Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 20. Sitzung / Seite 369

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Was machen Sie jetzt? – Sie schaffen einen Härteausgleichsfonds in der Höhe von 10 Millionen € im ersten Jahr, von 16 Millionen € im zweiten Jahr und von 18 Mil­lio­nen € im dritten Jahr. (Abg. Scheibner: Wenigstens das hat er mitgekriegt!) Sie wissen doch genau, was dieser Härteausgleichsfonds bedeutet, wenn Sie ihn mit der in den Erläuterungen genannten Auflage versehen: dass man ihn erst dann bean­spruchen kann, wenn man entweder 30 Beitragsjahre oder 40 Versicherungsjahre ge­leistet hat. Sie wissen wohl genauso gut wie ich, dass wahrscheinlich keine Frau die­sen Härte­ausgleichsfonds wird beanspruchen können, weil die Frauen Schwierigkeiten haben werden, die von Ihnen gesetzten Voraussetzungen zu erfüllen.

Dieser Härteausgleichsfonds ist meiner Meinung nach eine reine Augenauswischerei, und das wissen Sie auch. Sie nehmen vorher den Leuten Hunderte Millionen zusätzlich weg, und zwar in allerletzter Minute, durch die Nichtvalorisierung oder teilweise Valori­sierung und bieten ihnen dann einen Härteausgleichsfonds in der Höhe von 44 Mil­lionen € für drei Jahre an, und zwar Geld, das Sie vorher den Leuten wegge­nommen haben.

Wo bleiben, meine sehr geehrten Damen und Herren von der Freiheitlichen Partei, Ihre Versprechungen in Bezug auf die Schwerarbeiterregelung, diese ab 2004 zu veran­kern? – Umgefallen! Nichts ist im Gesetz verankert.

Wo bleibt Ihr Versprechen, die Harmonisierung der Pensionssysteme in einem Zusatz­vertrag zum Koalitionsvertrag zu verankern, wie das der Herr Landeshauptmann aus Kärnten gefordert hat? – Umgefallen!

Wo bleibt das Versprechen des Herrn Dolinschek, einen Initiativantrag zur Harmonisie­rung der Pensionssysteme einzubringen? – Nichts vorhanden! Umgefallen! (Abg. Scheibner: Es gibt einen Entschließungsantrag! Da werden Sie ja hoffentlich mitstim­men bei diesem Entschließungsantrag!) Eine Entschließung ist es geworden, eine Ent­schließung zur Harmonisierung, die schon in der Begründung, aber auch im Text gleichzeitig verspricht, dass die Harmonisierung begonnen wird mit der Nichtharmoni­sierung (Abg. Scheibner: Wo steht das?), nämlich mit dem Festhalten an unterschied­lichen Pensionssystemen. – Umgefallen! Ein Rohrkrepierer! Für die Rohrkrepierer sind Sie ja der Spezialist, Herr Kollege Scheibner. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeord­neten der SPÖ. – Abg. Scheibner: Wo steht das?) – Ich lese es Ihnen gerne vor. (Abg. Scheibner: Ja!)

Die berufsständischen Spezifika und Anforderungen im öffentlichen Dienst sollen er­forderlichenfalls auch durch Übergangsregelungen festgeschrieben werden. Auch im GSVG und im BSVG soll unter besonderer Berücksichtigung berufsständischer Not­wen­digkeiten vorgegangen werden. – Na, da höre ich ja schon, was da herauskommt (Abg. Scheibner: Was hören Sie?): Keine Harmonisierung, sondern die Festschrei­bung unterschiedlicher Pensionsinstitute, unterschiedlicher Leistungen, unterschiedli­cher Beiträge (Abg. Scheibner: Das ist eine Übergangsregelung!) bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag.

Sie, meine Damen und Herren von den Regierungsparteien, haben es nie und nimmer ernst genommen mit der Harmonisierung der Pensionssysteme. Sie haben nicht die Absicht, die Pensionssysteme zu harmonisieren (Abg. Dr. Partik-Pablé: Warum sagen Sie das? Wie kommen Sie auf diese Idee? – Heiterkeit bei den Grünen. – Abg. Dr. Partik-Pablé: Ja, man kann alles lächerlich machen!), denn dann müsste dieser Antrag anders aussehen. (Abg. Wittauer: Sie reden drauflos und glauben, dass das die Wahrheit ist!)

Aber gestatten Sie mir, meine sehr geehrten Damen und Herren – auch an die Adresse bestimmter Kollegen in der ÖVP gerichtet –, etwas zu diesem Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Molterer, Scheibner und so weiter zu sagen: Mit Interesse ent-


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