Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 22. Sitzung / Seite 41

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kompensieren. Das ist uns mit der Budgetkonsolidierung der letzten und der jetzigen Bundesregierung eindrucksvoll gelungen, und dafür gebührt ihr auch unsere Anerken­nung. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Alle Experten haben bestätigt, dass bereits 1997 beziehungsweise 1999 damit hätte begonnen werden müssen, den Budgethaushalt in Österreich in Ordnung zu bringen, dass jeder Tag, der zugewartet werden musste, uns sehr, sehr viele Millionen Euro gekostet hat und uns heute in eine absolut schwierige Situation geführt hat. Wir haben das im Zuge der Pensionsreformdebatte viele Tage diskutiert, dass uns diese Schul­denpolitik der letzten Jahrzehnte – 163 Milliarden € Schulden, 7 Milliarden € Zinsen­dienst pro Jahr und eine Million Österreicher, die Sie an die Armutsgrenze geführt ha­ben – in eine Situation gebracht hat, die nicht von heute auf morgen bewältigbar ist, für die eine solide und glaubwürdige Politik Zeit braucht, um entsprechend darauf zu rea­gieren und diese fehlgeschlagenen politischen Entscheidungen der letzten Jahrzehnte wieder gutzumachen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Bundesregierung hat mit dem Konsolidie­rungskurs der letzten Jahre einen enormen Fortschritt gemacht. Wir haben im Jah­re 2001 bereits das Nulldefizit erreicht; 2002 beträgt das Maastricht-Defizit des Ge­samtstaates 0,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Das ist deutlich weniger, als noch im Herbst von Seiten der Experten prognostiziert wurde. Unter dem Strich also eine sehr gute Zwischenbilanz, auf die man in Anbetracht der gesamteuropäischen und weltkonjunkturellen Entwicklung durchaus stolz sein darf.

Schauen wir uns aber die Eckdaten der derzeitigen wirtschaftlichen Entwicklung einmal an. Hier muss man sehr beeindruckt feststellen, dass wir in Österreich im Mai dieses Jahres eine Rekordbeschäftigung aufgewiesen haben. Niemals zuvor waren so viele Menschen in Österreich in Beschäftigung. Wir haben mit einer Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent im gesamten europäischen Durchschnitt die drittniedrigste, und wir haben mit einer Inflationsrate von 1,7 Prozent ebenso die drittniedrigste in der Europäischen Union, und diese Inflationsrate ist weiter im Sinken begriffen.

Das Exportwachstum ist zweifellos eine große Errungenschaft in der Außenhandelsge­schichte Österreichs und wurde heute vom Bundeskanzler als eindrucksvoll gelobt. Wir haben hier ein Wachstum von über vier Prozent zu verzeichnen, das doppelt so hoch ist wie jenes im gesamten Durchschnitt der Europäischen Union, und mit knapp 28 000 Unternehmensgründungen in Österreich einen Wert, der ebenfalls beispielge­bend ist. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Mit diesem Doppelbudget 2003/2004 legt die Bundesregie­rung einen neuerlichen Baustein für eine zukünftig positive wirtschaftliche und wachs­tumspolitische Entwicklung in Österreich. Es ist sicherlich erforderlich, tief greifende Reformen durchzuführen, wie etwa die Einsparungen von Dienststellen, die Abschaf­fung von Parallelstrukturen, den Einsatz von modernen Managementmethoden und Controllinginstrumenten, wie wir sie aus der privaten Wirtschaft kennen, in allen Selbstverwaltungskörperschaften und Sozialversicherungsträgern.

Im Gesundheitsbereich geht es uns um vernünftige Regelungen, was die Selbstbehalte betrifft, und es geht uns bei den Österreichischen Bundesbahnen um eine betriebswirt­schaftliche Ausrichtung des Selbstfinanzierungsgrades. Es geht uns um die Kürzung der gestaltbaren Ermessensausgaben, und es geht uns, wie wir in den letzten Wochen sehr intensiv diskutiert haben, um eine Sicherung der Pensionen auf Dauer.

Das, meine Damen und Herren, ist einstweilen erledigt. Mit der gestrigen Abstimmung wurde eine Reform beschlossen, die die Pensionen für die nächsten Jahrzehnte sichert und mit der hier im Nationalrat eine sehr verantwortungsvolle und gute Entscheidung


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