Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 20. Sitzung / Seite 353

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systeme und ein international wettbewerbsfähiges Bildungssystem, das wir uns leisten können? (Abg. Heinisch-Hosek: 30 Jahre Sozialdemokratie! – Ironische Heiterkeit bei Abgeordneten der SPÖ.) – Dies sind nicht die Raunzer, und dies sind auch nicht die Jammerer, die immer nur Schlechtes sehen und von chronischem Pessimismus ge­plagt sind. Es sind auch nicht jene, die wie dieser Vogel Strauß hier (die Rednerin weist auf das Modell) ständig den Kopf in den Sand stecken und in jeder kleinen Ver­änderung ein Problem, eine Gefahr oder gar eine große Krise sehen. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Rossmann.)

Ich weiß schon, es ist schwierig, aber bitte verabschieden Sie sich von dieser Vogel-Strauß-Politik, denn ich kann mir schon vorstellen, dass man, wenn man den Kopf in der Erde stecken hat, nichts sieht (Zwischenrufe der Abgeordneten Mandak und Dr. Matznetter), weil es dunkel ist, und dass möglicherweise der Sand in den Ohren drückt und vielleicht sogar wehtut! Aber bitte sehen Sie nicht die ganze Zeit ein dunkles Weltbild von sich, das manchmal sogar schmerzhaft erscheint (Zwischenrufe der Ab­geordneten Dr. Matznetter und Marizzi), sondern trauen Sie sich, den Kopf aus dem Sand zu ziehen, denn dann werden auch Sie die helle Sonne erkennen! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

17.04

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Ich bitte die Beamten der Parlamentsdirektion oder die Abgeordneten, den Vogel Strauß zu entfernen. (Rufe bei der ÖVP: Bei uns machen das die Abgeordneten! Die machen das selbst! – Die Abgeordneten Pack und Wögin­ger tragen das Vogel-Strauß-Modell wieder aus dem Saal.)

Zu Wort gelangt nun Frau Abgeordnete Mag. Muttonen. Freiwillige Redezeitbeschrän­kung: 3 Minuten. – Bitte. (Unruhe im Saal. – Präsident Dr. Khol gibt das Glockenzei­chen, um die Ruhe wieder herzustellen.)

 


17.04

Abgeordnete Mag. Christine Muttonen (SPÖ): Frau Fuhrmann steckt offensichtlich selbst den Kopf in den Sand, und das wundert mich auch nicht. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen. – Rufe der Missbilligung bei der ÖVP.)

Das wundert mich auch nicht, ist sie doch die Jugendsprecherin der ÖVP und geht es hier doch um die Zukunft der Jugend!

Meine Damen und Herren! Sie haben in der Debatte immer wieder von sozialen Anlie­gen und von sozialer Gerechtigkeit gesprochen. Ich frage mich wirklich: Wo ist diese soziale Gerechtigkeit? – Man muss schon sehr tief graben, wie dieser Vogel Strauß, den Sie da mitgebracht haben, wenn man sie finden will. Doch man findet sie letztlich nicht – wir haben uns sehr bemüht, aber die soziale Dimension ist in Ihren Budgetbe­gleitgesetzen nicht vorhanden! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grü­nen.)

Besonders auffällig ist die Schieflage Ihrer Politik im Bereich Frauen und Beschäfti­gung. Faktum ist: Ihre Politik führt zu Verschlechterungen für Frauen im Pensionsrecht, in der Arbeitsmarktpolitik und auch bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Fak­tum ist weiters: Eine eigenständige Frauenpolitik ist bei Ihnen unerwünscht und findet daher nicht statt! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Sie definieren „Frau“ am liebsten durch die Mutterrolle allein. – Diese macht allerdings nur einen Bruchteil in einem Frauenleben aus; es gibt da noch etwas davor und da­nach, und wenn Sie das nicht wahrhaben wollen, meine Damen und Herren von den Regierungsparteien, und wenn Sie nicht unterstützende Maßnahmen ergreifen, dann wird es auch immer zahlreicher Frauenleben ohne Kinder geben.

 


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