wohl nicht behaupten. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Dr. Brinek: In der Volksschule gibt es Gesamtunterricht!)
Aber damit Kollegin Brinek nicht so viel zwischenrufen muss, kommen wir zur Pensionsreform. (Abg. Dr. Brinek: Das ist nicht eine Frage von Kürzungen ...!) – Ein qualifizierter Zwischenruf, wie meistens. (Abg. Dr. Brinek: Ja, weil in der Volksschule Gesamtunterricht ...!)
Kommen wir zur Pensionsreform! – Die Pensionsreform verkaufen Sie immer so, dass es die Reform ist, die den Jüngeren nützen und helfen soll. Ich finde, es ist die größte Verdrehung an der ganzen Geschichte der Pensionsreform, zu behaupten, dass die nach wie vor bestehenden Kürzungen – Kollege Kurzbauer hat sich, glaube ich, vorhin wieder darüber aufgeregt – von 30 bis 40 Prozent nicht gegeben wären. Selbstverständlich gibt es sie: Bei allen, die unter 35 Jahren sind, hat sich ja nichts verändert, warum also sollten dort die Kürzungen geringer sein! (Abg. Dr. Brinek: Wann gehen denn die in Pension?) – Sie wollen also bei den Ausführungen über die Pension auch zwischenrufen? – Okay.
Dass Sie um 30 bis 40 Prozent kürzen, ist ein Faktum. Dass Sie dann immer behaupten, die Jüngeren können sich ihr Leben gestalten und sich darauf einstellen, ist schon bis zu einem gewissen Grad originell. 33-Jährige, 34-Jährige haben wohl nicht mehr die Möglichkeit, sich das komplette Leben neu zu gestalten. Wenn man 45 Jahre gearbeitet haben muss, um auf den Höchstsatz zu kommen, dann muss man dafür relativ früh angefangen haben. Alle, die studiert haben, alle, die später angefangen haben, haben dazu schlicht und einfach nicht mehr die Möglichkeit. Alle, die während ihres Studiums in Teilzeit gearbeitet haben, haben nicht mehr die Möglichkeit, diese Verluste auszugleichen. (Abg. Dr. Brinek: 30-Jährige ...!)
Es kommt hinzu, dass die Aufwertungsfaktoren, von denen Sie immer reden, natürlich gerade die Jüngeren massiv treffen. Diese Faktoren sind bei weitem nicht so, dass das, was man in jungen Jahren verdient hat – auch in hohem Ausmaß, wenn man gut verdient hat –, eins zu eins auf die Pension durchschlägt, weil es einfach über die Zeit weniger wert wird.
Hier nun herzugehen und immer davon zu sprechen, dass die Jungen diejenigen sind, die diese Pensionsreform brauchen, und dass sie die Nutznießer sind – ich weiß nicht! Sie sollten einmal mit den Jungen darüber reden, wie sie das sehen. Die haben andere Probleme bei der Pension, nämlich dass sie wesentlich weniger bekommen werden. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Dr. Brinek: Sie kriegen noch weniger, wenn es keine Reform ...!)
Sie haben auch Probleme mit dem, was jetzt im Pensionssystem läuft. Meiner Meinung nach – das ist das, was ich zu hören bekomme – ärgern sie sich durchaus auch darüber, dass diese Trennung gemacht wird. Die junge Generation fühlt sich dadurch nicht geschützt, dass die Trennung gemacht wird und dass man sagt: Jetzt wird nicht eingegriffen, danach 10 Prozent Deckelung! – Aber alle, die darunter sind, trifft es voll. Dafür ist das Verständnis sehr gering.
Ich verstehe nach wie vor nicht, warum wir jetzt nicht über den Bereich von hohen Pensionen haben reden können, dass man auch dort etwas zur Pensionssicherung beiträgt. Das ist die Klientelpolitik, die Sie zu verantworten haben, und das verstehe ich im Übrigen bei der FPÖ am wenigsten, denn ich finde, dass es einen Unterschied macht, ob man eine Mindestpension hat – ob jemand eine Pension von 600 € oder 700 € bekommt, und ein großer Teil liegt ja unter 1 000 € – oder ob es wirklich Pensionen betrifft, die weit über der ASVG-Höchstbeitragsbemessungsgrundlage und über der Höchstpension liegen. Man sagt bei beiden gleichermaßen: Hier wird nicht eingegriffen! Aber wenn man das Pensionssystem fair gestalten will, dann wird man wohl