Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 22. Sitzung / Seite 60

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Noch dazu kommt doppelt so viel Lohnsteuer herein, wie der Bau der Sportanlagen kostet, die großteils schon vorhanden sind. Abgesehen von den touristischen Vorteilen, die positiv zu erwähnen sind, ist das natürlich eine riesengroße Gratiswerbung für den Standort Österreich, für Salzburg und für Kitzbühel. Ähnliches ist auch für die Fußball-Europameisterschaft zu erwarten.

Endlich einmal ist Österreich nicht nur gepeinigt von peinlichen Fussballniederlagen; in Österreich ist ja Fußball die Nummer eins, und zwar nicht nur in den Medien. – Mit dem Bau neuer Stadien wird ja auch ein Zeichen gesetzt für die Zukunft, eben auch für die Zukunft unserer Jugend, die diese neuen Stadien dann nutzen kann. Das stellt für den Nachwuchssport einen wichtigen Impuls dar. Auch das Interesse der Jugendlichen, der Jugendsportler wird so wieder geweckt – und so können mehr junge Sportler für den Fußball gewonnen werden.

Weitere Entwicklungen im österreichischen Sport hat es mit dem Förderungsmodell „Top Sport Austria“ gegeben. Hiebei ist es zu wesentlichen Strukturveränderungen gekommen. Sie alle kennen sicherlich „Top Sport Austria“ als Förderungsmodell für den österreichischen Spitzensport.

Neu in diesem Förderwesen ist es, dass es eine zentrale Annahmestelle geben wird, dass man als Sportler nur mehr einen Antrag zu stellen braucht, nicht mehr verschie­dene. Diese Koordinationsstelle setzt sich dann in Verbindung mit verschiedenen För­derstellen, Stellen, bei denen man als Sportler Geld zur Förderung bekommen kann, wobei sich der Antragsteller diese Förderstellen selbst aussuchen kann. Als junger Sportler weiß man ja oft gar nicht, woher man Fördergeld bekommen kann, ja über­haupt, was einem zusteht. Diese Koordinationsstelle hilft einem eben dabei. Diese An­träge werden auch relativ schnell behandelt – und, was dadurch noch gewährleistet ist: Es gibt nicht mehr diese doppelte Förderung. Das heißt, dass man eben nicht mehr für ein und dasselbe Trainingslager oder für Zusatzernährung beispielsweise von zwei verschiedenen Stellen Förderungen bekommt. Das ist also somit auch geregelt.

Was auch ein interessanter Impuls ist: In Kärnten, und zwar in St. Veit, gibt es ein ers­tes Pilotprojekt, nämlich den so genannten Bewegungskindergarten, was meines Er­achtens einen wichtigen Schritt in Richtung Kinder-, Jugend- und Nachwuchsarbeit darstellt. (Beifall bei den Freiheitlichen.) Dabei steht aber nicht nur der Sport, sondern die Bewegung bei den Kindern im Mittelpunkt. Ich glaube, Bewegung ist auch ein wichtiges Instrument in Bezug auf gesellschaftliche Integration.

Als ich ein Kind war, hat es noch keine Play-Station gegeben, auch noch keinen Com­puter; aber das wird wahrscheinlich bei Ihnen allen auch so gewesen sein. Als Kinder waren wir halt noch im Wald und haben uns mit anderen Kindern spielenderweise un­terhalten. Unser gesellschaftliches Leben hat sich damals ganz anders dargestellt, als das heute der Fall ist.

Wichtig ist, dass die Kinder bereits im Kindergarten lernen, mit ihrem eigenen Körper umzugehen – und dass sie auch lernen, mit sich selbst in ihrer Freizeit etwas anzufan­gen. Damit kann man auch, glaube ich, präventiv der Drogenproblematik entgegen­steuern, und dann stellen sich eben solche Fragen nicht, ob man eine Hasch-Trafik eröffnen soll oder nicht, wie es diese Diskussion vor kurzem in Wien gab und von einem Abgeordneten, nämlich vom Herrn Brosz, gesagt wurde. (Abg. Dr. Niederwie­ser: Wie sehen Sie die Kürzungen der Turnstunden? – Weiterer Zwischenruf bei der SPÖ.)

Aber nicht nur das Förderwesen ist ein wichtiger Aspekt, sondern eben auch die Integ­ration des Behindertensports. Vor zwei Jahren habe ich an den Leichtathletik-Welt­meisterschaften in Edmonton teilgenommen, und ich möchte in diesem Zusam­men­hang sagen: Im Rahmen von Leichtathletikbewerben hat es ja bereits Demonstra­tions-


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