Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 20. Sitzung / Seite 265

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von ÖVP und FPÖ unter Harmonisierung verstehen: das Umlagesystem weiter schwä­chen, hin zur zweiten und dritten Säule, die sich niemand leisten kann! Das ist Ihre „Harmonisierung“! (Rufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen: Wo steht denn das?) – Lesen Sie doch Ihren eigenen Entschließungsantrag! Dort steht es schwarz auf weiß und fett gedruckt! (Abg. Wittauer: Das steht dort nicht! Frau Abgeordnete, Sie schrei­ben unseren Antrag nicht um! – Weitere Zwischenrufe bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Was Sie nicht unter Harmonisierung verstehen, kann ich Ihnen auch sagen, denn auch das steht in diesem Entschließungsantrag, nämlich die gleichen Beiträge – genau das, was wir brauchen, dass ASVG-Versicherte, sprich: Arbeitnehmerinnen, Arbeit­nehmer, genauso viel zahlen wie Bauern und Selbständige. Da wird „überlegt“, maxi­mal überlegt! – Das ist nicht das Harmonisierungssystem, das wir Ihnen schon vor längerer Zeit präsentiert haben! (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Sie von ÖVP und FPÖ wären gut beraten – gut beraten! –, Abstand zu nehmen von diesem Entschließungsantrag. Sie werden auch noch rechtzeitig von uns einen erhal­ten, und dem können Sie dann Ihre Zustimmung geben. (Abg. Wittauer: Sie schauen jetzt nur, dass Sie irgendwie die Kurve kratzen, denn das frage ich mich schon, wie Sie dem Bürger erklären wollen ...!)

Bei diesem Ihrem Entschließungsantrag müssen sich die Menschen ja bereits wieder fürchten: Darin versuchen Sie einen Anschlag auf die Invaliditätspensionen! – Das ist auch für Sie von den Koalitionsparteien „Harmonisierung“. Das steht auch schwarz auf weiß in diesem Antrag, meine Damen und Herren.

Was die Frauen betrifft, fällt Ihnen ohnedies nur das ein, was Sie jetzt schon beschlie­ßen! Kein einziger neuer Punkt! (Abg. Mag. Wurm: Verrat an den Frauen! – Gegenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) Das, was jetzt in diesen Stunden beschlossen werden soll, wollen Sie noch einmal „harmonisieren“! Das kann doch auch nur als ge­fährliche Drohung verstanden werden. (Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitli­chen sowie Gegenrufe bei der SPÖ.)

Abschließend: Ich habe das Stenographische Protokoll aus dem Jahre 1992 nachgele­sen, als damals diese Verfassungsbestimmung wegen des unterschiedlichen Pensi­onsalters zwischen Männern und Frauen beschlossen wurde. – Wissen Sie, was da­mals der Unterschied zu heute war? – Die Frauen aller Fraktionen, also sowohl der Regierungs- als auch der Oppositionsfraktionen, waren sich darin einig, dass es immer nur nach vorwärts gehen kann, auch wenn es kleine Schritte sind, und dass es nie ge­nug sein kann. Damals waren die Frauen der ÖVP noch mutig genug, sich hier herzu­stellen und Kritik zu üben, auch wenn es gegen die eigene Regierung gegangen ist.

Ich bedauere Ihre jetzige Vorgangsweise zutiefst – und lade Sie nach wie vor ein, die­sem Budgetbegleitgesetz, diesem Pensionskürzungsmodell nicht die Zustimmung zu geben! (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der Grünen.)

12.08

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Hakl. Redezeit ebenfalls 7 Minuten. – Bitte.

 


12.08

Abgeordnete Mag. Karin Hakl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesmi­nister! Herr Bundeskanzler! Frau Staatssekretärin! Herr Bundesminister! Frau Abge­ordnete Prammer, ich danke ganz herzlich für das Stichwort am Ende Ihrer Rede: Mut. – Mut braucht man, das Richtige zum richtigen Zeitpunkt zu tun.

 


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