Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 20. Sitzung / Seite 101

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lich manipuliert hätte, dass die Unwahrheit gesagt worden sei, im Ausschuss oder hier im Hohen Haus. – Ich möchte das auf das Allerschärfste zurückweisen und betonen, dieser Beschaffungsvorgang ist transparent abgewickelt worden. (Abg. Dr. Pilz und Abg. Öllinger: Nein!) Er ist sauber, er ist einwandfrei, und dazu stehen wir! Es war uns ein großes Anliegen, dass das völlig korrekt abgewickelt wird. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Ironische Heiterkeit bei den Grünen.)

Herr Abgeordneter Pilz, ich sage Ihnen zum Zweiten: Ich bedauere, dass Sie hier einen derartigen Stil einer zynischen und mit völlig unhaltbaren Unterstellungen arbeitenden Argumentation wählen. Ich bin enttäuscht davon, dass man solche Vorwürfe in den Raum stellt, weil ich persönlich der Überzeugung bin, dass ein Abgeordneter mit Ver­antwortung, ein Abgeordneter mit Seriosität, ein Abgeordneter mit Anstand das nicht tun würde. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Da Sie das offensichtlich nicht erst bei dieser Beschaffung gemacht haben, sondern in den letzten zwölf Jahren regelmäßig, egal, ob es um Uniformen, um Flieger, um Rake­ten oder worum auch immer gegangen ist – bei diesem Thema kennen Sie sich viel­leicht besser aus als ich –, habe ich den Eindruck, dass Sie offensichtlich persönlich eine etwas verkrampfte Position zur umfassenden Landesverteidigung haben. Viel­leicht versuchen Sie hier ein paar Lockerungsübungen und entkrampfen sich, Herr Abgeordneter. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Zwischenrufe bei den Grünen.)

Meine Damen und Herren! Was die Verhandlungen und das Ergebnis der Verhandlun­gen betrifft: Wir haben am 2. Juli im Ministerrat einen Beschluss auf der Basis von 24 Stück gefasst. 24 Stück netto, ohne Finanzierungskosten, ohne Abgaben, ohne Ausbildungs- und Logistikkosten hätten damals laut Angebot 1,791 Milliarden € gekos­tet.

Wir haben ein Verhandlungsergebnis – vergleichbar, also ohne Abgaben, ohne Finan­zierungskosten – von 1,132 Milliarden € erreicht. Das heißt, es ist gelungen, die Stück­zahl um sechs zu reduzieren und gleichzeitig einen deutlichen Abschlag auf den Kauf­preis zu erreichen. In Summe, meine Damen und Herren, waren das um 650 Mil­lionen € weniger, die wir gemeinsam ausverhandeln konnten. Ich denke, das steht für sich selbst, das spricht für sich selbst und ist ein hervorragendes Verhand­lungs­ergebnis, was den Kaufpreis betrifft. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Wir haben nie – und das wissen Sie, aber ich betone es trotzdem noch einmal – nur von 1 337 Millionen € gesprochen, sondern wir haben von Beginn an in einer gemein­samen Pressekonferenz – Verteidigungsminister Platter, Wirtschafts- und Arbeitsminis­ter Martin Bartenstein und Herbert Scheibner, Verteidigungsminister außer Dienst und Klubobmann – ganz klar auf den Tisch gelegt: 1 337 Millionen € Kaufpreis für 18 Flugzeuge inklusive Finanzierungskosten, dazu kommen Ausbildungs- und Logis­tikkosten von 632 Millionen € inklusive Finanzierung, daher in Summe 1 969 Mil­lionen €. – Nie wurde hier etwas verschwiegen, nie wurde irgendetwas im Intranspa­renten gelassen, ganz im Gelegenteil!

Und wenn Sie sich das Gegengeschäft ansehen, das dem Wirtschafts- und Arbeitsmi­nister auszuverhandeln gelungen ist, dann verweise ich auf Folgendes: Bei den Draken zum Beispiel hat man damals eine Kompensation von 130 Prozent des Kaufpreises erreicht. – Jetzt ist es gelungen, ein Gegengeschäftsvolumen in der Höhe von 4 Mil­liarden €, also 4 000 Millionen € zu vereinbaren! Das sind 204 Prozent des Netto­anschaffungspreises, und das bietet uns ein riesiges Potential für die heimische Wert­schöpfung, für unsere Beschäftigten, für unsere Klein- und Mittelbetriebe. Auf dieses Verhandlungsergebnis kann man stolz sein, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

 


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