Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 20. Sitzung / Seite 40

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Interessen der Jugend und auf die Pensionssicherung der jungen Leute zu verwei­sen, ohne jedoch die Fragen zu beantworten, die Sie eigentlich zu beantworten hätten.

Was sind denn die Eckpfeiler Ihrer zukünftigen Reform? Wo ist denn die Harmonisie­rung? – Außer einem müden Abänderungsantrag, der vom Kollegen Dolinschek ange­kündigt worden ist, weiß ich von nichts. Wo ist denn die ausreichende Mindestpension? Wo ist denn die eigenständige Frauenpension? Wo ist denn die Zukunftsplanungssi­cherheit für Menschen unter 35 Jahren (Abg. Dr. Fekter: Beim Pensionskonto! Beim eigenen Pensionskonto!), außer jetzt im ASVG-System einfach nur zu kürzen? Wo ist denn die Rechtssicherheit? Wo ist denn die Verfassungsgesetzmäßigkeit? Wo sind denn all diese wichtigen Punkte, die Grundpfeiler und Fundamente einer Re­form dar­stellen sollten? Wo bleibt denn insgesamt Ihr Modell für Menschen unter 35 Jahren? (Abg. Dr. Fekter: Pensionskonto, Frau Kollegin!) Worauf können sie sich denn in Zu­kunft verlassen? – Auf gesetzliche Pensionskassen, die Sie jetzt aus der Misere holen wollen, indem Sie den gesetzlichen Mindestzinssatz senken – ist das Ihre Antwort für die jungen Leute? (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Es gibt keine nachvollziehbaren Argumente, und es gibt keine Argumente, warum die­se Pensionsreform in dieser Form über die Bühne gehen muss. Nachhaltig ist nur die Verschlechterung, die Verschlechterung für junge Menschen und auch für Frauen, die in unvergleichbarer Weise zusätzlich zu ihrer bestehenden Lebenssituation noch ein­mal diskriminiert werden. Es ist ein unglaublicher Hohn, Herr Bundeskanzler, wenn Sie davon sprechen, dass sich mit dieser Pensionsreform die Situation für Frauen verbes­sern wird. Das Gegenteil ist der Fall. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Der zweite Eckpunkt: die Abfangjäger, die so genannten Kampfjets. Sie haben ein Kreisky-Zitat gebracht, nur, denke ich, etwas zeitgeschichtliche Aufarbeitung inklusive Umfeldanalyse wäre ganz gut. Das Zitat, das Sie gebracht haben, stammt aus einer Zeit, als die Tschechoslowakei und Ungarn noch Mitglieder des Warschauer Paktes waren. (Zwischenruf der Abg. Dr. Brinek. – Abg. Mag. Molterer: Glawischnig vertei­digt!) Ich denke, es empfiehlt sich ein anderes zeitgeschichtliches Interpretationsmus­ter, das Kreisky angeboten hat für Journalisten; allerdings ist es auch für Politiker ganz hilfreich, Geschichte zu lernen und sie auf aktuelle Situationen anzuwenden. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Die Höhe der Gesamtkosten sind Sie uns nach wie vor schuldig geblieben, die Hunder­ten Fragen, die unsere Abgeordneten im Budgetausschuss gestellt haben, sind unbe­antwortet geblieben. Die Frage nach den wahren Kosten der Kampfjets ist unbeantwor­tet. Auch in diesem Zusammenhang frage ich mich, wo die Kärntner Rebellen bleiben, die letztes Jahr den Kärntner Wahlkampf damit geführt haben, dass die Abfangjäger verhindert sind. Gibt es hier keinen Entschließungsantrag, erstens die wahren Kosten auf den Tisch zu legen und zweitens die Abfangjäger tatsächlich zu verhindern? Herr Kollege Dolinschek, Herr Kollege Scheuch, die Abgeordneten aus Kärnten, gibt es hier keinen Widerstand gegen die Abfangjäger? (Beifall bei den Grünen und bei Abgeord­neten der SPÖ.) 6,8 Milliarden € an Belastungen für die zukünftigen Generationen. (Abg. Scheibner: Es wird immer mehr! Jetzt sind wir bald bei 10 Milliarden!)

Auch das wieder, ohne eine Systemfrage zu beantworten, nämlich: Was ist unsere Rolle in einem künftigen EU-Sicherheitssystem? – Außer Kampfflugzeuge zu kaufen, ha­ben Sie keine Antwort darauf gegeben, Herr Bundeskanzler. (Abg. Scheibner: Le­sen Sie die Sicherheitsdoktrin!)

Der dritte Kernpunkt Ihrer Budgetbegleitgesetze: die Steuerreform. Zwei Missverständ­nisse hier kurz faktenmäßig aufgeklärt: Die angebliche Entlastung der untersten Ein­kommensschichten trifft nur einen ganz schmalen Bereich. Die Bezieher der kleinsten


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