Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 22. Sitzung / Seite 99

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die Möglichkeit, mittels ORF, Sportarten an die Öffentlichkeit heranzubringen – ich möchte gar nicht sagen Randsportarten, sondern Sportarten, die von ORF-Journalisten halt nicht so geliebt werden wie Trial zum Beispiel oder Autorennen; es gibt auch ande­re, die die Menschen interessieren – und einer breiten Zuseherschicht vorzuführen, wodurch das Interesse für diese Sportarten geweckt werden könnte.

Wer weiß zum Beispiel, was Softball ist? Ich habe es nicht gewusst, ich weiß nur, dass es olympisch ist. Wie viele österreichische Mannschaften es in Softball gibt, wird man wahrscheinlich nicht schwer erraten – ganz wenige bis gar keine! Das ist aber eine sportliche Betätigung, an der zum Beispiel in Amerika, in Asien, in Afrika gerade Frau­en sehr viel Freude haben.

Auf der anderen Seite haben wir Sportarten und Sportverbände, wie etwa den Schi­sportverband oder den Fußballverband, die durch Werbeverträge auch Eigenmittel ent­sprechend lukrieren können, aber Verbände wie Ringen, Bogenschützen (Zwi­schenruf bei der SPÖ), Jiu-Jitsu, genau, haben diese Möglichkeiten nicht. Wenn man an das Fernsehen herantritt und bittet, vielleicht ein paar Minuten etwa von großen Veranstal­tungen in Österreich, wo sich unsere Sportler für Europameisterschaften, für Weltmeis­terschaften qualifizieren müssen, zu übertragen, stößt man auf taube Ohren. Natürlich ist dann das Lukrieren von Werbegeldern, von Sponsorengeldern für solche Veranstal­tungen sehr schwierig. Wenn man nicht einmal ein Zeitungsinserat schalten kann oder eben im Fernsehen ein paar Werbesekunden bekommt, dann hat man auch in der Öffentlichkeit wenig Verständnis, und es kommt auch kein Geld in die Kassen.

Wir haben genug Funktionäre und Funktionärinnen mit Verbindungen, die nicht der Werbewirtschaft schaden würden, wenn sie Geld lukrieren für die Vereine, für die sie eintreten. Übrigens danke, Frau Mikesch, für das Lob für die ehrenamtlichen Funktio­näre; ich fühle mich hier auch angesprochen. Wir haben Kontakte genug, um Wirt­schaftsunternehmen zu bitten, uns zu unterstützen, nur sollte es von uns auch eine Gegenleistung geben.

TW1 wäre eine gute Möglichkeit, Sportveranstaltungen ins Fernsehen zu bringen. Ta­geszeitungen, die zum Beispiel öffentliche Gelder über die Presseförderung lukrieren, könnte man verpflichten, auf entsprechende Veranstaltungen hinzuweisen. Der Staat hätte den Vorteil, den Fachverbänden weniger Geld geben zu müssen oder dabei zu bleiben, und die Fachverbände könnten sich das noch Notwendige selbst erarbeiten.

Danken würden uns das die jungen Menschen, die von der Straße wegbleiben, danken würden uns das Unternehmer wie etwa Frau Mikesch, die gesunde Arbeitskräfte ha­ben, und wir alle würden uns freuen, weil der Staat dadurch auch bei den Gesund­heitsausgaben sparen dürfte. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

14.51

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Mag. Langreiter. 4 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.51

Abgeordneter Mag. Hans Langreiter (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzte Dame, werte Herren auf der Regierungsbank! Ich möchte mich zu einem Thema, das heute etwas umrissartig besprochen worden ist, äußern, und zwar zum Österreich-Konvent. Wir wissen, dass sich alle in diesem Haus vertretenen Fraktionen dazu bekannt haben, einen Österreich-Konvent mit dem Ziel, durch eine Verfassungsreform vielleicht auch grundlegende Änderungen durchzuführen, einzurichten und somit eine Diskussions­plattform aufzubauen, um eben eine Verfassungsreform zu erarbeiten.

Als Maßnahme der neuen Bundesregierung zur Vorbereitung einer nachhaltigen Opti­mierung und Modernisierung der Verwaltung, nicht nur der Verwaltung, sondern auch


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