Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 20. Sitzung / Seite 197

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dich nicht aus bei Zahlen! 8 Prozent stimmt nicht!) Der Einzige, der das bei euch er­kennt, ist der Landeshauptmann von Kärnten, Jörg Haider.

Ich bin neugierig, wie sich morgen Ihr Stimmverhalten darstellt! – Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

21.25

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Gaál. – Bitte. (Rufe bei der ÖVP – in Richtung des sich zum Rednerpult begebenden Abg. Gaál –: Der „Abfangjäger-Toni“! – „Abfangjäger, die Vierte“!)

 


21.25

Abgeordneter Anton Gaál (SPÖ): Herr Präsident! Meine Herren Staatssekretäre! Ge­schätzte Damen und Herren! Sie haben heute sehr viel über die Luftraumüberwachung gesprochen. Sie haben sie eingefordert, meine Damen und Herren von der ÖVP. In diesem Zusammenhang darf ich Ihnen aber schon eines vorhalten: Sie waren zu kei­nem Zeitpunkt der vergangenen Monate bereit, ausführlich und umfassend über die Luftraumüberwachung zu diskutieren. (Abg. Murauer: Öha!) Für Sie stand von Anfang an fest, Kollege Murauer, dass es ausschließlich diesen Eurofighter-Kauf geben muss. Dieser Eurofighter-Deal stand auf der politischen Tagesordnung. Das bestätigt die Chronologie der Ereignisse der vergangenen Monate und Jahre. (Abg. Wittauer: Da haben Sie mitgestimmt! ... mitbeschlossen!)

Ich darf daran erinnern, Kollege Murauer: Unser Vorschlag war es immer, zunächst über die sicherheitspolitischen Veränderungen in diesem Europa zu diskutieren. Wir beraten ja eine Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik. Uns geht es um eine neue europäische Sicherheitsarchitektur. Wir sind dabei, eine Sicherheits- und Friedensuni­on aufzubauen. Wir haben daher gesagt, man sollte abklären: Wie geht es konkret sicherheitspolitisch in diesem Europa weiter? (Abg. Wittauer: Die anderen in Euro­pa ..., und wir bringen überhaupt keinen Beitrag?)

Der ehemalige deutsche CDU-Verteidigungsminister Rühespricht von einer ungeordne­ten Luftraumüberwachung. Er fordert mehr Miteinander, er fordert die Gemeinsamkei­ten ein, es wird die Aufgabenteilung diskutiert. Aber Sie haben sich ohne Wenn und Aber, ohne die Entwicklung in Europa abzuwarten, für diesen Eurofighter-Deal ent­schieden. (Abg. Wittauer: Herr Abgeordneter Gaál! In dieser Sache haben Sie so was von die Meinung geändert!)

Drüberfahren und Abkassieren!, das ist auch hier Ihre Devise. Aber das bitte nicht mit uns, meine Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ.)

Herr Finanzminister Grasser hat das heute hier alles als Verkaufserfolg dargestellt. Ja bitte, was wurde denn in den Verhandlungen erreicht? – Der Preis wurde erhöht, die Lieferung erfolgt drei Jahre später, eine Zwischenlösung wurde notwendig, der Flieger­horst wird stillgelegt werden, die Flugzeuge können nur 100 Stunden pro Jahr im Ein­satz sein, obwohl mit dem Rechnungshof 180 Stunden vereinbart wurden, die dieser auch zustimmend zur Kenntnis genommen hat. Es gibt gravierende Änderungen in den Ausschreibungsbedingungen, die Anzahl der Flugzeuge wurde von 24 auf 18 reduziert. Weiters gibt es eine Veränderung des Lieferplans, die eben die teure Zwischenlösung notwendig macht, und vieles andere mehr.

Es geht hier also um wesentliche Veränderungen, meine Damen und Herren, die zu Recht eine Neuausschreibung erforderlich machen. Daher verlangt Präsident Prinz­horn, der in diesem Zusammenhang von einer Wählertäuschung durch die ÖVP spricht, zu Recht eine Neuausschreibung. Sie ist verpflichtend vorgeschrieben, und es ist jeder gut beraten, das auch zur Kenntnis zu nehmen.

 


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