Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 20. Sitzung / Seite 146

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Lohnes, den sie durch ihre Arbeit erworben haben, jetzt von dieser Regierung beraubt werden.

Wir wissen sehr genau, warum man diese Geldbeschaffungsmaßnahmen setzt. Wir wissen genau, dass es darum geht, finanzielle Möglichkeiten zu schaffen, damit Ab­fangjäger angeschafft, Lohnnebenkostensenkungen durchgeführt werden können und damit vor allem vor der nächsten Wahl noch eine symbolische Steuerreform in Kraft treten kann.

Ich bitte – und damit komme ich zum Schluss, meine sehr geehrten Damen und Her­ren – alle, von dieser Reform, von dieser Vorlage Abstand zu nehmen. Ich wiederhole mich – vor zwei Wochen habe ich die Zahlen erwähnt, die mittlerweile auch von den Gebietskrankenkassen Österreichs bestätigt wurden –: Über ein Fünftel der österrei­chischen Arbeiter und Angestellten in Österreich wird nicht älter als 65 Jahre. Sie wer­den daher wegen dieser Regierung bis in den Tod arbeiten.

Sehr geehrte Damen und Herren! Das ist menschenverachtend, unzulässig, und ich bitte daher, davon Abstand zu nehmen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

18.17

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Freund. Re­dezeit: 6 Minuten. – Bitte.

 


18.17

Abgeordneter Karl Freund (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Geschätzte Herren Bundesminister! Herr Staatssekretär! Meine sehr geschätzten Damen und Her­ren! Hohes Haus! Diese Bundesregierung nimmt die Verantwortung für die Sicher­heit ihrer Bürger in allen Lebensbereichen sehr ernst: bei der Sicherung der Pensio­nen, bei der Absicherung des Gesundheitssystems, bei der Sicherheit von Leib und Leben und auch bei der Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen.

Es steht auch das österreichische Bundesheer im Zentrum, wenn es um die Absiche­rung unserer Lebensinteressen, um Hilfe bei Unfällen und Katastrophen oder die Si­cherung der Staatsgrenzen geht. Dazu gehört auch die Luftraumüberwachung. Ich möchte mich mit diesem Thema heute noch einmal beschäftigen, denn seit Bestehen der Zweiten Republik hat Österreich seinen Luftraum eigenständig überwacht und ge­schützt. Damit dieser Schutz für die Bevölkerung und die Souveränität unseres Staates auch weiterhin gewährleistet ist, muss die Eigenständigkeit erhalten bleiben.

Schon seit den achtziger Jahren war die Nachbeschaffung unter sozialistischen Bun­deskanzlern außer Frage gestellt. Aus populistischen Gründen hat sich jetzt die SPÖ aus dieser Verantwortung verabschiedet – leider. In der Öffentlichkeit wird mit unrichti­gen Horrorzahlen argumentiert. Was haben Sie denn für ein Konzept, um den Luftraum zu schützen? – Keines! Weder Sie von der SPÖ noch Sie von den Grünen haben ei­nes, dafür werden nur unbewiesene Verdächtigungen hier ausgesprochen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Eines muss klar sein: Wir können und dürfen uns in einem Krisenfall nicht auf unsere Nachbarn verlassen, denn in einer Krisensitua­tion denkt jeder zuerst an seinen eigenen Schutz. Und dieser Schutz ist in anderen neutralen Ländern Europas ganz anders als bei uns. Die neutrale Schweiz verfügt über 154 Jagdflugzeuge, Finnland über 64 und Schweden gar über 250! In Österreich sollen 18 Eurofighter angeschafft werden. Das ist das Mindeste, was zur Wahrung der öster­reichischen Lufthoheit vonnöten ist.

Wir dürfen auch nicht vergessen, dass der österreichische Luftraum Teil des EU-Luftraumes ist. Diesen zu sichern ist unsere Pflicht als Mitglied der Europäischen Uni­on. Zu sagen, wir brauchen keine Luftraumüberwachung, ist nicht wahrheitsgemäß. Jährlich werden in Österreich 20 bis 30 Fälle, die den Einsatz von Luftraumüberwa-


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