Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 20. Sitzung / Seite 55

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Jahr. Wir schaffen diese Ungerechtigkeit ab und geben damit den Betrieben einen Im­puls, was ihre Liquidität betrifft.

Genau das Gleiche machen wir mit einer Veränderung der Einhebung, was die Ein­fuhrumsatzsteuer betrifft – auch liquiditätsmäßig eine wichtige Unterstützung für unsere Betriebe.

Kollege Cap hat die Umverteilungswirkungen angesprochen. Auch wenn Sie es nicht hören wollen, Herr Abgeordneter, ich habe Ihnen ein paar Beispiele mitgebracht.

Da ist eine Alleinerzieherin, eine Arbeitnehmerin mit 1 200 € monatlichem Bruttoein­kommen. Die wird, und zwar gegengerechnet, was sie durch höhere Heizkosten, durch höhere Treibstoffkosten hier auch an Verteuerungen durch die Ökologisierung im eu­ropäischen Gleichklang hinnehmen muss –pro Jahr einen Vorteil von 282 € durch die­se erste Etappe der Steuerreform haben. – Eine Arbeitnehmerin mit kleinem Einkom­men von 1 200 €. (Abg. Mag. Wurm: Die kann nicht arbeiten gehen, weil sie keinen Kindergartenplatz hat! – Und was muss sie für die zweite Säule auf die Seite legen?)

Ein Beidverdienerhaushalt, ein Arbeiter, eine Angestellte: er verdient 1 500 €, sie 1 000 €; Nettovorteil durch diese erste Etappe der Steuerreform: 311 € pro Jahr!

Sie fragen mich: Wie wird es ausschauen mit der Pensionsreform, wenn wir hier ge­genrechnen? – Wir haben uns das angeschaut: eine Pension – alte Rechtslage, neue Rechtslage. Und wir haben hier einen durchschnittlichen Fall herangezogen, nämlich 2,7 Prozent Verlust durch die Pensionsreform bei einem monatlichen Bruttoeinkommen von 940 €; verbleibt ein Vorteil von 314 € pro Jahr.

Meine Damen und Herren! Das heißt, die Belastungen werden bei weitem überkom­pensiert. Sie sehen: Nettoentlastung auch für die kleinen Pensionisten. Das ist die Handschrift dieser Bundesregierung! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Verteilungswirkung, frei verfügbares Einkommen. Wir ha­ben uns die Verteilungswirkung angesehen. Alle Bezieher von Einkommen bis etwa 1 200 € pro Monat sind besser gestellt als im Jahr 2002, Arbeiter profitieren bis zu ei­nem Einkommen von knapp 1 500 € pro Monat. Daher eine klare Handschrift: für so­ziale Gerechtigkeit, für die Wiederherstellung des Generationenvertrags, für eine Ver­besserung des Standorts und der Beschäftigung in Österreich. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

12.40

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Matznetter. Während er zum Rednerpult geht, sage ich, dass wir vereinbart haben: restliche Rede­zeit bis 13 Uhr zu gleichen Teilen, macht 5 Minuten pro Redner. Bitte exakt einhalten! – Kollege Matznetter, bitte. (Ruf bei der ÖVP: Oh weh!)

 


12.41

Abgeordneter Dr. Christoph Matznetter (SPÖ): Herr Präsident! Meine Damen und Herren auf der Regierungsbank! Sehr geehrte Damen und Herren! Den Topfen, der uns jetzt hier erzählt wurde, muss man ein bisschen korrigieren. (Rufe bei der ÖVP: Geh!) Bei einer Pension in Höhe von 770 € zahlt derzeit ein Pensionist keine Steuer. (Abg. Neudeck: Sie schauen eh aus wie ein Fernsehkoch! – Abg. Dr. Lopatka: Was ist das für eine Wortwahl?) Er erfährt daher keine Entlastung. Er zahlt mehr für Ener­gie, er zahlt mehr in die Krankenversicherung ein. Sie schneiden gerade in einen Be­reich ein, wo wir eher schauen müssten, was wir für die Leute dort tun könnten. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Es ist ja erstaunlich, dass der Herr Finanzminister soeben eine Reihe von Maßnahmen besonders hervorhob, beispielsweise die erstaunlich tolle Absetzbarkeit der Studien-


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