Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 20. Sitzung / Seite 278

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SPÖ gemacht hat, hier darzustellen! (Beifall bei den Freiheitlichen sowie des Abg. Dr. Khol.)

Meine geschätzten Damen und Herren! Seien wir doch ehrlich: Mein Kollege von der ÖVP hat es vorhin schon gesagt: Hunderte Milliarden, ja Billionen Schilling Schulden – allein mit den Zinsen dieses Geldes könnten wir die Pensionen verdoppeln, die Wirt­schaft ankurbeln und nebenbei wahrscheinlich noch 30 Flugzeuge kaufen, nicht nur 18. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Reheis.)

Das zur Vergangenheit. Kommen wir nun zur Gegenwart, reden wir von den tatsächli­chen Problemen. (Abg. Öllinger: Bitte kommen Sie endlich zu den „Erfolgen“!) Ich ge­be Ihnen Recht: Die Diskussion über diese Pensionsreform ist sicher sehr schwierig (Abg. Öllinger: Ja, für Sie schwierig!), und es ist auch in Ordnung, dass im ersten Ent­wurf viele Probleme enthalten waren, die gelöst werden mussten; und zu diesen Ände­rungen ist es auch gekommen. Meine geschätzten Damen und Herren! All diese Änderungen, Verbesserungen, Abfederungen und Entschärfungen haben meine Freun­de von der FPÖ ausverhandelt, haben meine Freunde von der FPÖ ausgearbei­tet und in die Entwürfe eingebracht! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Mandak: Umgefallen seid ihr! Umgefallen! Groß reden und dann umfallen!)

Die geschätzten Damen und Herren an den Bildschirmen hatten ja die Möglichkeit, sich am Vormittag ein Bild über die „intensive“ Arbeit der Opposition zu machen. Ich darf ein bisschen darstellen, was hier passiert ist: Die Grünen haben sich an die alte Regel „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“ gehalten; keine Vorschläge, keine Ideen, ja nicht einmal Kritik ist aufgekommen. Die Grünen haben sich in diesem Punkt von der Ta­gespolitik verabschiedet, möchte ich sagen (Beifall bei den Freiheitlichen sowie des Abg. Dr. Khol) – bis auf eine kleine Ausnahme. (Abg. Dr. Glawischnig: Wo waren Sie denn? Im Kaffeehaus, oder?)

Diese kleine Ausnahme ist die tägliche Diskussion, ob es nur Männlein oder auch Männlein und Frauen geben darf. (Abg. Öllinger: Sie sind wirklich „lustig“!) Frau Kolle­gin Weinzinger, es wundert mich, dass Sie nicht fordern, dass es nicht mehr das Bud­get heißt, sondern die Budget. Das wäre eine typische Forderung von Ihnen. (Abg. Mag. Wurm: Die Armut, heißt es! – Abg. Reheis: Die Überheblichkeit!)

Ich muss Ihnen ehrlich sagen, Frau Kollegin Weinzinger, Sie sind für mich wirklich der lebende Beweis dafür, dass es einen Unterschied zwischen einer emanzipierten Frau und einer Emanze gibt. (Zwischenrufe bei der SPÖ und den Grünen. – Abg. Mag. Wurm: Versteigen Sie sich nicht in die Frauenpolitik, da verstehen Sie nichts! – Präsident Dr. Fischer gibt das Glockenzeichen.)

Bevor Sie noch lauter werden, meine lieben Kolleginnen und Kollegen von der SPÖ, kommen wir zur SPÖ: In den Verhandlungen destruktiv, in der Debatte einfallslos, letztendlich herrschte Resignation, aber: Straßenkampf, Streik, Chaos, Generalmobil­machung – na bravo! Meine geschätzten Damen und Herren! Ich respektiere Streik, keine Frage, ich respektiere auch die Sorgen der Bevölkerung, ich respektiere die Sor­gen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, aber ich denke, es ist nicht okay und nicht gerechtfertigt, dass diese Streiks auf dem Rücken dieser Sorgen ausgetragen werden! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Es ist nicht in Ordnung, wenn in geschützten Bereichen gestreikt wird, wenn dadurch den Wirtschaftsbetrieben Hunderte Millionen Euro verloren gehen, um eigentlich nur eines zu erreichen: aufzuzeigen, dass Sie selbst keine Ideen haben.

Herr Kollege Nürnberger, ein Wort muss ich zu Ihrer Rede noch loswerden, und zwar bezüglich der Bauern: Ich bin selbst Bauer, und eines kann ich Ihnen sagen: Im Ge-


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