Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 20. Sitzung / Seite 41

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Einkommen werden durch die so genannten Ökosteuern voll belastet – ich sage: so genannten Ökosteuern, weil es ein Missbrauch der Idee einer ökosozialen Steuerre­form ist.

Sie belasten natürlich wieder einmal – denn auf diesem Auge sind Sie völlig blind – Frauen viel stärker als Männer. 17 Prozent der Frauen haben unter 1 000 € Mo­nats­einkommen, und diese erhalten null Entlastung, nur Belastungen. Ich frage Sie, wo die von Ihnen angekündigte Prüfung der Auswirkungen Ihrer Steuerreform auf die Ge­schlech­ter geblieben ist. Auch in diesem Zusammenhang haben Sie Argumente ver­missen lassen, warum Sie das ständig übersehen oder sichtlich bewusst missachten.

Ökosteuer – ich weiß nicht, was da ökologisch sein soll? Die Schere zwischen Diesel und Benzin geht weiter auseinander, obwohl wir nachweislich Tausende Todesfälle und vor allem sehr viele Kindererkrankungen auf Grund der Rußpartikel in Österreich haben. Es ist nichts als eine weitere Subvention für die Frächterlobby, Diesel weiterhin billiger zu halten, und kann mit einer ökologischen Steuerreform nicht im Funken ver­glichen werden.

Weil meine Redezeit jetzt schon zu Ende geht, nur noch Folgendes: Herr Bundeskanz­ler, Sie haben am Anfang sehr, sehr ausführlich zur Erweiterung gesprochen, und ich bin sehr verwundert, dass Sie zu einer wesentlichen Frage, die jetzt auf europäischer Ebene ansteht, keinen einzigen Satz verloren haben, nämlich zum Konvent, zur euro­päischen Verfassung und zu einer dramatischen Entscheidung, die in diesen Tagen dort ansteht: nämlich EURATOM, die milliardenschweren Atomsubventionen weiterhin in der europäischen Verfassung zu verankern. – Kein österreichischer Widerstand, keine österreichische Initiative, kein Wort unseres Bundeskanzlers? (Zwischenruf der Abg. Dr. Fekter.)

Herr Bundeskanzler! Ich bin schwer enttäuscht, und deswegen meine ich, dass es ab­solut dringend notwendig ist, das Greenpeace-Volksbegehren zu unterschreiben, denn dieser Bundesregierung kann man weder bei Zukunftsfragen noch bei Überlebensfra­gen, noch bei Sozialfragen, noch bei europäischen Fragen trauen. Deswegen ist es wich­tig, das Volksbegehren ab heute zu unterschreiben.

Dieser Bundesregierung ist nicht zu trauen, was die Entscheidungen auf europäischer Ebene betrifft. – Danke. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

11.49

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Bleck­mann. Redezeit ebenfalls 8 Minuten. – Bitte.

 


11.49

Abgeordnete Mag. Dr. Magda Bleckmann (Freiheitliche): Sehr geehrte Damen und Herren! Hohes Haus! Um es mit den Worten des Abgeordneten Van der Bellen zu sa­gen: Es ist nicht „leiwand“ oder „leinwand“ – oder wie er gesagt hat. – Das ist richtig: Heute Politik zu machen, das ist nicht mehr leiwand, nicht mehr einfach, denn die Zeit des Geldausgebens ist vorbei! (Abg. Mag. Wurm: Außer für die Abfangjäger!) Jetzt ist die Zeit der seriösen, verantwortungsvollen Politik angebrochen. Das ist richtig. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.) – Sie nicken, danke.

Gleich zu Ihnen, ich verstehe Sie nämlich jetzt wirklich nicht mehr, Kollegen von der SPÖ: In den ersten Wortmeldungen, Kollege Cap, haben Sie davon gesprochen, dass die Älteren zu schützen sind, dass deren Pensionen zu sichern sind. Dann sind Sie draufgekommen, dass mit dieser Pensionsreform in bestehende Pensionen nicht ein­gegriffen wird – nur in Politikerpensionen, aber in andere bestehende Pensionen wird nicht eingegriffen –, und jetzt fällt Ihnen dazu nichts mehr ein. Dann haben Sie gesagt, es müsse all jenen geholfen werden, die angeblich so enorme Verluste ha­ben. Ihr Ex-


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