Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 22. Sitzung / Seite 42

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für die Österreicherinnen und Österreicher getroffen wurde. (Beifall bei den Freiheitli­chen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Diese Bundesregierung setzt mit diesem Budget aber auch die größte Steuerreform der Zweiten Republik um. (Abg. Öllinger: Mit diesem Bud­get?) Das ist ein Signal für eine wachstumsorientierte Wirtschaft in diesem Land. Das ist ein Signal dafür, dass sich Arbeit und Leistung in Österreich zukünftig wieder lohnen werden. Die Steuerfreiheit für Personen mit bis zu 14 500 € Jahresverdienst ist eine Errungenschaft, die ich mir eigentlich von Abgeordneten der Sozialdemokratie ge­wünscht hätte, die sich in den vergangenen Jahrzehnten immer als das soziale Gewis­sen unseres Landes aufgespielt hat, aber leider all diese Errungenschaften verspielt und eine Schuldenpolitik betrieben hat, die uns in der jetzigen Situation sehr, sehr zum Schaden gereicht hat.

Wir haben mit der Umsetzung dieser jahrelangen Forderung, nämlich die Bezieher von unteren und niedrigen Einkommen zu entlasten, diese Personengruppe sehr bevorteilt. (Abg. Silhavy: Übervorteilt, heißt das, Herr Kollege!) Davon sind 200 000 Österreiche­rinnen und Österreicher zukünftig direkt betroffen, insgesamt aber 1,6 Millionen Arbei­ter in Österreich. Das wird die Kaufkraft und die Wirtschaft stärken. Das wird auch im Zuge der Wachstumspolitik in Österreich dazu führen, dass wir eine verantwortungs­volle Wirtschaftspolitik betreiben können. Ich denke in diesem Zusammenhang an die zwei zusätzlichen Punkte der Steuerreform, nämlich die Besteuerung der nicht ent­nommenen Gewinne mit dem halben Steuersatz und die Streichung des 13. Umsatz­steuertermins, was eine jahrelange Forderung der Wirtschaft gewesen ist. Für viele Wirtschaftstreibende und Unternehmer, wie ich einer bin, haben die Besteuerung der nicht entnommenen Gewinne in diesem Ausmaß und der 13. Umsatzsteuertermin eine völlig verfehlte Wirtschaftspolitik der letzten Jahre dargestellt.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! In Summe ist dieses Budgetbegleitgesetz für uns ein Beweis für eine maßvolle Haushaltspolitik bei einer relativ geringen und ver­antwortungsvollen Defizitentwicklung, für eine Wachstumspolitik, die die Innovations­kraft und die Eigenkapitalbildung in den Unternehmen stärken wird. Die Eigenkapital­bildung ist das Fundament und die Basis für den wirtschaftlichen Aufbau eines Unter­nehmens. Das sollten auch Sie von den Grünen endlich einmal zur Kenntnis nehmen, denn bei Ihren Reden habe ich immer den Eindruck, bei Ihnen ist Umsatz gleich Ge­winn, und das – das muss ich Ihnen einmal von dieser Stelle aus sagen – ist nicht der Fall. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Öllinger: Bei Ihnen heißt es „verantwortungsvolle Defizitentwicklung“!)

Diese Bundesregierung wird mit diesem Budgetbegleitgesetz den Grundstein legen für Wachstum und Beschäftigung, für mehr Zukunft, für mehr Chancen und für mehr Leis­tungsgerechtigkeit in unserem Land, es wird daher unsere Zustimmung erhalten. – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

11.14

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Witt­mann. – Bitte.

 


11.15

Abgeordneter Dr. Peter Wittmann (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren der Volksanwaltschaft! Herr Rechnungshof­präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Die Ausführungen des Klubobmannes der ÖVP hätten eigentlich verheißen, dass in diesem Land Milch und Honig fließen, dass alles eitel Wonne ist – nur die Zahlen sprechen eine ganz andere Sprache. Sie haben die schlechteste Stimmung seit Jahrzehnten in diesem Land. Sie haben Unternehmen, die die Hoffnung in die Zukunft verloren haben, Sie haben Einzelpersonen, die durch


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