Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 20. Sitzung / Seite 51

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Sie kennen unsere Zahlen, aber Sie haben sich dazu im Budgetausschuss verschwie­gen. (Abg. Mag. Molterer: Die sind aber nicht richtig!) – Die sind sehr wohl richtig!

Nehmen Sie heute dazu Stellung – oder stimmen Sie unserem Antrag auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zu! (Präsident Dr. Fischer gibt das Glockenzei­chen.)

Damit bin ich am Ende. (Heiterkeit und Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitli­chen.) Herr Bundesminister, klären Sie vor der Schlussabstimmung hier die Abgeord­neten auf! Sie binden die Republik auf zig Jahre. Es ist unverantwortlich, was Sie ma­chen! (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

12.25

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dolinschek. Redezeit: ebenfalls 5 Minuten. – Bitte.

 


12.25

Abgeordneter Sigisbert Dolinschek (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Vizekanzler! Werte Mitglieder der Bundesregierung! Hohes Haus! Aus allen Ausführungen wird deutlich, dass bei den Pensionen Handlungsbedarf gegeben ist. Und ich billige natürlich auch den Oppositionsparteien zu, dass sie sich Sorgen machen, wie die Pensionen in Zukunft ausschauen. (Abg. Öllinger: Oje, der liegt schon flach, der Dolinschek!) Auch ich mache mir Sorgen, nur haben wir, im Un­terschied zu Ihnen, bis zur letzten Minute gearbeitet, um Verbesserungen durchzufüh­ren, und Sie haben gestreikt! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.) Sie haben gestreikt und nichts dazu beigetragen, dass das Pensionssystem in Österreich für die jüngere Generation nachhaltig gesichert wird. (Zwischenruf der Abg. Mag. Trunk.) Und es wird nachhaltig für die nachfolgende Generation gesichert, Frau Kollegin!

Mir war es wirklich ein Bedürfnis, für jene Menschen einzutreten, die lange Beitragszei­ten haben, die schwer gearbeitet haben, für jene, die ein geringes Einkommen haben, und auch für jene, die eine geringe Pension haben. Es ist uns gelungen, die Hackler-Regelung fortzuführen. Unser Bestreben ist es, dass nicht, so wie bisher, die Abschlä­ge vom Regelpensionsalter, also 60 Jahre bei Frauen und 65 Jahre bei Männern, ab­gerechnet werden, sondern vom jeweils geltenden frühzeitigen Pensionsalter, und dass diese Verluste möglichst gering gehalten werden. Am liebsten wäre mir, die Ver­luste lägen dort bei null, und so wird es auch in etwa sein. (Beifall bei den Freiheitli­chen und der ÖVP.)

Die Ausbildungszeit in Österreich, sehr geehrte Damen und Herren – das ist bereits erwähnt worden – wird immer länger. Die Leute sind länger in Ausbildung, und daher ist es auch notwendig, dass wir eine Reform machen. Diese muss aber sozial ausge­wogen sein. Wenn ich mir etwa eine Schwerarbeiterregelung ansehe: In der Zeit, als Sie Verantwortung getragen haben, hat es kaum pensionsrechtliche Begünstigungen für Menschen gegeben, die erschwerte Arbeitsbedingungen gehabt haben. Das gab es bisher kaum. In Zukunft werden Zeiten körperlicher, physischer, gesundheitlicher Be­lastung in besonderer Weise berücksichtigt. (Abg. Öllinger: Ab wann?) Ab 1. Jänner 2004, Herr Kollege! (Abg. Mag. Wurm: Und wie lange? – Abg. Verzetnitsch: Wie lan­ge?)

Herr Kollege Verzetnitsch, ich habe eigentlich erwartet, dass Sie als Präsident des Ös­terreichischen Gewerkschaftsbundes hier konstruktive Vorschläge einbringen, vor al­lem für die schwer arbeitenden Menschen. Aber wenn ich mir das so anschaue: Es gibt heute noch in sämtlichen Berufssparten, beispielsweise in der Land- und Forstwirt­schaft, bei den Mühlen, bei den Handelsangestellten, in den Bäckereibetrieben, ganz geringe Kollektivlöhne, und diese Menschen haben, weil sie so geringe Löhne haben,


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