenen Bericht, Mai 2003; er ist gerade erschienen –, wenn Sie Österreich tatsächlich bis 2006 an den internationalen Standard bei den For­schungsausgaben heranführen wollen.

Sie treffen keine entsprechenden Maßnahmen dafür, Sie quälen uns vielmehr mit der Abfangjäger-Geschichte. Dafür haben Sie Geld! Und kommen Sie mir jetzt nicht mit der Aussage, dass sie in dieser Legislaturperiode nicht bezahlt werden müssen! (Abg.


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