Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 20. Sitzung / Seite 153

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sein Auftrag ist es, möglichst viele Posten und Positionen ausfindig zu machen, die eingespart werden können. 10 000 sollen es insgesamt sein.

Da ist man auf die Idee gekommen, die Posten der 76 Beschäftigten in den Förde­rungsstel­len für Erwachsenenbildung ebenfalls einzusparen und mit dieser Einsparung gleich­zeitig eine praktische Kompetenzverschiebung, die eigentlich nur dem Verfas­sungs­gesetzgeber zusteht, in der Weise vorzunehmen, dass die Länder künftig für die Er­wachsenenbildung zuständig sein sollen.

All das, was versprochen wurde, all das, was da mit den Ländern angeblich vereinbart wurde, hat nicht gehalten. Von diesen 76 Stellen gibt es eine halbe Stelle jetzt in Salz­burg, die vom Land geschaffen worden ist. Alle anderen Beschäftigten gehen in Früh­pension (Abg. Wattaul: Schon wieder in Frühpension!) oder machen Tätigkeiten, für die sie nicht ausgebildet sind.

Über die Förderungsstellen für Erwachsenenbildung erstellte man sogar ein Gutachten, und von diesem Gutachten hat man erhofft, es würde die Einstellung rechtfertigen. Das Gegenteil hat es getan: Es hat diesen Förderungsstellen gute Arbeit bestätigt.

Inhaltlich lautet der Befund: Alle und auch Sie von der Regierung und von den Regie­rungsparteien reden von lebensbegleitendem Lernen, aber gleichzeitig verzichtet das Ministerium auf jegliche Einflussmöglichkeit mit der Streichung dieser Förderungsstel­len. Sie haben dadurch diese Einrichtungen zerstört. Wir sehen da nur mehr Ruinen und demotivierte Menschen. Es hätte wenig Sinn, zu versuchen, das irgendwann wie­der in der ursprünglichen Form wiederherzustellen. Wenn wir aber die Gelegenheit haben, dann werden wir einen anderen Weg gehen und an den neuen pädagogischen Hoch­schulen Kompetenzzentren für Weiterbildung schaffen, weil wir der Überzeugung sind, dass die permanente Weiterbildung den Schlüssel zum Erfolg jedes Staates, je­der Ge­sellschaft und jedes Einzelnen darstellt. (Beifall bei der SPÖ.)

18.44

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gemeldet ist als Nächste Frau Abgeordnete Mag. Frieser. Redezeit: 6 Minuten. – Bitte.

18.44

 


Abgeordnete Mag. Cordula Frieser (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Minister! Herr Staatssekretär! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte meinen Debattenbeitrag den steuerrelevanten Gesetzesänderungen im Rahmen des Budgetbegleitgesetzes widmen, auch auf die Gefahr hin, dass die eine oder andere Dublette stattfindet.

Allen voran ist die Errungenschaft der Steuerfreistellung von 14 500 € jährlich zu stel­len. Ich finde es wirklich bedauerlich, dass die Opposition dieser höchsten Steuerfrei­stellung, die es bisher je gegeben hat, nichts Positives abgewinnen kann. (Abg. Dr. Van der Bellen: Schon!)

Herr Professor Van der Bellen! Das Einzige, was Sie dazu bemerkt hatten, war, dass viel zu wenige in diesen Genuss kämen, wiewohl im Jah­re 2004 320 Millionen € und im Jahre 2005 380 Millionen € an Steuermindereinnahmen zu verzeichnen sein werden. (Abg. Dr. Van der Bellen: Aber nicht aus diesem Titel!) Doch! (Abg. Dr. Van der Bel­len: Nein!)

Zum Zweiten, zur Unternehmensbesteuerung. Die Damen und Herren von der Opposi­tion betrachten die Steuernovellen betreffend die Ertragssteuern beziehungsweise die Umsatzsteuer als Geschenke an die Unternehmer.

Darf ich Sie jetzt fragen, meine Damen und Herren von der Opposition: Wer von Ihnen ist Unternehmerin oder Unternehmer? (Zwischenruf bei der SPÖ.) Tragen Sie, Herr


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